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052 - Roboter des Grauens

052 - Roboter des Grauens

Titel: 052 - Roboter des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John P. Vanda
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gesprochen.
    Inspektor Hunter zog sich einen Stuhl heran und setzte sich neben das verletzte junge Mädchen. Sehnlichst hoffte er, daß John bald zurückkommen würde.
    „Ist Mary jetzt tot?“ fragte Susan mit tränenerstickter Stimme.
    „Nein!“ wehrte der Inspektor ab. Aber er war sich da selbst nicht so ganz sicher. Die junge Frau sah schrecklich zugerichtet aus, und schon schien es, als griffe der Tod wirklich nach ihr.
    Es dauerte beinahe eine halbe Stunde, bis Hunter draußen einen Wagen vorfahren hörte. Schnell lief er zur Tür und öffnete. John Ashley, vollkommen verstört, und der Arzt von Conway kamen auf das Haus zu.
    „Schnell, Doktor, das Leben des Mädchens hängt an einem Faden!“ rief Hunter. Dann waren die Ankömmlinge auch schon im Haus. Der Arzt kniete bei Mary nieder und untersuchte die schreckliche Wunde.
    „Da besteht nur noch wenig Hoffnung“, sagte er schließlich. „Hier kann ich gar nichts machen. Die junge Frau muß sofort in ein Krankenhaus. Sie braucht eine Bluttransfusion und muß schleunigst operiert werden. Packen Sie an. Wir bringen sie zum Wagen und dann mit Höchstgeschwindigkeit in die Kreisstadt.“
    John und Inspektor Hunter ließen sich das nicht zweimal sagen. Mary wurde auf den Rücksitz des Humber gebettet, dann schoß das Auto davon. John fuhr, der Arzt kümmerte sich um die Schwerverletzte. Inspektor Hunter blieb kopfschüttelnd zurück. Man hatte ihn einfach stehen gelassen.
    Doch dann fiel ihm ein, daß sich auch jemand um die Kinder kümmern mußte. Es blieb ihm gar nichts anderes übrig, als die Kleinen vorerst mit nach Conway zu nehmen. Der Inspektor packte einige Kleidungsstücke zusammen, und wenig später marschierte er mit den verstörten Geschwistern Marys nach Conway.
    In eine Decke eingewickelt, trug er unter dem Arm das in der Hütte gefundene Schwert.
     

     
    „Nein, Mr. Klingsor, ich bin nicht verrückt!“
    Inspektor Hunter trommelte ungeduldig gegen die Wand der Fernsprechzelle. „Ich brauche unbedingt einen Experten, der sich im mittelalterlichen England auskennt und auch etwas von Geistern oder Zauberern versteht. Ich bin nämlich mit meinem Latein am Ende, das kann ich Ihnen flüstern!“
    Hunter verstummte und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    „Sicher, ich glaube auch nicht an Geister“, sagte er dann wieder heftig. „Aber geben Sie mir mal eine andere Erklärung für die Vorkommnisse hier in Conway. Nehmen wir den neuesten Fall: Da geht eine Bäuerin durch den Wald bei Round-Wall-Castle und steht plötzlich einem Roboter, wie sie aussagte, gegenüber. Einem eisernen Monstrum. Entsetzt flieht sie. Sie verständigt ihren Mann und ihre Knechte. Die Leute suchen die Ruine ab, und plötzlich ist einer der Knechte spurlos verschwunden. Er ging als letzter in der Suchreihe, kaum zwei Meter hinter den anderen!“
    Wieder schwieg Hunter.
    „Ja, sehen Sie“, sagte er dann, „ich habe auch keine Erklärung dafür gefunden. Und wenn ich dann noch in Betracht ziehe, daß Waffen, die das Phantom zurückließ, eben noch neu aussahen und sich dann über Nacht mit Rost bedecken, dann wird’s noch unheimlicher. Das geschah mit dem Schlachtbeil und kürzlich auch mit dem Schwert, das bei dem Überfall auf Mary Rothfail verwendet wurde. Dazu versichert mir ein Archäologe noch, daß diese Waffen aus dem 13. Jahrhundert stammen. Rätsel über Rätsel. Ich habe Ihnen auch von meiner Entdeckung in der Ruine berichtet – ja, von dieser seltsamen Sonne, die plötzlich aufglühte. Dann der Anschlag auf meinen Wagen. John Ashley, der ein metallisch glänzendes Wesen beobachtet hat. Die Aussagen von Marys Geschwistern, die von einem eisernen Mann sprechen. Nein, Mr. Klingsor, wenn Sie mir nicht völlig freie Hand lassen und mir erlauben, einen Experten heranzuziehen, dann muß ich den Fall abgeben. Das in aller Offenheit.“
    Wieder hörte der Inspektor zu.
    „Na also, jetzt werden Sie vernünftig“, sagte er dann. „Ich werde Professor Melton aus Oxford um Rat bitten. Er hat sich viel mit dem 13. Jahrhundert beschäftigt, ist Spezialist für die Burgen in den Cotswolds und wird mir helfen, wenn er nur irgendwie kann. Freilich, wenn auch er ratlos ist …“
    Hunter brach ab.
    „Ich melde mich in den nächsten Tagen bei Ihnen“, schloß er nach einer weiteren kurzen Pause das Gespräch. Aufatmend legte er den Hörer auf die Gabel. Dann wählte er die Nummer von Professor Melton in Oxford.
    Als er am Nachmittag in seinen Wagen kletterte, um

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