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0522 - Er kam aus dem Todesschloß

0522 - Er kam aus dem Todesschloß

Titel: 0522 - Er kam aus dem Todesschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schnell wie möglich wechseln. Das Wetter kann sehr schnell umschlagen, dann gibt es Schnee.«
    »Ich kenne in Guist einen Händler, der das erledigt.«
    »Ist es der alte McGivern?«
    »Ja.«
    »Bestellt ihm einen schönen Gruß von mir. Hier ist der Schlüssel.«
    Er ließ ihn auf Kennys Handfläche fallen. »Und wo ist das Geld?«
    »Das habe ich.« Susan holte die Scheine aus der Tasche. »Genau zweihundert Pfund, wie abgemacht.«
    »Ja, Lady, ich war sehr preisgünstig.«
    »Das wird sich noch herausstellen«, erwiderte Susan. »Mal sehen, wie lange der Wagen hält.«
    »Bei guter Pflege noch fünf Jahre.«
    »Das sagen Sie!«
    »Und ich habe immer recht, junge Lady.«
    Kenny kümmerte sich nicht um den Dialog zwischen den beiden.
    Er wollte endlich in den Wagen steigen, öffnete die Fahrertür, nahm Platz, schob den Sitz zurück und stellte fest, daß der Händler sogar die Scheibe geputzt hatte.
    Die Beifahrertür klemmte etwas, als er sie seiner Freundin öffnete.
    »O danke!« rief Susan, tauchte in den Wagen und schloß die Tür.
    Der Motor sprang sofort an.
    Wie König und Königin fuhren die beiden jungen Leute vom Hof des Gebrauchtwagenhändlers, der ihnen kopfschüttelnd nachschaute und daran dachte, wie er seinen ersten Wagen bekommen hatte. Der war ihm nach einem Monat unter dem Hintern weggerostet.
    Kenny und Susan rollten in die Dämmerung. »Willst du jetzt schon zurück?« fragte das Mädchen.
    »Eigentlich ja.«
    »Wir könnten noch etwas feiern.«
    »Wo denn? Hier?«
    »Klar. Ich kenne am Ortsende eine Pizzeria. Da schmeckt es besonders gut. Die haben eine Weltmeister-Pizza. Ein Wahnsinn, sage ich dir. Eine doppelte, die wir uns teilen könnten.«
    »Machen wir.«
    »Ich gebe sie auch aus.«
    »Noch besser, dann zahle ich die Getränke.«
    »Schade«, sagte Susan und schob ihre Hände unter den Pferdeschwanz, in dem noch eine weiße Schleife schaukelte.
    »Was ist schade?«
    »Daß die in der Pizzeria keinen Champagner haben, wenn du schon die Getränke zahlst.«
    »Eine Cola kribbelt auch im Hals.«
    »Das ist wieder typisch Mann.«
    »Nee, typisch Lehrling.«
    Eine halbe Minute später rollten sie auf den Parkplatz vor der Pizzeria aus. Stolz wie Oskar ging Kenny noch einmal um sein neues Auto herum und schaute nach, ob die beiden Türen auch verschlossen waren. Erst dann gab er sich zufrieden.
    In der Pizzeria saßen nur wenige Gäste. Einige Pärchen sowie Kenny und seine Freundin. Sie suchten sich einen Tisch am Fenster aus, von dort konnten sie auch den Wagen sehen.
    Kenny bestellte die große Pizza und zwei Colas. Sie war schnell da. Beide aßen mit großem Appetit. Kenny mußte einfach hin und wieder einen Blick nach draußen auf den VW werfen. Jedesmal leuchteten seine Augen dann voller Stolz.
    »Sollen wir sofort nach Hause fahren?« fragte er nach dem letzten Bissen.
    »Wolltest du noch woanders hin?«
    Kenny lächelte. »Ich meine, wir haben jetzt einen Wagen. Die Heizung funktioniert auch, und da dachte ich mir…«
    »Ja, immer in die eine Richtung.«
    »War nur ein Vorschlag.«
    Susan nahm Kennys Hand. »Der mir aber gut gefällt.«
    »Dann los!«
    Sie zahlten und liefen Arm in Arm nach draußen. Im Wagen mußten sie sich einfach küssen. Kenny spürte, wie Susan unter seinen streichelnden Händen erschauderte. »Warte noch«, sagte sie zwischen zwei Küssen. »Es dauert ja nicht mehr lange.«
    »Das fällt mir schwer.«
    Sie drückte ihn weg. »Fahr endlich los, sonst wird es noch später!«
    Es war längst Abend geworden, und die Dunkelheit hielt das Land mit ihrem finsteren Tuch umschlossen. Sie verdeckte auch die Berge mit ihren dichten Wäldern, und die Lichter des Ortes blieben auch sehr rasch hinter ihnen zurück, so daß sie die Einsamkeit aufnehmen konnte. Auch der Verkehr schwächte sich ab. Nach zwei Meilen Fahrt hatten die beiden das Gefühl, völlig allein auf der Mutter Erde zu sein, was ihnen keineswegs unangenehm war, denn sie stammten beide aus der Gegend und kannten sich aus.
    Sie wußten auch, daß es auf der Strecke nach Giust einige »Nebelabschnitte« gab, besonders im Herbst und im Winter.
    Der VW tat brav seine Pflicht. Kenny hatte die vier Gänge durchgeschaltet und keine Fehler gefunden. Nicht einmal der laute Motor störte ihn.
    Die Heizung funktionierte auch. Schon erschien das erste Nebelfeld. Sie rollten hindurch, ohne mit dem Tempo runterzugehen!
    Zwei Fahrzeuge begegneten ihnen, huschten vorbei.
    »Wo willst du eigentlich abbiegen?« fragte Susan

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