0525 - Das große Sterben
der Stadt", hoffte der alte Neger.
Aus dieser Entfernung sah Gerona unberührt aus, doch Pontonac wußte, daß dieser Eindruck täuschte. Wie überall auf der Welt gab es auch in dieser Stadt zerstörte Gebäude, ausgebrannte Hallen und eingestürzte Hochstraßen., Nach vorliegenden Berichten schätzte Pontonac, daß in Gerona zur Zeit nicht mehr als zehntausend Menschen lebten. Alle anderen waren in die kleinen Dörfer des ehemaligen Katalaniens geflohen, wo sie weitaus größere Überlebenschancen hatten. Im ehemaligen Spanien gab es nur eine Immunenzelle von Imperium-Alpha. Sie befand sich in Madrid, und ihre Mitglieder hatten mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Es war undenkbar, daß sie sich um die Geschicke der letzten Bewohner von Gerona kümmern konnten.
Die Straße beschrieb eine Kurve. Zwischen den Korkeichen sah Pontonac einen kleinen Landeplatz, auf dem zwei Fluggleiter standen. Früher waren hier Transportmaschinen gelandet.
Pontonac vermutete, daß die beiden Gleiter von Angehörigen des Homo-Superior geflogen wurden. Wenn es darum ging, eigene Vorteile wahrzunehmen, bedienten sich die Neuen Menschen oft genug der Produkte der von ihnen verfluchten Technik.
Die vier Männer, denen Pontonacs Gruppe folgte, bewegten sich auf den kleinen Landeplatz zu.
„Das sind ihre Gleiter!" stellte Weybpon, einer von Pontonacs Begleitern, fest. „Wenn sie damit losfliegen, können wir ihnen nicht mehr folgen."
„Es wundert mich, daß sie uns noch nicht entdeckt haben", bemerkte ein anderer Komiteeler.
Pontonac lachte nervös.
„Sie haben uns längst gesehen. Aber sie ignorieren uns."
Aus früheren Zusammenstößen mit dem Homo-Superior wußte Pontonac, daß seine Gegner sich grundsätzlich nicht zum Kampf stellten. Sie hatten sich bisher immer vor den Immunen des Komitees zurückgezogen. Diese Taktik hatte sich für den Homo-Superior bewährt, denn die Komiteeleute konnten nicht überall gleichzeitig sein. Der Homo-Superior zog sich zurück und wartete. bis das Rettungskomitee eine neue Aufgabe übernahm.
Dann kehrten die Neuen Menschen an den ursprünglichen Platz zurück und beendeten ihre Mission, die in den meisten Fällen in der Demontage wichtiger Stationen und Anlagen bestand.
Pontonac wurde in seinen Gedanken unterbrochen, denn die vier Homo-Superior hatten die Gleiter erreicht. Je zwei Männer stiegen in eine Maschine.
„Sie fliegen weg!" sagte Pontonac enttäuscht. „Wahrscheinlich zum Hauptquartier in der Stadt."
„Sie bewegen sich so komisch", stellte Pappon fest. „Man könnte denken, sie wären an Armen und Beinen gelähmt."
„Etwas ist mit ihnen nicht in Ordnung". sagte Pontonac.
Die Triebwerke eines Gleiters heulten auf.
Pontonac zuckte zusammen.
„Sind die wahnsinnig?" stieß er hervor. „Warum benutzem sie nicht die Antigravprojektoren?"
Verständnislos sah er zu, wie einer der Gleiter ruckartig vom Boden abhob und mit viel zu hoher Anfangsgeschwindigkeit davonraste.
„Sie bekommen ihn nicht unter Kontrolle!" schrie Weybpon erregt.
Der Gleiter raste quer über die Straße, gewann dann an Höhe und flog aufs offene Land hinaus. Danach beschrieb er ein paar enge Kurven und sackte wieder ab.
„Das sind Verrückte!" sagte Pappon atemlos.
Inzwischen war auch der zweite Gleiter gestartet. Er flog langsamer, aber in wilden Zick - Zack - Bewegungen, wobei er die Wipfel einiger Bäume streifte.
Pontonac sah wie gebannt zu. Er ahnte. daß er Augenzeuge einer Katastrophe sein würde.
„Verstehen Sie das?" fragte Pappon dumpf.
Pontonac schüttelte den Kopf. Er versuchte vergeblich, einen Zusammenhang zwischen der nachlassenden Stupidität der Verdummten und der zunehmenden Verwirrung des Homo-Superior zu erkennen. Dabei war er sich darüber im klaren daß er kein lokales Ereignis erlebte. So, wie es jetzt im ehemaligen Spanien zuging, mußte es überall auf der Welt aussehen.
Vielleicht sogar, auf allen von Menschen besiedelten Planeten.
Gaben diese Ereignisse zu Hoffnung Anlaß. oder waren sie Vorboten einer noch schlimmeren Katastrophe?
Die Explosion des ersten Gleiters riß Pontonac gewaltsam aus seinen Überlegungen Unverständlichen Steuerimpulsen folgend. war die Maschine plötzlich wie ein Stein nach unten gefallen und am Boden zerschellt. Eine Rauchwolke kennzeichnete die Explosionsstelle.
Pontonac merkte, daß er zu zittern begann.
„Wahnsinn!" stieß Pappon hervor. Er stand mitten auf der Straße und blickte zur Unglücksstelle hinüber.
„Glauben Sie,
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