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0522 - Er kam aus dem Todesschloß

0522 - Er kam aus dem Todesschloß

Titel: 0522 - Er kam aus dem Todesschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und klebte einen Kaugummi in den Ascher.
    »Kurz hinter dem Hotel.«
    Susan pfiff durch die gespitzten Lippen. »Die Antwort kam aber prompt. Hast du sie dir schon vorher überlegt?«
    »Genau.«
    Sie stieß ihn an. »Pläne gemacht, wie?«
    »Klar doch!«
    »Junge, du bist ja ein ganz Raffinierter. Dabei siehst du gar nicht so aus.«
    »Wenn schon, denn schon.«
    »Na ja, mit mir kann man es ja machen«, stöhnte Susan.
    »Wer denn alles?«
    »Du…«
    »Aha. Und wer noch?«
    Susan lachte. »Männer dürfen zwar alles essen, sagt meine Mutter, aber nicht alles wissen.«
    »Und daran hältst du dich?«
    »Klar doch.«
    »Dann werde ich mal mit deiner Mutter reden müssen.«
    »Lieber mit meinem Vater.« Susan lachte auf. »Wenn der wüßte, daß seine über alles geliebte Tochter mit einem scharfen, jungen Mann allein im Auto sitzt, würde er durchdrehen, ehrlich.«
    »Mein Vater nicht.«
    »Bei meinem Bruder macht er auch keine…« Sie verstummte und beugte sich nach vorn. Mit veränderter Stimmlage fragte Susan:
    »Was ist das denn da vorn?«
    »Nebel. Siehst du doch!«
    »Nein – ja…«
    »Was denn nun?«
    Susan schluckte. »Die Gestalt im Nebel. Verdammt, ich habe sie genau gesehen. Das Feld ist ziemlich dicht, trotzdem…«
    Der junge Mann fuhr langsamer. In der Nebelsuppe wirkten alle Gegenstände schemenhaft.
    »Da war jemand, Kenny!« flüsterte Susan. »Ich… ich habe ihn genau gesehen.«
    »Ich aber…« Das Wort nicht konnte Kenny Sharp nicht mehr aussprechen, denn urplötzlich stand die Gestalt vor ihnen.
    Durch den Nebel wirkte sie verzerrt und sah auch so aus, als würde sie über der Fahrbahn schweben. Sie hielt den rechten Arm hoch, der beiden jungen Leuten unnatürlich lang vorkam.
    »Brems doch, Kenny!« Susan schrie den Satz und preßte ihre Hände gegen die Wangen. Dazwischen wirkte ihr Gesichtsausdruck wie eine verzerrte Maske.
    Kennys Fuß nagelte das Bremspedal nach unten. Er hörte die Reifen über den Asphalt jaulen, dachte daran, daß sie eigentlich hätten gewechselt werden müssen und schloß die Augen in Erwartung des Aufpralls, wenn die Gestalt im Nebel von der vorderen Stoßstange des Käfers erwischt wurde.
    Das geschah nicht!
    Der Wagen kam vor dem Unheimlichen im Nebel zum Stehen.
    Nur sah es jetzt so aus, als würde der andere direkt an ihm kleben und ihn nicht mehr loslassen.
    Sein rechter Arm sauste nach unten, etwas blitzte auf. In das Krachen, das ertönte, als die Axt die Motorhaube traf, schrie Susan:
    »Der hat ein Beil, verflucht, der hat ein Beil…«
    ***
    »Das glaube ich nicht!« schrie Susan. »Nein, das ist verrückt, das ist irre. Das kann ich nicht glauben!«
    Und wieder schlug der Fremde zu. Er hatte nach dem ersten Treffer mit einer ruckartigen Bewegung die Axt wieder in die Höhe gerissen und noch einmal ausgeholt.
    Abermals krachte es.
    Die Haube bekam einen zweiten Riß. Tief drang die Schneide in den Stauraum des Käfers, bei dem der Motor glücklicherweise am Heck lag.
    Kenny war so überrascht, daß er nichts tat, nur dasaß und zuschaute, wie der Unheimliche seine Axt abermals in die Höhe wuchtete und von neuem ausholte.
    »Fahr doch!« schrie Susan und packte ihren Freund in Höhe des Ellbogens an. Sie schüttelte ihn durch, und erst jetzt kam Kenny wieder zur Besinnung.
    Den Motor hatte er abgewürgt. Seine Hand schoß nach vorn, er wollte den Zündschlüssel umdrehen, als sich die unheimliche Gestalt abermals bewegte.
    Diesmal allerdings schwang sie ihre mörderische Waffe zur Seite, nach links hin, um so weit wie möglich auszuholen. Wenn der Mann jetzt zuschlug, würde er nicht die Haube treffen, sondern die Scheibe.
    Und er tat es.
    Beide hatten das Gefühl, als würde sich die verdammte Axt verlängern. Zuerst sah es noch so aus, als schwebte sie über den Wagen hinweg, dann wuchtete die Klinge nicht nur gegen den oberen Rand der Scheibe, sie traf auch das Glas.
    Ein wahrer Splitterregen wirbelte den beiden jungen Leuten entgegen. Beim Zurückziehen verhakte sich die Axt am oberen Rand der Scheibe und bog diese durch.
    Kenny und Susan hörten das Knirschen, das entstand, als das Metall riß. Trotz ihrer Angst war ihnen klar, daß es jetzt die letzte Chance für sie war, diesem unheimlichen Killer zu entwischen.
    »Rausss!« brüllte Kenny. Er öffnete die Tür an seiner Seite. Susan hatte Schwierigkeiten. Die Tür klemmte. Sie mußte zweimal mit dem Ellbogen gegen das Innere hämmern, um es zu schaffen. Als die Tür endlich aufschwang, fiel auch

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