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052 - Roboter des Grauens

052 - Roboter des Grauens

Titel: 052 - Roboter des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John P. Vanda
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zieht hier.“
    Der energische kleine Mann mit dem eisengrauen Schnurrbart und den buschigen Koteletten drehte sich um und marschierte zum Wagen. Umständlich kletterte er hinein.
     

     
    Die drei Männer saßen in Inspektor Hunters Zimmer im Troubridge-Inn.
    Auf dem Tisch lag ein altmodisches Schwert, das der Professor auf Anhieb als aus dem 13. Jahrhundert stammend klassifiziert hatte.
    Jetzt hielt der Oxforder Wissenschaftler ein fleckiges Stück Pergament in der Hand. John Ashley betrachtete es ebenso gespannt wie Hunter. Offenbar beinhaltete es die Information, die der Professor seinem Studenten damals vorenthalten hatte.
    „Ich will euch nicht mit altenglischen Idiomen langweilen“, sagte Melton. „Ich übersetze also den Text gleich in ein modernes Englisch.“
    Und laut begann er vorzulesen: „Dieser Knight Damonet der Grausame tat seinem Namen alle Ehre an. Sein Schloß Round-Wall-Castle war als wahre Schreckensburg bekannt. Die Bauern der Umgebung zitterten vor dem Ritter. Knight Damonet soll mit den Überirdischen im Bunde gewesen sein und die Kunst der Zauberei beherrscht haben. Heimlich, und hinter vorgehaltener Hand soll man ihn auch einen Hexenmeister genannt haben. Zeugnis für seine satanischen Lüste legt, im Rittersaal heute noch zu sehen, ein …“
    Professor Melton legte das vergilbte Pergament vorsichtig aus der Hand.
    „Hier bricht der Text ab“, sagte er. „Aber wenigstens den letzten Satz können wir noch ergänzen. Das Fresko im Rittersaal ist ja inzwischen entdeckt worden. Nur dieses Bild kann gemeint sein.“
    Eine Zeitlang herrschte Schweigen in dem altmodischen Gasthauszimmer mit den düsteren Tapeten und den tiefen Fensternischen.
    „Sie müssen uns wohl alles über dieses Pergament erzählen“, sagte John endlich.
    Melton nickte.
    „Der Name Codex Rothfailensis wird euch nicht viel sagen“, begann er. Aber da hatte er sich getäuscht.
    „Rothfailensis – Rothfail, so heißt das Mädchen, das von dem Phantom schwer verletzt wurde, Mary Rothfail. Sie ist in einer alten Hütte nahe der Burg zu Hause“, sagte John erregt. Auch Hunter konnte seine Spannung nicht verbergen.
    „Wirklich, das ist seltsam“, meinte Melton. „Jonathan Rothfail lebte von 1678 bis 1745 in London, stammte aber ursprünglich aus dieser Gegend. Er schrieb eine Geschichte der Cotswolds, eben diesen Codex. Sollte es sein, daß das Mädchen, von dem Sie sprechen, mit ihm verwandt ist?“
    „Sie erzählte mir, daß auch ihr verstorbener Vater sich mit Heimatforschung beschäftigte“, sagte John. „Ausgeschlossen ist es also nicht. Aber für uns nicht gar so wichtig.“
    Professor Melton ging nicht auf Johns letzten Satz ein. „Jedenfalls“, so fuhr er fort, „ist der Rothfail-Codex eines der seltsamsten Werke seiner Zeit. Rothfail nahm die Geschichte der Cotswolds nur zum Vorwand, um über Hexerei, Geistererscheinungen – und Zauberer zu schreiben. Seine Schriften wurden später verbrannt. In der Aufklärung hatte man nämlich für seine Horrorphantastereien nichts mehr übrig. Nur wenige Exemplare des Codex sollen noch erhalten sein, alle in Privatbesitz. Dieses Fragment fiel mir vor einiger Zeit in die, Hände. In einem Londoner Antiquariat. Und es war der Anlaß zu den Nachforschungen, die ich hier anstellen ließ.“
    „Alles gut und schön“, Inspektor Hunter ergriff das Wort, „aber was willst du uns mit dem Papier eigentlich demonstrieren, Melton? Ich sehe immer noch nicht recht klar.“
    „Das kann ich auch nicht genau sagen“, antwortete Melton. „Aber mein Gefühl sagt mir, daß zwischen Knight Damonet, dem ehemaligen Herrn dieser Burg, und den Morden ein Zusammenhang besteht.“
    „Der Ritter ist doch schon ewig tot“, sagte Hunter entgeistert.
    „Ja, er starb im Jahr 1297.“
    „Wissen Sie mehr über ihn?“ fragte John.
    „Nicht allzu viel“, war die Antwort. „Der Mann soll ein äußerst grausamer Mensch und ein berühmter Alchimist gewesen sein. Fulcanelli, ein chemischer Hexenmeister, der später lebte, erwähnt ihn einige Male sehr lobend, weist aber auch auf seine Grausamkeit hin. Er schreibt auch, daß lange nach dem Tod des Ritters in dieser Gegend noch unerklärliche Morde und Unfälle passierten und warnt dann nachdrücklich vor der sogenannten schwarzen Kunst.“
    „Die Buchdruckerkunst meint er damit sicher nicht“, sagte Hunter. „Ehrlich, der Fall wird mir immer unheimlicher. Am liebsten hätte ich Lust, ihn abzugeben. Ich jage gern einen richtigen

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