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0521 - Invasion der Ghouls

0521 - Invasion der Ghouls

Titel: 0521 - Invasion der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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einst überlassen hatte und der Reisen in die Zukunft ermöglichte. Seit jenem Abschied hatte Zamorra nie wieder etwas von Aurelian gehört. Aber er war sicher, daß der Pater noch lebte.
    Irgendwo…
    Und jetzt, durch Zufall, zeigte sich, daß noch jemand ihn zu kennen schien!
    Oder war es gar kein Zufall? War es eine Fügung, ein Plan, daß Pater Ralph ausgerechnet in diesem Dorf seinen Dienst angetreten hatte? Und dann die Ähnlichkeit des Lächelns! Auch entfernte äußerliche Ähnlichkeiten…
    Ich werde verrückt, wenn ich darüber nachdenke. Er ist zwanzig Jahre zu jung, und im Gegensatz zu mir gehört Aurelian nicht zu den Unsterblichen. Ich werde Ralph fragen.
    Zamorra zwang sich dazu, diese Gedanken abzustreifen, die ihn bei seiner bevorstehenden Aufgabe nur stören konnten. Er mußte dieser Ghoul-Invasion Einhalt gebieten. Das gleichzeitige Auftauchen von so vielen Leichenfressern verstand er nicht. Das hatte es noch nie gegeben. Selbst damals, als Yalasa versuchte, mit ihren Dienern ihre sterbende Welt zu verlassen und einen Brückenkopf in der Gegend um Lyon zu schaffen, waren immer nur wenige dieser Geschöpfe aufgetaucht. Und sie hatten sich auf einen eng begrenzten Bereich konzentriert. Diese Sache aber zog weite Kreise.
    Zamorra war sicher, daß der Reporter sich nichts aus den Fingern gesogen hatte. Darauf wies schon sein Insiderwissen hin. Was Zamorra ein Rätsel blieb, war der Grund, aus dem der Artikel gedruckt worden war. Warum Menschen in Verwirrung stürzen? Sicher, Ghouls vergriffen sich nicht nur unbedingt allein an den Toten. Sie griffen auch Lebende an, mordeten sie, um sich dann an ihnen gütlich zu tun. Aber darauf wurde in dem Artikel nicht hingewiesen. Es wurde nur das Phänomen »Ghoul« als Friedhofsschänder dargestellt.
    Zamorra wäre bei der Befragung des Reporters gern dabeigewesen - oder zumindest Nicole gerne dort hingeschickt. Er war sicher, daß der Artikelschreiber sich hinter der Pressefreiheit verschanzen würde - was sein gutes Recht war. Aber Zamorra oder noch eher Nicole hätten vielleicht telepathisch etwas aus ihm herauskitzeln können; schwache Gedankenfetzen, die er während des Gesprächs zu unterdrücken versuchte…
    Aber es mußte auch so gehen.
    Im Château angekommen, duschte Zamorra, legte trockene, regensichere Kleidung an und versah sich dabei vorsichtshalber auch mit wasserdichten Stiefeln. Aus dem Safe holte er seinen Dhyarra-Kristall 3. Ordnung und Blaster. Mehr und mehr begann er sich an die Strahlwaffe aus der Technik der Ewigen zu gewöhnen. Umschaltbar von Betäubung auf Laser, konnte sie sowohl als Waffe wie auch als Werkzeug dienen. Mittlerweile zeigte die Ladekapazität allerdings nur noch die Hälfte an; doch es gab im Arsenal unterhalb von Ted Ewigks Villa in Rom reichlichen Nachschub…
    Nicole kam ihm in ihrem schwarzen Lederoverall entgegen. »Hattest du im Ernst angenommen, ich würde dich nicht begleiten?« fragte sie, als sie seinen erstaunten Blick sah. »Jemand muß ja schließlich auf dich aufpassen, wenn deine Gedanken derart abschweifen. Ich weiß nicht, ob es gut ist, wenn du jetzt selbst aktiv wirst. Laß mich die Sache erledigen. Ich bin konzentrierter. Du denkst zuviel an Pater Aurelian.«
    Er küßte sie. »Ich kriege das schon geregelt. Aber es ist gut zu wissen, daß du Lebensversicherung für mich spielst.«
    Nicole verzog das Gesicht und deutete in die Runde. »Glaubst du, ich wollte diesen Kasten erben? Allein die Unterhaltskosten würden so viel von meinem Geld verschlingen, daß ich keine einzige Modeboutique mehr leerkaufen könnte. Das Château unterhalte mal ruhig selbst weiter. Außerdem - ohne dich wären die Nächte verflixt einsam und kalt.«
    Zamorra lächelte.
    Als sie wieder hinunter ins Dorf fuhren, war er froh, daß sie ihn nicht nach seinem Plan gefragt hatte.
    Er hatte keinen.
    ***
    Für kurze Zeit hatte er mit dem Gedanken gespielt, erst nach Lyon zu fahren und dort aufzuräumen - mit dem wünschenswerten Nebeneffekt, daß er dabei Robin auf die Pelle rücken konnte. Aber Robin hatte ja versprochen, sich telefonisch zu melden.
    Und der Ghoul hier im Dorf war genauso wichtig wie der in Lyon und die Ghouls in den anderen Orten.
    Als Zamorra den Wagen wieder neben dem Friedhof stoppte, war von Pater Ralph nichts zu sehen. Aber als Zamorra in den künstlichen Graben hinabgestiegen war und das Wasser zentimeterhoch seine Stiefel umspülte, war der Seelenhirte plötzlich da.
    »Was werden Sie tun,

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