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052 - Roboter des Grauens

052 - Roboter des Grauens

Titel: 052 - Roboter des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John P. Vanda
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selbst war jetzt heilfroh über seine 38er, die er vorsorglich zu sich gesteckt hatte.
    So schnell wie möglich folgten die beiden Männer dem gewundenen Trampelpfad. Nach etwa zwanzig Minuten sahen sie durch die Bäume eine Lichtung. Im vollen Sonnenlicht stand die Schinderhütte da. Aber keine Spur von Leben war zu entdecken. Totenstill und wie ausgestorben lag der Platz da.
    John konnte sich nicht mehr zurückhalten. Ohne auf den Inspektor zu achten, rannte er los, erreichte das kleine Haus, stieß die Tür auf, rannte durch den Flur und stand in der Wohnküche.
    Der schrille Hilfeschrei, den er im gleichen Moment ausstieß, brachte Inspektor Hunter dazu, ebenfalls so schnell wie er konnte über die Lichtung zu rennen.
    Als er das Haus erreicht hatte, stieß er mit John zusammen, der eben wieder ins Freie wollte.
    „Mary braucht sofort einen Arzt“, brüllte er. „Ich muß sofort nach Conway. Drinnen liegt sie. Die ganze Brust voll Blut, aber sie atmet noch. Kümmern Sie sich um sie! Ich bin so schnell ich kann wieder hier. Mein Gott!“ Mit totenbleichem Gesicht und wehenden Haaren rannte John den Weg zur Ruine zurück, wo der Wagen stand.
    Auch Inspektor Hunter war blaß, als er nun ins Haus lief. Das Weinen von Kindern wies ihm den Weg in die Wohnküche. Sein Blick fiel auf die blutüberströmte junge Frau, die in der Mitte des Raumes lag und auf ein ebenso blutiges Schwert neben ihr auf dem Fußboden. Mary Rothfail lag bewegungslos, nur ab und zu stöhnte sie gequält auf. Ihr Gesicht, ihre Hände, alles war voller Blut. Dann nahm der Inspektor auch die drei Kinder wahr, die eng zusammengedrängt in der hintersten Ecke des Raumes kauerten. Sie weinten laut und starrten entsetzt auf den fremden Mann. Solche Angst, wie in ihren Augen, hatte der Inspektor noch nie gesehen.
    Er mußte sofort handeln. Schon kniete er neben der jungen Frau. Er riß ihr das Kleid vom Oberkörper und prallte zurück. Die Wunde war schrecklich! Handtellerbreit klaffte das Fleisch nahe der Herzgegend auseinander. Das Blut war noch nicht angetrocknet, die Tat mußte erst vor wenigen Minuten geschehen sein.
    Inspektor Hunter sprang auf und riß nacheinander die Schubladen aus einer Kommode, die im Nebenzimmer stand, und die er nach kurzem Suchen entdeckt hatte. Mit zitternden Händen förderte er einige saubere Handtücher zutage und kehrte zu Mary zurück. Er legte eines der Tücher auf die Wunde und zog ein zweites straff um den Oberkörper des Mädchens. Dann holte er aus seiner Jackettasche die flache Whiskyflasche und flößte der besinnungslosen jungen Frau einen großen Schluck ein. Das bleiche Gesicht rötete sich ein wenig, aber Mary war immer noch bewußtlos.
    Einen Augenblick lang betrachtete Hunter das verzerrte, blutbeschmierte Gesicht. Im Moment konnte er nichts weiter für sie tun. Er mußte auf John warten. Der hatte den richtigen Einfall gehabt, sofort einen Arzt zu holen.
    Er ließ das Mädchen vorerst auf dem Fußboden liegen, um die Wunde möglichst zu schonen, und wandte sich den drei Kindern zu. Sie hatten bis jetzt kein Wort gesprochen, waren aber etwas ruhiger geworden und schauten dem Tun des Inspektors mit großen Augen zu.
    „Ist der Mann jetzt fort?“ fragte endlich ein etwa dreijähriges Mädchen mit vom Weinen zitternder Stimme. Es war Susan.
    „Welcher Mann denn?“ fragte der Inspektor so sanft wie möglich. „Du mußt mir genau erzählen, was passiert ist.“
    Die Aussage der Kinder war enorm wichtig. Wahrscheinlich hatten sie ja den Verbrecher aus nächster Nähe gesehen.
    „Der Mann war ganz aus Eisen“, sagte Susan mit ihrer Piepsstimme. „Und in der Hand hatte er ein großes Messer.“
    „Das da?“
    Inspektor Hunter deutete auf das Schwert, das auf dem Fußboden lag.
    „Ja.“
    Ängstlich preßte sich das Mädchen gegen seine Geschwister.
    „Und der Mann klirrte ganz schrecklich beim Gehen“, warf ein fünfjähriger Junge ein. „Er stach Mary das Schwert in die Brust, aber uns tat er nichts.“
    „Mich hat er so furchtbar böse angesehen!“ Das war wieder Susan. „Wie ein Gespenst. Und dann hat er ganz furchtbar gelacht und ist verschwunden.“
    Kopfschüttelnd machte sich der Inspektor einige Notizen. Er versuchte, den Kindern noch weitere Fragen zu stellen, aber sie konnten ihm nicht mehr sagen. Was sie erzählten, klang schaurig und unwahrscheinlich. Aber so unwahrscheinlich war es nun auch wieder nicht. Auch John Ashley hatte von einem metallisch glänzenden Wesen

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