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0521 - Invasion der Ghouls

0521 - Invasion der Ghouls

Titel: 0521 - Invasion der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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die Hälfte meines Lebens beschäftige. Und du übrigens auch«, fügte er hinzu.
    Er ging nicht zum ersten Mal bei Nacht über einen Friedhof - die britischen waren die schönsten -, und es gab auch einige, die ihm bei hellem Tageslicht unheimlich waren. Normalerweise empfand er jedoch allenfalls Neugier bei solchen Spaziergängen; oder er befriedigte sein zeitweiliges Bedürfnis nach Ruhe. Jetzt lag eine andere Stimmung in der Luft. Die Atmosphäre war unheimlich.
    Und dann waren sie auch schon an ihrem Ziel. Sie standen vor dem leeren Grab. Mit einer Taschenlampe leuchtete Zamorra hinein; das Wasser war nicht weniger geworden. Aber mit dem Dhyarra-Kristall besaß er jetzt die Möglichkeit, es zu verdampfen.
    Er sah sich um.
    »Also schön, versuchen wir es«, sagte er. »Ich versuche es auf die gleiche Weise wie bei uns, und vielleicht kann ich die Wärmeentwicklung sogar soweit steuern, daß ich den Ghoul in unsere Richtung treibe.«
    »Das wird nicht funktionieren«, prophezeite Nicole. »Solange du die Architektur der unterirdischen Ghoul-Welt nicht kennst, kannst du die Energien nicht gezielt steuern. Du kannst nur versuchen, wieder überall zugleich die Temperatur zu erhöhen. Du mußt auch damit rechnen, daß dieses Labyrinth viel größer, ausgedehnter ist. Überschätze nicht deine Kraft und die Kapazität des Dhyarras. Er ist nur dritter Ordnung.«
    Zamorra nickte. »Ich weiß es ja. Trotzdem wünsche ich mir, daß wir diesen Leichenfresser erwischen. Es wäre zu schön, um wahr zu sein…«
    Da faßte Nicole nach seinem Arm.
    »Ich fürchte, nicht wir erwischen ihn, sondern sie uns«, stieß sie hervor.
    Zamorra fuhr herum.
    Da wuchsen sie ringsum aus der Dunkelheit.
    Und das Amulett hatte nicht vor ihnen gewarnt…
    Eine ganze Armee von Ghouls!
    ***
    Die beiden unheimlichen Wesen witterten. Sie hatten den Körpergeruch von drei Menschen aufgenommen und konnten dadurch in etwa rekonstruieren, was sich in der Nähe des kleinen Dorffriedhofes abgespielt hatte. Selbst der beste Spürhund hätte vor dieser Aufgabe kapituliert, aber die beiden Ghouls verfügten über einen Geruchssinn, der selbst winzigste Spuren wahrnehmen konnte, die für jede andere menschliche oder tierische Nase längst verflogen waren.
    Die Spur von zwei der Menschen verlor sich in Autoabgasen. Den schnellen Weg zu verfolgen, war schwer möglich. Die beiden Ghouls gaben den Mann und die Frau vorerst verloren, aber sie würden die beiden an ihrem typischen Geruch jederzeit wiedererkennen, wenn sie ihnen noch einmal über den Weg liefen. Sie würden die Geruchsinformation auch weitergeben an ihre Artgenossen, so daß jeder aus der großen Gruppe der Ghouls sofort erkennen würde, daß er es mit den Mördern eines Artgenossen zu tun hatte.
    Aber da war noch die Spur des anderen Menschen. Auch ein Mann. Wie die Ghouls witterten, hatte er sich zu Fuß vom ein wenig außerhalb liegenden Friedhof in Richtung des Dorfes begeben.
    Es war dunkel geworden.
    Niemand achtete auf die beiden Gestalten, die sich lautlos und äußerst schnell in den Schatten am Straßenrand entlang bewegten und dabei eine Spur aus abgesonderten Schleimtropfen hinterließen.
    ***
    Sie kamen von allen Seiten zugleich. Lautlos hatten sie die beiden Menschen eingekreist. Sie mußten ihnen förmlich aufgelauert und sie beobachtet und verfolgt haben. Weder Zamorra noch Nicole kamen dazu, ihre Gegner zu zählen. Sie mußten sich ihrer Haut wehren.
    Zamorra warf Nicole den Blaster zu, den er vorübergehend wieder an sich genommen hatte, weil das Ding zu groß war, um es in den Taschen von Nicoles Overall verschwinden zu lassen, und offen hatte sie die auffällige Waffe auch nicht tragen wollen. Geschickt fing sie den Blaster auf, entsicherte ihn, drückte den Auslöserkontakt nieder. Die Waffe war noch auf Schocklähmung eingestellt; die Blitze fauchten in die Reihen der Ghouls und warfen gleich drei auf einmal zurück, die in den Strahlbereich gekommen waren. Aber da die Energie sich auf die Körper dreier Wesen verteilte, wirkte sie nicht so, wie sie eigentlich sollte. Die Ghouls kreischten, knurrten und tanzten wild, während die elektrische Entladung um sie tobte, aber sie waren dadurch nicht auszuschalten.
    Zamorra selbst versuchte seinen Dhyarra-Kristall einzusetzen. Die Vorstellung, die angreifenden Ghouls sollten unter dem Druck einer gewaltigen Kraft zu Boden sinken, war nicht sonderlich schwer, aber Zamorra brauchte den Bruchteil einer Sekunde zu lange, um dem

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