0523 - Die Planetenräuber
versuchen.
Ich mußte Kontakt mit Harno aufnehmen, wenn ich den Schwarm erforschen wollte!"
Rhodan konnte seine Erregung kaum noch zurückhalten.
„Und ...? Ist es dir gelungen?"
Gucky lächelte und sah Fellmer an. Der Teiepath reichte ihm das Glas mit dem Fruchtsaft.
„Natürlich ist es mir gelungen, aber laßt mich der Reihe nach berichten. Zuerst einmal Harno! Das war mein Hauptziel.
Die Entstofflichung war schwierig, aber ich schaffte es endlich mit Corellos Unterstützung. Mein Bewußtsein löste sich vom Körper, der in Todesstarre fiel und in - einer Energieblase zurückblieb.
Ich wußte, daß mein Zustand einige Besorgnis hervorrufen würde, aber ich glaubte nicht, daß er so lange anhalten würde.
Ich rechnete nur mit wenigen Stunden."
„Es waren fast fünf Wochen", erinnerte ihn Bully vorwurfsvoll.
„Wir hatten eine Menge Ärger mit deinem Körper und dem Energiefeld. Aber das wird Ras dir bereits erzählt haben."
Hat er. Tut mir leid, aber ich konnte wirklich nicht ahnen, daß Corello mich in der Gegend herumfliegen ließ. Vielleicht hatte er aber auch keinen Einfluß darauf, und es war nichts anderes als eine Reaktion des Körpers auf das Erleben meines Bewußtseins.
Ein Zusammenhang bestand da ja noch immer."
„Sicher, das war es wohl", sagte Rhodan etwas ungeduldig.
„Und wie hast du Harno dann gefunden?"
„Ich schwebte frei im Raum zwischen den Universen, fünfdimensionalen und als Energieeinheit. Ich rief Harno an, bekam aber keine Antwort, wenigstens nicht sofort. Jetzt weiß ich erst, welche Entfernungen meine parapsychischen Signale zu überwinden hatten - zeitliche Entfernungen natürlich. Aber auch die Beherrschung der Zeit hatte Harno nicht helfen können.
Er befindet sich als Gefangener im Innern des Schwarms."
Er schwieg und sah in die Gesichter seiner Freunde, die Enttäuschung und Schrecken verrieten. Ohne dazu aufgefordert zu werden. berichtete er weiter: „Als Gefangener, aber das erfuhr ich erst später. Jedenfalls bekam ich plötzlich Kontakt mit Harno. Er verriet mir nicht, wo oder wann er war. Er zeigte mir die Geburt einer Sonne, das Entstehen ihrer Planeten, ihre Entwicklung und schließlich ihr furchtbares Ende in der Glut der aufflammenden und sterbenden Sonne. Ich erlebte Jahrmilliarden in Minuten oder Stunden.
Vielleicht waren es auch Tage. Und dann wurde ich zu Harno."
„Du wurdest - was?"
„Harno und ich verschmolzen zu einer Einheit. Ich selbst wurde ein Gefangener des Schwarms, ein energetisches Gitter hielt mich fest - mich, einen körperlosen Geist! Oder mich, Harno! Er teilte mir mit, seine Gefangenschaft dauere erst Stunden, aber das können genausogut Jahre und Jahrtausende gewesen sein.
Er selbst kann nicht entfliehen, und ich konnte es nur deshalb, weil ich nicht wirklich zu Harno wurde, sondern nur parapsychisch mit seinem Bewußtsein verschmolz. Er hat versucht, mir das zu erklären, aber ich habe es, ehrlich gesagt, nicht völlig verstanden. Jedenfalls erlebte ich das, was auch Harno zur gleichen Zeit erlebte. Ich sah das Y’Xanthomrier."
„Ist es der Herr des Schwarms?"
„Das weiß ich nicht, wirklich nicht. Ich möchte das riesige Gebilde als einen lebenden Götzen bezeichrien, dem jeder, der dem Schwarm angehört, bedingungslos gehorchen muß. Und der Götze hat beschlossen, eine an Rohstoffen reiche Welt in den Schwarm aufzunehmen. Mitsamt ihrer Sonne!"
Rhodan starrte Gucky erschrocken an.
„Der Schwarm stiehlt Sonnensysteme?"
„Das tut er - ein sicheres Zeichen dafür, daß sie - wer immer diese ‘Sie’ auch sind - Rohstoffe benötigen, um existieren zu können. Ist das schlimm, oder ist es ein Hoffnungsschimmer?"
„Beides!" Rhodan sah Gucky gespannt an. „Weiter, was hast du noch in Erfahrung bringen können?"
Gucky nahm wieder das Glas von Fellmer entgegen und trank.
„Die Position des kleinen Systems das aufgenommen werden soll. Ich kann sie euch genau angeben. Es handelt sich um eine kleine, dunkelrote Sonne mit zwei Planeten. Der zweite dieser Planeten ist eine Eiswelt. Die Strahlen der sterbenden Sonne können sie nicht mehr erwärmen.
Kilometerdick ist der Eispanzer. Der erste Planet ist eine Steinwüste, mit Geröll bedeckt. Aber beide Planeten sind reich an Rohstoffen. Sie sollen mitsamt ihrer Sonne gestohlen werden.
Eigentlich kein großer Verlust für uns, denn das System ist unbewohnt. Aber könnte es nicht genausogut einmal bewohnte Welten treffen ...?"
Rhodan nickte, immer noch ein wenig
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