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0527 - Die Insel der Glücklichen

Titel: 0527 - Die Insel der Glücklichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht richtig zu trauen.
    „Ich sehe keine andere. Aber hier stehen nur drei Bäume. Wir müssen dort zur großen Bauminsel hinüber."
    Tahonka-No überlegte eine Weile, dann sagte er: „Das Thoen wird uns tragen. Drei Flüge: Sandal, Gepäck und mich."
    „Du kannst besonders gut mit ihm sprechen", schlug Sandal vor. „Worauf warten wir eigentlich noch?"
    „Einverstanden. Gehen wir an die Arbeit."
    Es gelang ihm, das Thoen aus der Baumkrone zu locken. Dann vollführte Tahonka, während Sandal das Gepäck in die leichte Hängematte einschnürte - die Waffen ließ er extra liegen - eine gelungene Pantomime. Das Tier schien zu verstehen.
    Einige Minuten später begann der erste Flug.
    Sie hatten kurze und lange Halme gezogen, Tahonka hatte verloren. Er ergriff die Hand des Tieres, die vier Gliedmaßen verschränkten sich unter ihm, und mit dieser schweren Last flatterte das Thoen langsam in die Höhe und in einem torkelnden Flug hinüber zur großen Bauminsel. Sandal beobachtete den Flug mit großer Sorge - das Tier war überfordert und fiel immer wieder herunter zum Boden, fing sich in letzter Sekunde und landete schließlich mit einem Sturz, den beide aber unbeschadet überstanden.
    „Die Rache ist kostspielig und gefährlich!" sagte Sandal zu sich selbst.
    Er wartete, bis das Tier sich erholt hatte und wieder herüberkam.
    Sandal entschied: -"Zuerst ich - das Gepäck ist erstens leichter, zweitens weniger wichtig als ich."
    Er stellte sich vor, wie er mitsamt dem Thoen in einen Tümpel kochenden Sumpfschlamms fiel, dann schüttelte er den Kopf und legte sich flach auf den Boden, den Bogen und die Köcher umklammernd.
    Die Beine schoben sich unter ihn, und er griff nach einem Knöchel und hielt sich fest.
    Der torkelnde Flug begann. Sandal schloß mehrmals die Augen, als das Tier mit ihm durchsackte und sich knapp über spritzenden Schlammflächen wieder fing und Höhe gewann.
    Dann raste der Boden Sandal entgegen, er stemmte sich nach vorn, und das Thoen und er überschlugen sich mehrmals und landeten vor den Füßen des Knöchernen, der die Leine inzwischen mit einem Ast beschwert und wurfbereit gehalten hatte.
    „Wir sind wieder einmal durch ein Wunder gerettet worden - was wäre geschehen, wenn ich das Thoen irrtümlich für jagdbares Wild oder für ein Raubtier gehalten hätte?" sagte er nachdenklich und blieb kopfschüttelnd und mit zitternden Knien sitzen.
    Das Thoen holte das leichte Gepäck und brachte es herüber.
    Dann verkroch es sich unter einem Busch und schlief dreiundzwanzig Stunden ununterbrochen.
    In der Zwischenzeit konstruierten die Männer den Gasball.
    Sie suchten und fanden Rindenstücke, die noch feucht waren.
    Insgesamt neun von ihnen wurden mit den Messern in die gewünschte Form gebracht. Dabei stellte sich schnell heraus, daß an den Schnittflächen ein milchiger Saft austrat, der in insgesamt vier Stunden trocken war.
    Sandal legte ein Netz aus Lianen um die schlaffe Hülle und hoffte, daß er sich mit den Maßen nicht verrechnet hatte.
    Sie preßten die Schnittstellen aufeinander und warteten, bis die breite Naht von dem Saft bedeckt war. Manchmal preßten sie noch mehr Saft aus und schmierten ihn über die betreffenden Stellen.
    Das Netz wurde mit der Hülle verbunden.
    Am ersten Tag schafften sie viel, am zweiten war eine Kugel vom dreifachen Durchmesser einer Manneslänge fertig, eine mehr als unregelmäßige Kugel, und nun begannen die Probleme.
    Wie bekamen sie das Gas in den Ball hinein?
    „Ein langes Rohr, das wir an einen Baum kleben!" schlug Tahonka-No vor.
    „Es ist möglich, daß dies funktioniert!" sagte der Weißhaarige.
    Sie waren über und über beschmutzt, klebrig und stanken so, daß sie es selbst in diesem Inferno aus verschiedenen Fäulnisgasen merkten.
    Jedenfalls hatten sie eines: genügend Zeit.
    Sie warteten, bis einer der Bäume seine Rinde knallend abstieß, schnitten sie der Länge nach durch und klebten so einen zweiundzwanzig Meter langen Schlauch zusammen.
    Der Knöcherne verband ihn mit dem offenen Unterteil des Balles und verschmierte literweise Rindensaft um die Öffnung.
    Dann berieten sie weiter.
    Wie wurde ein Stamm dazu gezwungen, das Gas in seinem Innern abzustoßen? Sie versuchten es mit den Messern und bohrten Löcher, aus denen tatsächlich ein Gasstrom fauchte.
    Also brauchten sie größere Löcher, aus. denen noch mehr Gas kam.
    Sandal wagte es, seinen Strahler kurz einzusetzen und ein tiefes Loch zu brennen, Er preßte die Mündung des

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