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052 - Roboter des Grauens

052 - Roboter des Grauens

Titel: 052 - Roboter des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John P. Vanda
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Nische untersucht, aber nichts entdecken können als simple Steine.“
    „Hören wir vorerst einmal auf“, antwortete Melton enttäuscht. „Es ist ohnehin gleich Mittag, und ich möchte sehen, wie sich die Fresko-Sonne verfärbt. Das passierte doch zweimal mittags, wenn ich mich nicht irre?“
    „Eine gute. Idee“, sagte John. „Gehen wir hinüber.“ Auch der Inspektor war einverstanden. Als die drei ‚Männer ins Freie traten, merkten sie, daß der Himmel sich bezogen hatte. Dunkle Wolkenfetzen wurden von ‚jähen Windstößen gejagt. Der Horizont war blauschwarz gefärbt.
    „Da können wir uns auf ein ganz nettes Gewitter gefaßt machen!“ Professor Melton lachte. „Damit die Sache hier noch ein wenig schauriger wird. Aber auf ein bißchen Blitz und Donner können wir jetzt keine Rücksicht nehmen. Wir müssen uns beeilen. In einer Minute ist es zwölf.“
    Gerade als vom Dorf her der erste Glockenschlag zu hören war, standen die Männer wieder vor dem Fresko. Die Sonne war jetzt ganz verschwunden, und das Bild wurde dadurch nur noch unheimlicher. Drohend schien der Ritter den drei Menschen gegenüberzustehen, jeden Augenblick bereit, aus der Wand zu steigen und sich mit geschwungenem Schlachtbeil auf sie zu stürzen.
    Mit angehaltenem Atem beobachteten sie die Sonne, die dunkelrot und sehr geheimnisvoll schimmerte. Vom Dorf her ertönte der zehnte, elfte und dann der letzte Glockenschlag. Fast gleichzeitig donnerte es, und ein Blitz zuckte über den nun fast schwarzen Himmel.
    „Brr, jetzt scheint der Spuk wirklich zu beginnen.“ Melton machte einen Versuch, zu scherzen. Aber keiner lachte. Drei Augenpaare hingen gebannt an der Sonne.
    Dann wurde John unruhig. „Die Verfärbung müßte eigentlich schon begonnen haben“, sagte er. „Es war jedes Mal genau zwölf, als es anfing. Und jetzt haben wir schon fünf Minuten über der Zeit.“
    Sie warteten bis fast halb eins, aber nichts passierte. Die Sonne veränderte sich diesmal nicht. Statt dessen prasselte nun ein so heftiger Regen auf die drei Männer nieder, daß sie sich schleunigst zum Wagen flüchteten. Trotzdem waren sie bis auf die Haut durchnäßt, als sie ihn erreichten.
    „Es hat keinen Zweck mehr“, sagte Inspektor Hunter mißmutig. „Am besten, wir fahren zurück, ziehen uns um und leisten uns ein schönes Mittagessen.“
    Er wartete die Antwort der anderen gar nicht ab, sondern startete den Motor und fuhr los. Als sie im Dorf ankamen, hörte der Regen auf, und die Sonne brach wieder durch die Wolken. Wenig später saßen sie beim Essen im Troubridge-Inn und wärmten sich mit einem dampfenden Grog auf.
    John und Inspektor Hunter unterhielten sich lebhaft über die Entdeckung im alten Turm und die Tatsache, daß die Sonne sich diesmal nicht verändert hatte. Professor Melton verhielt sich schweigsam und beteiligte sich nur gelegentlich an der Debatte.
    „Ich sehe schon, wir müssen einen anderen Weg gehen“, sagte er endlich.
    „Was meinst du damit?“ Hunter sah den Freund fragend an.
    „Darüber möchte ich jetzt noch nicht sprechen“, war die Antwort des Professors. „Die nächsten Tage werde ich auf eigene Faust arbeiten. Es kann sein, daß ich einen Mißerfolg habe, und dann möchte ich euch gar nicht damit belästigen. Aber mir ist da eben eine Idee gekommen.“
    „Das klingt so geheimnisvoll“, mischte sich John ein. „Fast, als ob Sie eine Geisterbeschwörung vorhätten.“
    „Es ist durchaus möglich, daß wir es mit einem Gespenst zu tun haben“, antwortete der Professor und erhob sich. Erstaunt schauten ihm die anderen nach, als er das Gastzimmer verließ.
    John Ashley benutzte den nächsten Vormittag, um wieder bei Mary vorbeizuschauen. Niedergeschlagen fuhr er gegen Mittag nach Conway zurück. Der Zustand des geliebten Mädchens war unverändert. Zwar heilte die Wunde nach wie vor gut, aber wegen Marys Bewußtlosigkeit waren die Ärzte immer noch ratlos. Man hatte es mit den verschiedensten Medikamenten, ja sogar mit Elektroschocks versucht. Nichts hatte geholfen. Der behandelnde Arzt hatte dem Studenten nicht viel Hoffnung machen können.
     

     

Das Gewitter vom Vortag hatte anscheinend eine längere Regenperiode eingeleitet. Es goß wieder in Strömen, als John seinen alten Wagen vor dem Troubridge-Inn parkte. Das Wetter trug dazu bei, seine ohnehin gedrückte Stimmung noch weiter zu verschlechtern. Grau und verwaschen spannte sich der Himmel über Conway.
    Im Gastzimmer traf John Professor Melton, aber

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