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0521 - Invasion der Ghouls

0521 - Invasion der Ghouls

Titel: 0521 - Invasion der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Filmfigur«, protestierte Pater Ralph.
    Aber dann war es Nicole selbst, die den Flüchtigen entdeckte.
    Etwa zweihundert Meter entfernt stand mitten im Gelände ein alter Weidenbaum. Vor Jahren hatte ein Blitz den Stamm gespalten; seitdem war er hohl und diente Kindern als willkommener Abenteuerspielplatz.
    Und dort entstand Bewegung.
    Etwas Massiges, Braunes, schob sich aus dem Baum hervor.
    Der Ghoul!
    Er hatte dort einen seiner Ausgänge! Nicole überlief es eiskalt, als sie an die dort zuweilen spielenden Kinder dachte. Es war ein Wunder, daß bisher noch nichts passiert war!
    »Da ist er!« stieß sie hervor.
    Zamorra richtete sich im Graben auf. Etwas flog durch die Luft; Nicole fing den Blaster auf. »Schocken!« rief Zamorra ihr zu.
    Aber dafür war die Entfernung zu groß. Der Elektroschock hatte nur eine Reichweite von ein paar Metern. Nicole konnte den Ghoul nur mit dem Laser erreichen.
    Sie rannte los, über den Weg zum Friedhof und dann querfeldein durch hohes Gras. Der Ghoul flüchtete; er war schnell. Sogar sehr schnell. Und Nicole mußte befürchten, daß er jeden Moment ein anderes Versteck fand, um darin unterzutauchen.
    Es hatte keinen Sinn, ihn einholen zu wollen. Sie schaltete den Blaster auf Laserimpuls, zielte beidhändig und schoß dreimal hintereinander. Die hellroten Impulse stachen wie Nadeln lichtschnell durch die Luft und berührten die Beine des davonrennenden Ghouls. Das schrille Fauchen, das die Energieblitze begleitete, ließ Pater Ralph erschrocken zusammenzucken.
    »Was - was ist das für eine Waffe?«
    »Ich sagte, du solltest den Schockstrahl benutzen!« polterte Zamorra hinter Nicole und kletterte aus der Grube ins Freie.
    Nicole rannte schon wieder. Zamorra und der Pater folgten ihr. Ralph hatte mit seiner Soutane erhebliche Schwierigkeiten, das Tempo zu halten.
    Der Ghoul lag am Boden. Sein Körper zerfloß zu stinkendem Schleim, den er bereits bei seiner Flucht abgesondert und damit eine scheußliche Spur im Gras hinterlassen hatte. Nicole hielt die Strahlwaffe auf ihn gerichtet, als erst Zamorra und dann der Pater bei ihr auftauchten.
    »Er stirbt«, stellte Zamorra fest. »Wo ist er rausgekrochen?«
    Nicole deutete zurück auf den hohlen Baum.
    »Entschuldige, daß ich dich angeschrien habe«, bat der Professor. »Auf die Distanz - klar. Trotzdem ist’s für die Katz. Dieser Bursche erzählt uns nichts mehr.«
    Die ungeheuerliche Kreatur löste sich mehr und mehr auf, zerrann und flockte aus. »Ich verstehe das nicht«, sagte Nicole. »Ich habe auf seine Beine geschossen. Er hätte das überleben müssen. Trotzdem löst er sich auf.«
    Zamorra runzelte die Stirn. »Du hast recht, das ist nicht in Ordnung. Wenn bloß das verflixte Amulett funktionieren würde… moment mal!«
    Ein paar Schleim- und Schweißflocken lagen nunmehr bereits neben den Umrissen des Leichenfressers und begannen zu trocknen und zu pulvern. Darunter sah Zamorra…
    »Verdammt!« schrie er auf. »Er stirbt gar nicht! Er versickert im Boden! Da sind jede Menge Mauselöcher…«
    Nicole löste die Waffe aus. Der bläulich flirrende Elektroschock tanzte aus der Mündung und funkelte über die zerfließenden Ghoulreste, um das seltsame Wesen zu paralysieren. Das halbflüssige Etwas krümmte sich empor, wand sich und fiel dann wieder zurück.
    »Ich fasse es nicht«, brummte Zamorra. »Da hätte uns dieses Monster doch fast gelinkt! Er wollte durch die Mauselöcher abfließen. Irgendwo hätte er sich dann wieder zu seiner richtigen Gestalt zusammengesetzt. Manche von den Biestern können das«, fügte er hinzu, als er Pater Ralphs verständnislosen Blick registrierte. »Sie dürfen sich einen Ghoul nicht wie einen Menschen oder wie ein Wirbeltier vorstellen. Sie sind unglaublich flexibel. Sie kommen durch Öffnungen, die für jedes andere Wesen ihrer Größe zu klein wäre. Das macht sie besonders gefährlich. Sie sind eigentlich nichts anderes als in sich permanent verschiebbare Zellkulturen, die mit einer Unmenge von Zähnen ausgerüstet sind. Stellen Sie sich eine Amöbe vor, so groß wie ein Mensch, nur daß diese Amöbe nicht aus einer einzigen, sondern aus unglaublich vielen Zellen besteht. Dieser Schleim, den das Biest verloren hat… überschüssige Körpersubstanz. Stoffwechselendprodukte. Ein Ghoul hat eine Verdauung wie ein Schaf.«
    Ralph schüttelte sich. »Mußten Sie mir das erzählen, Söhnchen?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. Er kauerte sich neben den in seinem breitflächigen Zustand

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