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0527 - Die Insel der Glücklichen

Titel: 0527 - Die Insel der Glücklichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zermahlenen Sandsteins.
    Ein schwerer, harter Ruck packte ihn an der Brust und unter den Schultern.
    „Ich habe dich!" rief der Knöcherne.
    Sandal zwang sich zur Ruhe, aber, seine Beine arbeiteten fast willenlos in der Panik weiter. Er klammerte sich an das Seil und drehte sich langsam. Zehn Meter über ihm stemmte sich Tahonka-No gegen das Seil, drehte sich um und zog kräftig, das Seil schnitt in seine muskelbepackte Schulter ein.
    „Weiter!"
    Sandal schob sich, nachdem auch seine Beine richtig reagierten, Zentimeter um Zentimeter aus dem Sand, und suchte nach einem Stück Felsen, an dem er sich festklammem konnte.
    „Warte! Ich kann nicht schneller!"
    Der Sand schien mit Tonnengewichten an Sandal zu ziehen.
    Er registrierte, als er sich abermals drehte, daß sich der Horizont zu färben begann. Der Tag war nicht mehr fern.
    Dann hörte er das Schwirren über sich.
    Thoen! schoß es ihm durch den Kopf.
    „Gut so!" flüsterte er erschöpft, als sich vier Gliedmaßen kreuzförmig um seinen Körper schlossen.
    Das Thoen schlug wie rasend mit den Flügeln und hob ihn wie einen Stein aus dem Sand. Der Knöcherne fiel fast, als das Gegengewicht am Seil aufgehoben wurde, und er zog Sandal durch die Luft über den Sand bis auf die feste Felsenplatte.
    Einen Meter über dem Boden lockerte das Thoen seinen Griff, und Sandal glitt aus den verschränkten Gliedmaßen des Tieres.
    Er setzte sich hin und nieste, Sand flog aus seinen Nasenlöchern.
    „Verdammt!" keuchte er. Langsam schwand die Todesangst und machte einer grenzenlosen Erleichterung Platz.
    Aus der Entfernung kamen hintereinander drei dumpfe, pochende Geräusche, als sei eine große Blase in einem Sumpf aufgeplatzt.
    „Hier!" sagte der Knöcherne und reichte Sandal einen Wasserkürbis.
    Sandal spülte zuerst den Mund aus und trank dann in großen Schlucken. Dann taumelte er, von Tahonkas harter Hand gestützt, auf die Beine und blickte das Thoen staunend an.
    „Das Thoen hat mir das Leben gerettet!" sagte er. „Wie kann ich mich bedanken?"
    Das Tier sprang in die Höhe und warf drei Fontänen Sand mit der Hand hinter sich.
    „To-en, To-en!" sagte es laut.
    Es klang wie die Stimme eines Spielzeugtiers, aber der Mann von Exota Alpha machte sich keine Illusionen. Er wußte nicht, ob Tahonka mit der Menge des Mahlsandes fertig geworden wäre.
    Jedenfalls waren sie beide vollkommen erschöpft.
    Tröstend bemerkte der Knöcherne, während Sandal den Sand aus seiner Kleidung zu entfernen versuchte: „Wir haben es nicht mehr weit. Ich höre die Sumpfblasen aufbrechen, und dort hinten ist ein dunkler Streifen mit runden Erhebungen."
    „Gut. Ich muß sagen, mit Reittieren war es bequemer."
    „Besser lebend gelaufen als tot geritten!" bemerkte Tahonka-No. „Bist du kräftig genug, um weitergehen zu können?"
    Sandal wischte das Gesicht mit einem feuchten Tuch ab.
    „Meinetwegen!" sagte er.
    Sie gingen bis zum Felsabsturz und sahen darunter schwach den glatten Sand, der sich bereits wieder geschlossen hatte.
    Beide Männer wichen seitlich aus, blieben auf dem Grat einer Düne, und das Thoen überholte sie und begann von neuem mit dem Spiel. Insgesamt elf mal versank das Tier, und elfmal zog es sich wieder selbst heraus, elfmal umkreisten die Männer das betreffende Gebiet.
    Dann sahen sie, schwach sich gegen den Horizont abhebend, die Bäume, die in dem Sumpfstreifen wuchsen.
    Als sie nur noch einhundert Meter zwischen sich und dem Sumpfrand wußten, ging die Sonne auf und überschüttete die Landschaft mit einem blutigen, bösen Licht.
    Es kennzeichnete den Tag.
    Das Thoen lief eine Spur bis zu einer Baumgruppe, blieb dicht davor stehen und deutete mit dem Arm in die Richtung der Sonne.
    Zufällig blickte Tahonka-No in die Richtung.
    Er wurde durch einen Schrei alarmiert: To-en, to-en!"
    Eine halbe Sekunde später drückte der Knöcherne Sandal in den Sand und rief leise: „Ein Gleiter von Osten!"
    Rasend schnell kam eine kleine Maschine näher. Sie zielte direkt auf die Männer. Ein Schuß blitzte und donnerte auf, beide Männer warfen sich, als dicht vor ihnen eine Sandfontäne in die Höhe wuchs, auf der abgewandten Seite der Düne nieder.
    „Nicht schießen! Sie können uns orten!" schrie Sandal und zog seinen Arm nach hinten, der Bogen lag bereits in seiner Hand, als seine andere Hand über die Schulter den ersten Pfeil aufgelegt hatte.
    „Sie haben uns bereits geortet!" sagte der Knöcherne und schoß.
    Dann ging alles rasend schnell.
    Der Gleiter wurde

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