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0520 - Unter Parazwang

Titel: 0520 - Unter Parazwang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf.
    Varan Riunde wandte sich aufatmend um.
    „Diesmal wirkt es, Lordadmiral. Wir brauchten nur bedeutend mehr Zapfstrahler."
    „Ich hoffe darauf, daß die Störfelder den Rest besorgen", gab der Arkonide zurück.
    Der Admiral nickte.
    „Captain Stossa ist ein Querulant. Ich werde ihm einen strengen Verweis erteilen."
    „Prinzipiell hat er recht", widersprach Atlan „Er begreift nur nicht, daß man das äußerste Mittel nur anwendet, wenn es anders keine Rettung gibt."
    Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder den Bildschirmen zu.
    Die Störfelder schienen nicht so zu wirken, wie er es sich erhofft hatte. Außer den dreißig vom Energiefluß abgeschnittenen Marschiere-Viel waren nur fünf erstarrt; die übrigen wichen - bis auf wenige Ausnahmen - ihren reglosen Artgenossen aus. Sie kamen teils auf den Raumhafen und teils auf den Sitzenden Drachen zu. Und sie waren in der Mehrzahl!
    „Behandeln Sie die Tiere intermittierend, Admiral!" befahl er Riunde.
    Varan Riunde gab den Befehl sofort an die Feuerleitzentrale der GONOZAL weiter.
    Kurz darauf konnte der Lordadmiral sehen, daß weitere dreißig Marschiere-Viel zu völliger Inaktivität erstarrten. Insgesamt waren neunzig Tiere lahmgelegt, bevor die ersten dreißig sich wieder rührten.
    Eine Kurzbehandlung ließ aber auch diese Marschiere-Viel wieder erstarren. Mittlerweile hatten die Männer in den Transportschiffen durch Versuche ermittelt, welche Störfelder die Energieversorgung der Tiere zusammenbrechen ließen.
    Anderthalb Stunden nach dem Angriff der Marschiere-Viel war diese Gefahr vorläufig gebannt. Insgesamt dreihundertvierundsechzig reglose Marschiere-Viel lagen zwischen dem Sitzenden Drachen und dem Raumhafengelände.
    Aber die Bedrohung bestand latent weiter, denn die Zapfstrahlen der GONOZAL und die Störfelder der Transportschiffe mußten pausenlos arbeiten, um die Riesentiere in ihrer Erstarrung zu halten.
    Immerhin bekam Lordadmiral Atlan zum erstenmal seit der Ortung eines unbekannten Flugobjekts Zeit, sich um diese Angelegenheit zu kümmern.
    Er stellte fest, daß der Analysecomputer inzwischen errechnet hatte, daß es sich bei dem überraschend aufgetauchten und wieder verschwundenen Objekt um eine Space-Jet gehandelt hatte. Das Diskusschiff war von der Station aus beschossen und vermutlich getroffen worden, aber der letzten ermittelten Bahnkurve nach wahrscheinlich rund tausend Kilometer westlich des Raumhafens gelandet.
    Noch bemerkenswerter aber erschien dem USO-Chef die Tatsache, daß die geortete Space-Jet sich für kurze Zeit in einen Paratronschirm gehüllt hatte.
    In ihr mußten sich demnach entweder Angehörige der Solaren Flotte oder der USO befunden haben.
    Atlan befahl, einen Shift auszuschicken, der nach den Schiffbrüchigen suchen und sie, falls sie noch lebten, bergen sollte.
     
    *
     
    „Reichlich unfreundliche Gegend, das", bemerkte Major Patulli Lokoshan, während er und Bossa Cova in ihren Raumanzügen gen Osten flogen.
    Der Reeder nickte innerhalb des Kugelhelms. Er spähte vorsichtig zu dem gigantischen roten Glutball auf. Es war - nach Last-Hope-Zeit - früher Nachmittag und offenbar die heißeste Zeit des Planetentages. Hoch in der Atmosphäre hingen Staubschleier und milderten die Sonneneinstrahlung; die Landschaft sah dadurch noch unwirklicher aus.
    Sie waren vor einer halben Stunde aufgebrochen.
    Die Space-Jet war zwar, wie eine erste Untersuchung gezeigt hatte, nicht allzu schwer beschädigt. Sie hätten durchaus mit ihr fliegen können, wenn auch nicht im Raum, aber es war ihnen zu gefährlich erschienen, mit einem Raumschiff in die Nähe der Nordpolstation zu kommen. Wenn sie sich dicht über dem Boden hielten, so hofften sie, würden sie sich den gelandeten Schiffen nähern können, ohne von der Station aus bemerkt zu werden.
    Plötzlich färbte sich die Atmosphäre gelb. Der Wind erschlaffte, um die Sonne Bolo bildete sich ein flimmernder Lichthof. Der See aus flüssigem Blei zur Linken lag unbewegt wie ein riesiger Spiegel unter dem Himmel.
    „Dreihundertvierundachtzig Grad Celsius", las der Kamashite laut vom Außenthermometer seines Raumanzugs ab. „Und die Temperatur steigt noch."
    „Wenn die Klimaanlagen unserer Anzüge nicht mehr mitmachen, schalten wir eben die Schutzschirme ein" erwiderte Cova gelassen. „Bis jetzt aber ist es noch angenehm kühl."
    Er drückte gegen eine Stelle des Halswulstes. Ein Röhrchen schob sich innerhalb des Helms empor, bis es seine Lippen erreichte. Cova saugte an dem

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