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0527 - Der Tag der Kobra

0527 - Der Tag der Kobra

Titel: 0527 - Der Tag der Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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in Ronald Cock wieder Bewegung kam. Der Mann, der als Toter im Zimmer gelegen hatte, zuckte und begann langsam, sich aufzurichten. Er orientierte sich; ein neuer Diener des Kobra-Dämons.
    Und damit zugleich ein weiterer Gegner Tendykes. Er hatte es also ab jetzt nicht mehr nur mit Rani Rajnee zu tun.
    Die beiden Ssacah-Ableger hatten ihn jetzt fast erreicht…
    ***
    »Das gibt es nicht, Sir«, stieß Zamorra hervor. »Sie müssen den Mann gesehen haben! Der kann sich doch nicht unsichtbar gemacht haben!«
    Der Mann aus der Pförtnerloge warf Zamorra einen nachdenklich-prüfenden Blick zu. »Das glaube ich auch nicht, Mister… aber Sie sehen nicht gut aus. Soll ich einen Krankenwagen rufen?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. Es hatte keinen Sinn. Er konnte diesen Mann nicht überzeugen, daß etwas nicht stimmte. Aber er begriff auch nicht, wieso er den Ssacah-Diener nicht gesehen haben wollte. Der mußte doch geradewegs an ihm vorbeigelaufen sein, und laufende Menschen fallen immer auf!
    Der Schmerz in seinem Arm wanderte allmählich in Richtung Ellenbogen.
    Natürlich linke Hand, linker Arm! Der kürzeste Weg für das Schlangengift, um Zamorras Herz zu erreichen! Er spürte, wie ihm der Schweiß ausbrach. Ssacahs Gift befand sich in seinem Kreislauf!
    Vielleicht war es nicht genug gewesen, um ihm die Lebensenergie zu entziehen und ihn sofort zu einem Diener des Dämons zu machen, wobei eine neue Messing-Kobra entstand. Aber auf jeden Fall hatte der Ssacah-Ableger es geschafft, ihm genug Gift in den Handrücken zu jagen, daß er es schmerzvoll merkte.
    »Soll ich nicht doch lieber einen Arzt rufen?« erkundigte sich der Pförtner. Seine Stimme klang eine Spur zu freundlich. Die Freundlichkeit war nicht echt…
    Zamorra winkte ab und bewegte sich langsam an dem Mann vorbei ins Hausinnere. Jede Bewegung sorgte dafür, daß das Gift schneller bewegt wurde, aber darauf kam es jetzt wohl auch nicht mehr an. Ein Arzt konnte Zamorra nicht helfen. Es gab kein Serum gegen Dämonengift.
    Der Pförtner stand breitbeinig hinter Zamorra in der Glastür. Sein Gesicht zeigte plötzlich eine gnadenlose Kälte. Und über den Fußboden kroch eine Messingschlange auf Zamorra zu!
    Da begriff er. Auch der Mann aus dem Glaskasten gehörte zu Ssacah.
    »Du begreifst spät, Freundchen«, spottete der Mann. »Aber besser spät als nie, nicht wahr? Du entkommst Ssacah nicht!«
    ***
    Ben Nevis hatte auf seinem Weg zum Zeitungsverlag zwei andere Menschen nacheinander mit Ssacahs Keim infiziert, dabei aber die Messing-Kobras, die dabei entstanden, an sich genommen. Damit gehorchte er den Anweisungen Ssacahs, die ihm durch dessen irdischen Stellvertreter Mansur Panshurab aus der Ferne übermittelt wurden. Ssacahs oberster Diener benutzte dazu die Kraft, die ihm das Kollektiv der um ihn versammelten Kobras verlieh, um zu sehen und auch zu befehlen.
    So hatte er den Befehl erteilt, das Nevis die Ssacah-Ableger mit sich nahm. Für die Infizierten spielte es keine Rolle. Sie würden Ssacahs Ruf folgen, sobald er an sie erging, ob eine Messing-Kobra in ihrer Nähe war oder nicht.
    Eine der Schlangen hatte Nevis bei seinem Anrempeln in Zamorras Tasche versenkt, nachdem er erkannte, daß ihm die Zielperson über den Weg lief - Ssacahs oberster Diener behielt also mit seiner Annahme darüber recht, welche Schritte Zamorra als nächstes unternehmen würde. Er hatte seinen Erzgegner und dessen Handlungsweise im Laufe der Monate und Jahre studiert…
    Im Vorbeilaufen hatte er die Tür der Pförtnerloge aufgerissen, dem völlig überraschten Mann eine weitere Schlange an den Kopf geworfen, während Zamorra draußen noch beschäftigt war, und war weitergelaufen. Noch ein paar Leute im Zeitungsgebäude zu Ssacah-Dienern machen und dann wieder verschwinden… sich aber in der Nähe halten, um eingreifen zu können, falls die Sache bei Zamorra nicht so recht klappte. Der Mann war äußerst gefährlich, hatte Ssacahs oberster Diener Nevis übermittelt. Es mochte sein, daß er die Schlange austrickste, daß ein noch größerer Einsatz gegen ihn erforderlich war. Nevis war auf Zamorra angesetzt, so lange, bis dieser entweder selbst ein Ssacah-Diener geworden oder völlig ausgelöscht worden war.
    Um den Hinterausgang zu finden, brauchte Nevis nicht lange zu suchen.
    Er benutzte ihn, aber in der Zwischenzeit hatte er noch eine weitere Person infiziert, diesmal aber gewartet, bis er »seinen« derzeit letzten Ssacah-Ableger wieder an sich nehmen konnte. Der neu

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