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0527 - Der Tag der Kobra

0527 - Der Tag der Kobra

Titel: 0527 - Der Tag der Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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entstandene würde den Keim nun schon von allein weitertragen.
    Das Schneeballsystem funktionierte. Jeder Infizierte konnte einen weiteren Menschen infizieren, und jedesmal gab es einen Ssacah-Ableger mehr. Aus einem wurden zwei, daraus vier, dann acht…
    Und es gab kein Mittel, sich dagegen zu schützen. Der Ssacah-Kult faßte in Sidney Fuß…
    ***
    Tendyke wußte, daß er nur noch eine geringe Chance hatte, hier heil wieder hinauszukommen. Aber er mußte es zumindest versuchen. Durch sein Stillhalten hatte er Rani Rajnees Wachsamkeit vielleicht eingeschläfert. Das war die einzige Chance, die er ausnutzen konnte.
    Denn ob es ihm gelang, nach Avalon zu gehen, war fraglich. Das ging nur, wenn er starb und vorher genügend Zeit gehabt hatte, sich entsprechend darauf vorzubereiten. Die Zeit hatte er noch -um die magischen Formeln zu denken und den Schlüssel zu aktivieren, brauchte er nur wenige Sekunden, so tief hatte er seinerzeit alles in seinem Unterbewußtsein verankert -, aber war der Tod durch den Biß eines Ssacah- Ablegers ein »normaler« Tod wie der durch einen Schwerthieb, eine Pistolenkugel, Gift oder was es noch an unschönen Möglichkeiten gab?
    Vorsichtshalber konzentrierte er sich auf die Formeln und den Schlüssel. Falls es schiefging, war er bereit - und konnte vielleicht dafür sorgen, daß sie ihn auf »normale« Weise töten mußten. Dann, kurz bevor die Messing-Kobras ihn erreichten, schnellten seine Hände hoch.
    Die linke bekam den Fuß zu packen, der auf seinem Schlüsselbein stand, und noch ehe die von der Aktion ihres bisher absolut passiven Opfers überraschte Inderin zutreten konnte, hatte Tendyke den Fuß so weit hochgehebelt, daß er Bewegungsfreiheit bekam. Im gleichen Moment, in dem sie zutreten wollte, schlug seine Handkante ins Kniegelenk ihres Standbeins. Rajnee knickte ein und kam über Tendyke zu Fall.
    Er schnellte seinen Oberkörper hoch, sein Kopf kollidierte mit Rajnees Bein. Im nächsten Moment war der Abenteurer schon halb auf den Beinen. Rajnee fiel über eine der beiden Schlangen und behinderte sie damit. Aber das half Tendyke nicht viel weiter. Denn jetzt griff Cock ihn an. Mit beiden Händen packte er zu, bekam Tendyke an den Schultern zu fassen und riß ihn hoch. Tendyke mußte der Bewegung folgen - hätte er sich dagegen gesperrt, wäre ihm die Jacke halb von den Schultern über die Arme gerissen und er dadurch gefesselt worden. Statt dessen gab er sich noch mehr Schwung, prallte gegen Cock und brachte ihn zu Fall. Sie stürzten beide. Tendyke kam rücklings auf Cock zu liegen, stieß mit dem Ellenbogen nach hinten und hörte den Mann ächzen. Sofort rollte er zur Seite. Cocks Griff lockerte sich. Tendyke schaffte es, sich zu drehen, und als Cock sich aufrichten und über ihn werfen wollte, erwischte ihn Tendykes Knie. Mochte Cock auch ein zombiehafter Sklave des Schlangen-Dämons geworden sein - sein Organismus war nach wie vor der eines Menschen. Entsprechend reagierte er.
    Für die nächsten ein, zwei Minuten stellte er keine Bedrohung mehr dar.
    Dafür kamen jetzt aber die beiden Messing-Kobras wieder heran. Sie schlängelten sich über den Teppichboden auf Tendyke zu, mit einem enormen Tempo. Außerdem hatte die Inderin Zeit gewonnen. Tendyke drehte sich auf alle viere und schnellte sich, einem wildgewordenen Alligator nicht unähnlich, unter dem Schreibtisch hindurch auf dessen andere Seite. Kaum hindurch, richtete er sich auf und stieß, mit dem Rücken unter die Kante der Schreibtischplatte geratend, den Tisch um. Er kippte der angreifenden Rajnee in den Weg. Sie stürzte über den Tisch. Tendyke fuhr herum. Seine Hand zuckte nieder. Der exakt dosierte Hieb betäubte Rani Rajnee.
    »Sorry, Lady«, murmelte Tendyke. »Es ist absolut nicht meine Art, Frauen zu schlagen. Aber es ging wohl nicht anders.«
    Da waren noch die beiden Messing-Kobras!
    Tendyke sah nur eine Möglichkeit, sie nachhaltig zu zerstören: Er mußte sie verbrennen. Reinigendes Feuer war das Universalmittel gegen Schwarze Magie, Aber er konnte doch nicht das ganze Haus in Brand setzen!
    Also mußte er sie hinauslocken! Langsam genug, daß sie ihm folgen konnten, zog er sich nach draußen zurück. Er sah, wie Ronald Cock allmählich wieder auf die Beine kam. Aber jetzt, wo Tendyke etwas Distanz zwischen sich und sowohl die Kobras als auch ihre zweibeinigen Helfer gebracht hatte, traute er es sich zu, mit diesem einen Mann jederzeit fertig zu werden.
    Auch wenn Cock keine Rücksicht mehr

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