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052 - Roboter des Grauens

052 - Roboter des Grauens

Titel: 052 - Roboter des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John P. Vanda
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nicht den Inspektor.
    „Na, Ashley, wieder mal einen Krankenbesuch gemacht?“ begrüßte der Professor seinen Studenten.
    „Leider ohne Erfolg“, antwortete dieser. „Miß Rothfail ist immer noch besinnungslos. Die Ärzte sind am Ende ihres Lateins.“
    „Wird schon wieder werden.“ Professor Melton klopfte seinem Schüler aufmunternd auf die Schulter.
    John wechselte das Thema.
    „Wo ist eigentlich der Inspektor? Ich habe ihn schon am Morgen nicht gesehen.“
    „Ach ja, das wußten Sie nicht. Er ist nach London zurückgefahren, weil seine Schwester einen Schlaganfall erlitten hat. Er wird sich während der nächsten Tage um sie kümmern müssen und hat sich deshalb Sonderurlaub genommen“, antwortete Melton. „William fuhr heute ganz früh los.“
    „Hoffentlich ist die alte Dame bald wieder auf den Beinen“, sagte John. „Was machen wir nun ohne unseren Kriminalisten?“
    „Sie tun gar nichts“, antwortete der Professor und machte sich mit gutem Appetit über ein Käsebrötchen her. „Und ich werde die Zeit nutzen, um meine Nachforschungen weiterzutreiben.“
    „Darf man fragen, wo Sie das tun?“
    „Im Haus von Miß Rothfail. Ich habe da ein paar hochinteressante Quellen entdeckt“, sagte Melton. „Aber das ist meine Sache, verstehen Sie? Zu gefährlich für einen jungen Mann. Wenn der Inspektor zurück ist, werden auch Sie alles erfahren. Eines kann ich Ihnen allerdings jetzt schon raten: Lernen Sie ruhig schon ein paar Geisterbeschwörungen auswendig!“
    „Professor, ich habe Sie immer für einen ernsthaften Mann gehalten!“
    „Bin ich auch, Ashley, bin ich auch, aber es gibt eben mehr Dinge zwischen Himmel und Erde …“
    „… als unsere Schulweisheit sich träumen läßt“, sagte John. „Den Spruch kenne ich. Können Sie mich wirklich nicht brauchen?“
    „Nein, mein junger Freund. Aber ich habe mich nach Marys Geschwistern erkundigt. Langsam wachsen die Rangen ihrer jetzigen Betreuerin über den Kopf. Könnten Sie sich nicht mal ein paar Tage mit den Kleinen abgeben?“
    John mußte wider Willen lachen.
    „Eigentlich bin ich hierhergekommen, um Forschung zu betreiben“, sagte er. „Aber gut, weil es Marys Geschwister sind.“
    Am Nachmittag war John bereits damit beschäftigt, mit den drei Kleinen Blindekuh und Verstecken zu spielen. Sie schienen den Schock mittlerweile überwunden zu haben.
    Professor Melton dagegen wandelte auf geheimnisvollen Wegen. Am Tag zuvor hatte er dem Haus von Mary Rothfail, das nun ganz verlassen im Wald lag, einen ersten Besuch abgestattet und dabei lange in den verschiedenen Zimmern herumgestöbert. Und auch an diesem Nachmittag hielt sich der Professor wieder in der alten Schinderhütte auf. Während der Regen auf das schadhafte Dach prasselte, blätterte er angeregt in vergilbten Papieren, schmuddeligen Folianten und handschriftlichen Aufzeichnungen herum.
    Von Zeit zu Zeit machte er sich Notizen, manchmal stieß er einen vielsagenden Pfeifton aus. Erst als es, Abend wurde, kehrte Melton nach Conway zurück. Seine Notizen zeigte er seinem Schüler nicht. Er sprach auch nicht darüber, was er am Nachmittag unternommen hatte.
    So verlief auch der nächste Tag, an dem es wieder stark regnete. John versuchte mehrmals, den Professor auf seine geheimnisvolle Arbeit anzusprechen, aber der wich ihm aus.
     

     
    Am Abend des zweiten Tages hörte John seinen Lehrer lange auf seiner Reiseschreibmaschine klappern. Erst nach Mitternacht verstummte das Geräusch.
    Am nächsten Morgen schien die Sonne wieder. Keine einzige Wolke zeigte sich am tiefblauen Himmel, der wie frischgewaschen aussah. Die Natur erwachte zu neuem Leben. Als John Ashley zum Frühstück herunterkam, saß der Professor nicht auf seinem gewohnten Platz.
    „Mr. Melton ist bereits in aller Frühe ausgegangen“, klärte der Wirt ihn auf.
    „Und er hat nicht gesagt, wohin?“
    „Nein, das tut er nie. Was darf es denn zum Frühstück sein, Mr. Ashley?“
    „Wie üblich.“
    Mit gutem Appetit machte sich John über das reichhaltige Frühstück her. Der strahlende Tag munterte ihn ein wenig auf. Plötzlich hatte er auch wieder Hoffnung, daß Mary gesund werden würde. Nach dem Frühstück machte er sich dann zu ihren Geschwistern auf und verbrachte den Vormittag mit ihnen. Als er zum Mittagessen zurückkam, fehlte von Professor Melton immer noch jede Spur.
    John saß den ganzen Nachmittag im Gastzimmer bei der Lektüre einiger Fachbücher und wartete auf Melton. Aber der kam und kam

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