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0524 - Die Gelben Eroberer

Titel: 0524 - Die Gelben Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wenig Sinn haben, sie zur Eile anzuspornen, außerdem war Zeit genug vorhanden. Die Sonne ging gerade unter. Es würde noch eine gute Stunde hell bleiben.
    Endlich wandte sich wieder einer der Eingeborenen an ihn.
    „Wir bekamen erst einmal Besuch, vor vielen Sonnen.
    Soviel Sonnen sind es, daß wir sie nicht mehr zählen können.
    Aber sie sahen anders aus. Sie stellten uns Fragen, dann verließen sie uns wieder. Unser Leben hat sich nicht dadurch geändert, aber wir wissen seitdem, daß wir nicht allein zwischen den Sternen sind."
    „Habt ihr es selbst erlebt?"
    Kasom wußte, daß er damit die entscheidende Frage stellte, von deren Beantwortung alles abhing. Gespannt wartete er.
    Derselbe Sprecher wie vorhin erwiderte: „Nein, es ist zu lange her. Aber unsere Eltern berichteten uns davon, und sie hatten es von ihren Eltern, diese wiederum von den ihren und..." .
    Generationen also!
    Kasom wußte nicht, wie lange eine Generation der Insekten lebte. Er stellte entsprechende Fragen und fand heraus, daß die Eingeborenen Jahre kannten. Sie nannten sie allerdings nur Regenzeiten. Einmal im Jahr regnete es sehr lange Zeit, bedingt durch eine geringfügige Neigung der Planetenachse und der damit unterschiedlichen Stellung des Planeten zu seiner Sonne.
    Und die Ameisen lebten durchschnittlich dreißig bis vierzig Regenzeiten.
    Also war es schon mehr als hundert Jahre her, seit Fremde auf Yellow II gelandet waren! Hundertfünfzig Terrajahre, umgerechnet.
    Mehr als hundertfünfzig Jahre bereits befand sich das System im Schwarm, und noch war nichts mit ihm geschehen! Das war es, was Kasom wissen wollte.
    Es war eine äußerst wichtige Information, die eine Menge von Rückschlüssen zuließ.
    Er bedankte sich und beantwortete einige Fragen, die ihn und sein Volk betrafen. Natürlich konnte er nur in Gleichnissen sprechen, aber bei der Gelegenheit erfuhr er einige andere interessante und aufschlußreiche Dinge. So zum Beispiel die erstaunliche Tatsache, daß die Ameisen überhaupt keine Ahnung davon hatten, daß sich ihr Universum verändert hatte. Sie wußten nicht, daß ihre Welt von einer künstlichen Galaxis, eben dem „Schwarm, eingefangen und entführt worden war. Sie hatten keine Ahnung, daß Yellow und seine beiden Planeten mit halber Lichtgeschwindigkeit durch den Kosmos rasten.
    Sie konnten damit auch nicht wissen, daß die Rohstoffe ihrer Urwelt bereits seit Jahrhunderten dazu ausersehen waren, den Herren des Schwarms eines Tages als Energiequelle zu dienen.
    Wenn das geschah, würden sie Sterben müssen.
    Kasom hatte genug gehört. Trotz der düsteren Zukunftsaussichten für die Ameisen verspürte er eine gewisse Erleichterung. Zeit schien bei dem Schwarm keine Rolle zu spielen. Die Beherrscher des gigantischen Gebildes planten für Jahrtausende, nicht nur für Jahre. Vielleicht war ihre Lebensspanne ungemein groß, oder ihre Gesellschaftsform und ihr politisches System waren derart gestaltet, daß jede Generation für die nächste und übernächste sorgte und selbst von dem existierte, was die längst vergangenen Generationen für sie aufgebaut hatten. Nur so, überlegte Kasom, war es möglich, ein Staatsgebilde wie den Schwarm funktionsfähig zu halten.
    Denn daß der Schwarm ein Staatsgebilde war, daran konnte nun kein Zweifel mehr bestehen. Ein gigantisches, bisher unvorstellbares Staatsgebilde, gegen das sich Gemeinschaften wie das Solare Imperium oder andere Sternenreiche innerhalb der Galaxis wie kümmerliche Zwerge ausnahmen.
    Wer aber steckte dahinter?
    Kasom fragte: „Wie sahen jene Fremden aus, die einst vom Himmel kamen?
    Ist das überliefert worden?"
    Nach abermaliger Beratung erhielt er die Antwort: „Es gibt keine einheitliche Beschreibung ihres Aussehens, Freund. Einige sahen wie wir aus, andere erinnerten an unsere Meeresbewohner oder an die fliegenden Pflanzenjäger, die in den Wipfeln der Bäume hausen. Es gab auch Zweibeiner, aber sie waren kleiner als du, Freund. Vielleicht stimmen die Berichte nicht ganz. Es ist alles schon viel zu lange her."
    Noch etwas befremdete Kasom. Er fragte: „Ihr fürchtet euch nicht Vor uns? Ich meine, wenn es schon so lange her ist, daß Besucher von den Sternen kamen, könnte man unsere Landung doch als ein besonderes Ereignis bezeichnen.
    Außer euch sehe ich aber niemanden, der zu unserer Begrüßung herbeigeeilt wäre. Und ihr seid auch unbewaffnet. Gibt es dafür eine logische Erklärung?"
    „Sie ist einfach, Freund. Die Überlieferung mag in der

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