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0520 - Unter Parazwang

Titel: 0520 - Unter Parazwang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aggregate explodiert wären."
    „Und wie stellen wir vom Boden aus fest, wo wir uns befinden?"
    Er blickte sich um - und erschrak; Während der letzten Minuten war das stampfende Dröhnen lauter geworden, und der Boden bebte stärker. Bossa und Lokoshan hatten, nur nicht darauf’ geachtet.
    Nun sah der Reeder, was das Beben und die Geräusche verursachte: ein wandelnder Berg, der mit großer Geschwindigkeit auf die beiden Männer zukam.
    Cova erkannte ein spitz zulaufendes, dem Boden zugeneigtes Vorderteil, auseinanderstrebende Seiten und darunter viele mächtige Säulenbeine, die in monotonem Rhythmus den Boden stampften. Hinter dem „Kopf" wölbte sich ein zerklüfteter flacher Bergrücken auf und darüber ragte ein sich nach oben zu verjüngender Schwanz weit in den Himmel. Bläuliches Leuchten umwaberte die Schwanzspitzen, von grellen weißen Entladungen unterbrochen.
    „Ein Marschiere-Viel!" rief Lokoshan, der das Ungetüm ebenfalls bemerkt hatte. „Los, fort von hier!"
    Sie wandten sich zur Flucht. Doch es war bereits zu spät. Zwar konnten sie vor dem „Kopf" zur Seite ausweichen, doch dann wurden sie von einer der dreieckförmig auseinanderstrebenden Seiten eingeholt.
    Die Säulenbeine ragten riesig und drohend vor ihnen auf. In den nächsten Sekunden würden sie über sie hinwegstampfen.
    Im letzten Augenblick entdeckte Bossa Cova einen ‘hornartigen Auswuchs, der wie ein großer Hautlappen vom Rand des Tierrückens bis fast auf den Boden hing. Er packte Patullis Arm und zog den Kamashiten mit sich zu einem Auswuchs, einem Gebilde von mindestens fünfzehn Metern Kantenlänge, das ihnen entgegenkam. ‘ Cova und Major Lokoshan krallten sich in die zerklüftete Oberfläche des Auswuchses. Zentimeterweise arbeiteten sie sich höher, und mehrmals waren sie in Gefahr, durch die Erschütterungen des Tierkörpers abgeworfen zu werden.
    Endlich lagen sie auf dem hügeligen Gelände des Rückens. Die Außenthermometer zeigten hier oben nur zweiundvierzig Grad an, eine Nebenwirkung des hohen Energieverbrauchs, den der Marschiere-Viel hatte. Hoch über ihnen zuckten grelle Entladungsblitze, Windböen fegten über den schildförmigen Rücken und bildeten überall kleine Luftwirbel.
    Patulli Lokoshan lehnte sich mit dem Rücken gegen eine buckelförmige Erhebung und spähte in Marschrichtung.
    Am Horizont entdeckte er eine blaugraue streifenförmige Erhebung.
    „Ein Gebirge", murmelte er.
    Der Reeder setzte sich ächzend zurecht.
    „Allerdings, und es liegt westlich, während wir nach Osten müssen."
    „Besser, in die falsche Richtung getragen als in die richtige gelaufen Bossa." Der Kamashite hielt sich an einem Vorsprung fest. „Nur ein wenig ruhiger müßte sich unser Freund bewegen."
    Bossa Cova entgegnete nichts darauf. Während er sich ebenfalls festhielt, um nicht von den stoßartigen Bewegungen des Tieres umgeworfen zu werden, überlegte er, daß Patullis Art, Widrigkeiten in Positives umzudeuten, ein ziemlich extremer Fall von Zweckoptimismus war.
    Er fand in ihrer Lage wenig, was ihn optimistisch stimmte.
    Sicher, sie hatten den Sandsturm überlebt und waren nicht zertrampelt worden, aber ihr Sauerstoffvorrat reichte höchstens noch sechs Tage. In dieser Zeitspanne konnten sie den Landeplatz der Schiffe nicht erreichen, und wo die SPACE-NYMPH lag, wußte er nicht mehr. Außerdem trug der Marschiere-Viel sie mit jeder Minute weiter von ihrem Ziel fort.
    Doch er sah keine Möglichkeit, etwas dagegen zu unternehmen - und schließlich war es ja auch egal, ob sie einige hundert oder einige tausend Kilometer vom Ziel entfernt starben.
    Die beiden Männer schwiegen, während das Riesentier unermüdlich weitermarschierte. Es kletterte über eine Gebirgskette, stieg in ein Tal hinab und wandte sich plötzlich nach Süden.
    Cova runzelte die Stirn.
    „Weshalb weicht er vom Kurs ab?" murmelte er. „So holt ihn der Terminator doch viel zu schnell ein."
    „Und wenn schon!" erwiderte Patulli. Er blickte auf sein Armband-Chronometer. „Eben hat der einundzwanzigste Dezember angefangen, Bossa. Lullogs wahres Ich kann jeden Moment auftauchen."
    „Hoffentlich taucht es bald auf", sagte der Reeder. „Und hoffentlich bringt es ein Fahrzeug mit."
    Der Kamashite schwieg, und so erstarb die Unterhaltung wieder. Der Marschiere-Viel bewegte sich nach einiger Zeit langsamer; die blaue Aureole um seine Schwanzspitze wurde größer. Anscheinend nahm er größere Energiemengen auf als zuvor.
    Als in der linken Talwand ein

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