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052 - Roboter des Grauens

052 - Roboter des Grauens

Titel: 052 - Roboter des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John P. Vanda
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ihr an der Stirn klebten und wirr auf dem Kissen lagen. Beinahe eine Stunde saß er so da und flüsterte nur ab und zu ihren Namen. Aber das Mädchen hörte ihn nicht. Ihre Bewußtlosigkeit war zu tief, John konnte sie nicht durchdringen. Schließlich setzte er sich mutlos und niedergeschlagen in seinen Wagen und fuhr nach Conway zurück. Der Kuß, den er der Besinnungslosen gegeben hatte, vertiefte seinen Schmerz nur noch.
     

     

„Steck bloß die Pistole wieder ein, William“, schimpfte Professor Melton. „Schließlich bin ich Archäologe und kein Gangster. Ich habe noch nie im Leben ein solches Ding in der Hand gehabt.“
    Inspektor Hunter, der seinem Freund die Waffe hinhielt, stand verwirrt da.
    „Ich hatte gedacht, du würdest dich dann sicherer fühlen“, stotterte er. „Mr. Ashley schleppt schon lange so ein Ding mit sich herum.“
    „Nur eine Gaspistole“, warf John ein. „Ich hatte sie bis jetzt im Handschuhfach meines Wagens liegen.“
    „Papperlapapp“, meldete sich wieder Melton zu Wort. „Ich brauche keine Waffe. Und jetzt los. Ich will endlich mal die verdammte Ruine sehen!“
    Seufzend warf Hunter die Pistole in seinen Koffer zurück. „Also gut, gehen wir“, sagte er. „Aber wenn ich dich dann mit meiner Knarre rette, spendierst du eine Runde.“
    „Geister kann man ohnehin nur mit geweihten Kugeln erledigen“, konterte Melton, drehte sich um und marschierte aus dem Zimmer. Kopfschüttelnd folgten die beiden anderen Männer.
    Im Wagen des Inspektors fuhren sie zur Burgruine und parkten an dem gewohnten Platz.
    „Wo befindet sich das Fresko?“ fragte Melton kurz seinen Schüler.
    „Hier lang“, antwortete dieser.
    Durch eine der klaffenden Mauerlücken betraten die drei Männer den Rittersaal. Der Tag war freundlich. Vögel zwitscherten, und die Sonne schien kräftig. Trotzdem fuhr Professor Melton zusammen, als er das Fresko nun zum ersten mal wirklich sah. Die Fotos, die John ihm geschickt hatte, konnten das Grauen nur unvollständig wiedergeben.
    „Das ist ja ein schöner Höllentanz“, meinte er schließlich gepreßt. „Erinnert einen wirklich an Hexerei und Zauberkünste.“ John und der Inspektor schwiegen.
    „Das ist wohl das Sonnensymbol, das mittags immer so grauenhaft leuchtet?“ fragte Melton und deutete auf das blutrote Glas.
    „Ja, ich habe zweimal beobachtet, wie es passierte“, sagte John. „Das fährt einem schon in die Glieder.“
    „Dann will ich hier mit meinen Untersuchungen beginnen. Wie komme ich hinauf?“
    „Steig auf meine verschränkten Hände“, bot Inspektor Hunter an. „Mr. Ashley hat es vor einigen Tagen auch so gemacht.“
    „Und haben Sie dabei etwas Besonderes entdeckt?“ wandte sich Melton an John.
    Der schüttelte den Kopf.
    „Ich war höchstens eine Minute oben.“
    „Nein, wir brauchen eine solidere Unterlage“, sagte Melton. „Tragen wir ein paar große Steine zusammen. Allzu hoch braucht der Sockel ja nicht zu werden.“
    Die anderen stimmten zu. Gemeinsam schleppte man einige Mauertrümmer unter das Fresko und schichtete sie möglichst rutschsicher aufeinander. Nach kurzer Zeit war die Arbeit getan. Professor Melton kletterte umständlich auf den Wall. Während John und der Inspektor unten warteten, untersuchte er Zentimeter um Zentimeter die Glasscheibe.
    Die Zeit verging. Melton kümmerte sich gar nicht um seine Begleiter, die ungeduldig rauchten und immer wieder zum Professor hinaufschauten. Der hatte eine starke Lupe aus der Tasche gezogen. Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von der Glassonne entfernt.
    Schließlich hielt Hunter es nicht mehr aus.
    „Noch nichts entdeckt, alter Freund?“ rief er.
    „Doch, aber störe mich jetzt nicht“, war die kurze Antwort. Nachdem nochmals zehn Minuten vergangen waren, sprang Melton plötzlich auf die Erde.
    „Haben Sie ein Blatt Papier hier?“ fragte er John. Dieser schüttelte den Kopf. Hunter griff in die Brusttasche und holte sein Notizbuch heraus.
    „Danke!“
    Professor Melton zeichnete eine seltsame Figur in das Buch: eine gebogene Spirale, die nicht ganz geschlossen war, und zwischen dem Anfangs- und dem Endpunkt ein Symbol, das wie ein Buchstabe aussah. Dann reichte er das Blatt an John.
    „Was halten Sie davon?“ fragte er.
    Der Student warf einen Blick auf die Zeichnung und schaute zuerst Hunter, dann Melton erstaunt an.
    „Dasselbe Symbol wie auf dem Ring von Mary und dem, der an der Mordstelle gefunden wurde“, stellte er überrascht fest.
    „Sicher,

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