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0522 - Er kam aus dem Todesschloß

0522 - Er kam aus dem Todesschloß

Titel: 0522 - Er kam aus dem Todesschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schwanken.
    »Wohin?« schrie Susan.
    »Zum Hotel!«
    »Aber…«
    »Wir müssen uns dort verstecken. Wir müssen auch die anderen Gäste warnen und die Polizei anrufen!«
    »Ja, okay…«
    Sie rannten weiter, gepeitscht von Angst und Hoffnung…
    ***
    Cyril Conners lächelte, als er Gilda French an seinen Tisch kommen sah. »Na, hast du es dir überlegt?«
    »Ja.« sie nahm Platz.
    »Und was ist mit Julie?«
    »Ich glaube, sie schläft.«
    »Wunderbar.« Der Mann nickte. »Hast du auch nachgeschaut?«
    »Das wollte ich, aber die Verbindungstür zwischen den Räumen war verschlossen.«
    »Wie kann das sein?«
    »Keine Ahnung. Ich nehme an, daß Julie etwas gespürt und dementsprechend gehandelt hat.«
    »Ja, das ist möglich.« Er sprach nicht mehr weiter. Die Bedienung war gekommen und fragte nach Gildas Wünschen.
    »Bringen Sie mir bitte einen trockenen Weißwein.«
    »Gern, danke.«
    Sie waren die einzigen Gäste im Restaurant. Die anderen befanden sich auf ihren Zimmern. Das Hotel war klein, nur Insidern bekannt, und auch die Größe des Restaurants hielt sich in Grenzen.
    Acht Tische, mehr nicht. Der Familienbetrieb trug sie gerade noch selbst und wäre längst pleite gegangen, wenn es nicht die Leute vom Institut gegeben hätte, die hin und wieder dort ihre Besucher unterbrachten. Deshalb waren Cyril Conners und Gilda French auch so bekannt.
    Gilda bekam den Wein. Conners hatte sie bewußt in Ruhe gelassen. Er schaute durch das Fenster auf den Platz vor dem Hotel, wo zwei Lampen weißblaues Licht abgaben.
    Mittlerweile war es 22.00 Uhr geworden, eigentlich Zeit, um bald ins Bett zu gehen. Gilda French wollte nicht. »Weißt du, Cyril«, sagte sie und nippte am Wein. »Ich werde mit dem Kind nicht fertig. Ich habe stets das Gefühl, daß es mich kontrolliert und nicht umgekehrt, wie es eigentlich sein sollte.«
    »Wieso?«
    »Es ist ein Gefühl.«
    »Ich habe davon nichts gespürt.«
    »Vielleicht weil du ein Mann bist.«
    »Kann sein. Darüber mache ich mir keine Gedanken. Wir werden Julie im Institut einigen Tests unterziehen und bestimmt mehr herausbekommen. Das verspreche ich dir.«
    »Sicher bin ich mir da nicht, Cyril.«
    »Wieso?«
    Sie trank erst einen Schluck und »kaute« den Wein. Plötzlich verzog sie das Gesicht. »Er ist nicht trocken, sondern sauer. Also, mein Gefühl sagt mir, daß wir es noch nicht geschafft haben.«
    »Klar, wir müssen noch den Rest der Strecke fahren.«
    »Ich gehe sogar noch weiter. Möglicherweise packen wir es nicht, Julie in das Institut zu bringen. Sie kann uns noch einen Strich durch die Rechnung machen.«
    Conners bekam große Augen. »Das mußt du mir erklären, Mädchen.«
    »Kann ich nicht.«
    »Na bitte.«
    »Ich fürchte mich irgendwie vor ihr«, flüsterte Gilda French. »Ich komme mit ihr nicht zurecht. Die ist mir über. Ich habe den Eindruck, als würde sie mit mir spielen und den großen Trumpf, den sie im Ärmel stecken hat, erst später herausziehen.«
    Cyril Conners lehnte sich zurück. Er nahm nachdenklich seine Brille ab. »Glaubst du, daß es Sinn hat, wenn ich einmal mit ihr rede?«
    »Nein!«
    »Weshalb nicht?« Er setzte die Brille wieder auf.
    »Weil sie dann noch verstockter würde.«
    »Und das weißt du genau?«
    »Ich gehe davon aus.«
    »Wir hätten doch in einer Tour durchfahren sollen. Es ist eigentlich idiotisch, einige Meilen vor dem Ziel noch die Nacht zu verbringen.«
    »Eine Ankunft im Hellen ist immer besser als eine im Dunkeln. Das war uns klar, das hatten wir abgesprochen.«
    »Deshalb sage ich auch nichts mehr.«
    Der Wirt kam aus der Küche. Er grüßte freundlich und fragte, ob die beiden noch etwas essen wollten.
    Sie lehnten ab.
    »Dann werde ich die Küche schließen.«
    »Tun Sie das.« Cyril Conners nickte ihm zu, bevor er den Kopf drehte und unter der die Scheibe zur Hälfte bedeckenden Gardine nach draußen schaute.
    Seine Haltung veränderte sich plötzlich. Sie wurde so starr, daß es sogar Gilda auffiel.
    »Was hast du?«
    »Schau mal nach draußen!«
    Aus dem Wald erschienen zwei junge Leute. Sie liefen, aber die schwankten, als hätten sie große Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Als sie in das Licht der beiden Lampen gerieten, konnten die Gäste erkennen, wie erschöpft sie waren, aber auch ängstlich. Die Furcht um ihr Leben stand ihnen ins Gesicht geschrieben.
    Einen Kommentar brauchten sie nicht abzugeben, denn die jungen Leute stolperten auf den Eingang zu und drückten schon sehr bald die Tür auf. Keuchend

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