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052 - Roboter des Grauens

052 - Roboter des Grauens

Titel: 052 - Roboter des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John P. Vanda
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Geschwister von Mary Rothfail reden von einem eisernen Mann. Ich spinne nicht, Melton!“
    „Doch! Und jetzt kommt mit. Ich will mir einmal das ganze Grundstück ansehen“, sagte Melton scharf. Er drehte sich auf dem Absatz um und stiefelte zum Westturm.
    Dieser Turm war ausgezeichnet erhalten. Die beiden unteren Stockwerke standen noch, wenn auch die Zwischenböden verschwunden waren. Vom Burghof her konnte man den Turm durch einen kurzen gewölbten Gang erreichen; auf der gegenüberliegenden Seite führte eine kleine Pforte nach draußen.
    Professor Melton betrat den Turm durch das Gewölbe.
    „Solide romanische Arbeit“, sagte er anerkennend zu seinen Begleitern. Schon nach wenigen Schritten hatten die drei Männer den halbdunklen Gang durchschritten und standen nun im Inneren des Turms. Hier war es hell. Nackte Felsquadern bildeten die Wände. An der südlichen Wand befand sich eine breite Treppe mit ausgetretenen Stufen, die etwa zwei Meter nach unten führte. Vor einer glatten Wand endete sie plötzlich. Feiner Sand lag auf den Stufen und auch auf dem Boden des Turms.
    „Hier haben Sie neulich dieses seltsame Wesen beobachtet?“ fragte Melton und wandte sich an John.
    „Ja, ich meinte, es käme von diesem Turm her“, war die Antwort.
    „Und der Mörder im Wald flüchtete auch in diese Richtung“, setzte Inspektor Hunter hinzu, dem man zwar den eben ausgestandenen Schrecken immer noch ansah, der sich aber bemühte, beherrscht zu sein.
    Suchend schaute sich der Professor im Raum um, schritt die Wände ab und kletterte schließlich die Stufen an der Südwand hinunter. Plötzlich blieb er überrascht stehen.
    „War einer von euch vorhin hier unten?“ fragte er.
    Inspektor Hunter und John schüttelten den Kopf.
    „Hier befinden sich nämlich Fußspuren im Sand“, sagte der Gelehrte. „Eine ganze Menge sind auf der Treppe. Und hier unten vor der Mauer gibt es eine einzelne. Sie ist besonders gut zu erkennen, weil der Sand hier etwas feucht ist.“
    „Das muß ich sehen!“
    Mit einem Satz stand Hunter neben seinem Freund. John trat ebenfalls näher, um sich die Sache anzusehen.
    „Das ist aber kein gewöhnlicher Schuhabdruck“, sagte Hunter nach einem Moment mit heiserer Stimme.
    „Eben!“ lautete die Antwort von Professor Milton. „Ich habe noch nie einen Schuh gesehen, der eine solche Spur hinterlassen würde. Der Abdruck ist sehr schmal und spitz und etwa fünf Zentimeter länger als ein gewöhnlicher Männerschuh. Ashley, was meinen Sie dazu?“
    Kopfschüttelnd betrachtete der Student die Spur. „Sieht beinahe wie der Abdruck eines Rüstungsschuhs aus“, sagte er endlich. „Aber hier läuft doch keiner mit einer Ritterrüstung herum!“
    Plötzlich schlug er sich an die Stirn. „Das Wesen, das ich beobachtet habe, trug ja auch so etwas wie eine Ritterrüstung“, sagte er erregt. „Und Marys Geschwister faseln von einem eisernen Mann. Sollte sich der Mörder tatsächlich als Ritter verkleiden? Dann hätten wir es ja mit einem Irrsinnigen zu tun!“
    Inspektor Hunter mischte sich ein.
    „Das wäre gar nicht so ausgeschlossen“, meinte er. „Es gibt genügend ähnliche Verrücktheiten in der Kriminalgeschichte. Und bei den Anschlägen wurden ja auch mittelalterliche Waffen verwendet. Ich glaube, endlich haben wir eine heiße Spur gefunden.“
    „Die aber hier so plötzlich endet, wie sie begonnen hat“, sagte Melton. „Die Spitze des Abdrucks zeigt direkt auf diese massive Steinmauer. Unser Ritter muß sich plötzlich in Luft aufgelöst haben.“
    „Das ist doch Unsinn“, warf Hunter ein. „Diese Treppe wurde sicher nicht gebaut, um vor einer Mauer zu enden. Irgendwo muß sich eine Tür befinden.“
    „Wir können ja mal suchen“, sagte Melton. Er tastete das zwei mal zwei Meter große Mauerstück systematisch ab. Fast eine halbe Stunde arbeitete er schweigend und angestrengt. Aber Erfolg hatte er nicht. Keine Ritze, keine Vertiefung fand sich. Nichts deutete darauf hin, daß es irgendwo eine Pforte gab. Schließlich stieg Melton enttäuscht die Treppen wieder hinauf, wo die anderen warteten.
    „Ich bin am Ende meiner Weisheit“, verkündete er und zündete sich eine Zigarette an. „Wenn du es mal versuchen willst, William …“
    Sofort stieg Inspektor Hunter hinunter, aber er hatte den gleichen Mißerfolg wie sein Freund. Als er endlich aufgab, war es beinahe Mittag geworden.
    „Unmöglich, hier etwas zu finden“, sagte er. „Ich habe auch den Boden und die Decke der

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