Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0527 - Die Insel der Glücklichen

Titel: 0527 - Die Insel der Glücklichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Schlauches darauf, und das Gas fauchte dröhnend durch den schlaffen Schlauch. Dann erreichte es den Ball und begann, ihn aufzublähen.
    Sandal schoß insgesamt fünfzig Löcher.
    Nach der Gasmenge aus zwanzig Löchern richtete sich die schlaffe Hülle auf und bildete eine Art Kuppel, die noch unansehnlicher war als Sandal und der Knöcherne es sich vorgestellt hatten. Aus einigen Öffnungen entwich das Gas wieder. Die Öffnungen wurden von No mit flüssigem Rindensaft und Flicken aus Rinde verschlossen. Noch mehr Bastseile bildeten die noch dichteren Maschen eines Netzes. Als der Ball zu zwei Dritteln gefüllt war, mußten sie ihre Füllarbeit unterbrechen und die Masse, die nach oben zerrte und zwei Männer mühelos trug, mit dreißig Seilen an Wurzeln und Ästen anbinden. Die Seile gingen schon von den Stellen aus, die sie von unten noch mit Messern erreichen konnten. Steine zum Beschweren gab es nicht, aber am vierten Tag beflügelte sie der Erfolg derart, daß sie in Rekordzeit einen Tragekorb flochten.
    Sandal sagte staunend: „Wir haben das richtige Mittel gefunden. Es ist alles andere als schön, aber es wird uns sicher über den Sumpf bringen."
    Im gleichen Moment leuchtete wieder die periodisch arbeitende Fackel in ihrer Nähe auf und verbrannte weitere Äste und Blätter in der Nähe, weil sie diesmal fast waagerecht aus dem Sumpf fauchte. Am fünften Tag waren sie fertig. „Der Ball wird noch die Insel mit sich ziehen!" sagte der Knöcherne und lachte laut. Sie arbeiteten noch immer in bester Deckung, denn die Baumkronen schützten sie. Wenn sie die Insel fliegend verließen, waren sie aber relativ schutzlos. Bisher hatten sie allerdings suchende Flugkörper immer nur über dem Sand entdeckt, niemals über dem Sumpf streifen.
    Der Ball war gefüllt, und die letzten Löcher wurden geflickt.
    Am unteren Pol, neben dem langen Schlauch, hing an sechzig Seilen eine Art Matte, in der alle drei Wesen dieser Expedition und die Gepäckstücke Platz hatten. Der Proviant war bis auf einige Beutel Nüsse und zwei Flaschenkürbisse verbraucht.
    „Wann starten wir?" fragte Sandal. „Kommende Nacht, wenn der Wind günstig ist. Wir brauchen Nordwind, und der ist in dieser Zone selten."
    Sandal stampfte mit dem Fuß auf und rief: „Wir haben alles an Gefahren besiegt, wir können sogar über den Sumpf fliegen, und jetzt werden wir warten und verhungern müssen!"
    Tiefsinnig korrigierte der Knöcherne: „Ein guter Krieger wartet mit endloser Geduld. Das stammt von dir!"
    Sandal schrie wütend ein nicht wiederzugebendes Schimpfwort, dann grinste er und sagte: „Du hast recht... aber ich entsinne mich, vor zwei Tagen ein Gewitter erlebt zu haben. Es zog mit großer Gewalt nach Süden", setzte er hinzu.
    „Das heißt, daß ich einen Gewitterzauber machen muß!"
    erklärte der Knöcherne.
    „Kannst du das?" fragte Sandal verblüfft.
    „Nein", erwiderte Tahonka-No. .
    Sie versuchten sich zu reinigen, aßen Nüsse und tranken das warmgewordene Wasser. Sie warteten - was blieb ihnen übrig?
    Sie warteten einen Tag und eine halbe Nacht, und als der erste Blitz über der fernen Dornensavanne aufzuckte, weckte der eine den anderen.
    „Das Gewitter, Thoen!"
    Das Tier, das ständig auf Nahrungssuche unterwegs gewesen war und nur wenig gefunden hatte, kam zwischen den Bäumen hervor. Die vielen Augen wirkten niedergeschlagen in der Beleuchtung der Sumpfgasfackel. In den Donner mischte sich das Geräusch eines weiteren platzenden Baumes. Der Gasball war prall voll.
    , „Warten wir, bis das Gewitter heran ist, oder fliegen wir vor ihm her?"
    „Wenn der Regen kommt, wird der Ball vielleicht naß und weicht auf", gab Tahonka zu bedenken.
    „Also los beim ersten Windstoß!"
    „So sei es! Beim Gelben Götzen!" rief der Knöcherne entschlossen.
    Sie schoben das Thoen in das Netz, kletterten selbst hinein und vergewisserten sich, ob sie alles bei sich hatten.
    Der Leim aus Rindensaft verwandelte sich, nachdem er die Feuchtigkeit verloren hatte, in eine gummiähnliche Masse, die, wenn, man sie von der Haut wegriß, sämtliche Härchen mitnahm.
    Sandal schimpfte fast ununterbrochen. Aber von der Kleidung wurde auf diese Weise auch der meiste Schmutz entfernt.
    Donnernd und blitzend kam das Gewitter näher.
    Das fahle Leuchten verschwand vom Himmel, als der Regen über die Sandfläche tobte und als die ersten Windstöße das Gas verquirlten und die Bäume schüttelten.
    „Losschneiden, aber gleichmäßig!"
    „Verstanden. Jede

Weitere Kostenlose Bücher