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0528 - Auftritt eines Toten

0528 - Auftritt eines Toten

Titel: 0528 - Auftritt eines Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf mich zu.
    Den einen holte ich mit einem Schlag von den Beinen. Die Kugel traf seinen Waffenarm. Der Mann heulte auf und taumelte zurück.
    Er wankte sogar durch das Feuer.
    Der zweite wollte mich mit einer Lanze aufspießen, wie ich sie bisher nur in Museen gesehen hatte.
    Sie ähnelte einem Dreizack. Das Ding riß tödliche Wunden, wenn es traf. Aus dem Stand sprang ich zurück.
    Von oben nach unten wurde die Lanze herabgewuchtet – und verfehlte meinen Unterkörper. Dafür rammte sie so tief in den Boden hinein, daß Untergrund und Schaft in einer Höhe abschlossen.
    Der Söldner war darüber selbst erschrocken. Sein Gesicht mit der fettig wirkenden Haut sah aus wie eine Halloweenmaske, von der ein kantiges Kinn vorsprang.
    Ich nahm die Handkante, schlug nicht mit der Faust, die hätte ich mir möglicherweise am Kinn zersplittert.
    Der Schlag reichte aus.
    Auch ein kräftiger Söldner hat einem Karatetreffer nichts entgegenzusetzen. Er stierte mich für einen Moment an, bevor er kippte. Das bekam ich kaum mit. Beide Hände nahm ich zu Hilfe, um die Lanze aus dem Boden zu ziehen.
    Die Beretta hatte ich weggesteckt, ich konnte mich auch mit den alten Waffen verteidigen.
    Ein Söldner griff noch an. Er besaß die gleiche Waffe wie ich. Wie ein Stier rannte er auf mich zu.
    Mich aufzuspießen, schaffte er nicht, ich war einfach zu schnell zur Seite gehuscht. Dafür schleuderte ich ihm meine Waffe zwischen die Beine und brachte ihn zum Stolpern.
    Ich hörte ihn noch schreien, bevor er eine perfekte Bauchlandung hinlegte.
    Ich zog die Waffe wieder zurück, fuhr herum, sah keinen weiteren Gegner, die Söldner hielten sich zurück. So einen Menschen wie mich hatten sie wohl selten erlebt.
    Dafür vernahm ich einen dünnen Schrei.
    Da sich nur eine weibliche Person in unmittelbarer Nähe befand, konnte keine andere als Lisa den Schrei ausgestoßen haben.
    Ich drehte mich auf der Stelle. Leider sah ich sie nicht, es war zu dunkel. Wer immer sie gefangen haben mochte, ihm war es gelungen, sie aus dem Restlicht des Feuers zu ziehen.
    Der Schrei war dort aufgeklungen, wo das Gelände wieder abfiel und der Wald wuchs.
    Am Hang also…
    Ich jagte los.
    Lisa schrie wieder. Diesmal noch greller, so daß ich Angst um sie bekam.
    Mit einem Sprung überwand ich die Geländekante, rutschte aus und glitt den Hang hinab. Erst ein Stück weiter gelang es mir, die Hacken einzustemmen und die Rutschpartie zu beenden.
    Sie befanden sich rechts von mir: Lisa und zwei dieser Kerle. Die Söldner hatten das Mädchen gepackt und waren dabei, Lisa zu Boden zu drücken. Ich hörte Worte wie »Hexe« und Satzfragmente wie »Dir werde ich es zeigen«.
    Einer der Männer drehte sich.
    Er beobachtete mich, wie ich hochkam. Zu einem Warnschrei ließ ich ihn noch kommen. Das Schwert aus der Scheide zu ziehen, schaffte er nicht mehr, ich war einfach schneller. Mit dem Lanzenschaft griff ich ihn an. Er machte vor mir eine Verbeugung, als er erwischt wurde. Dann riß ich mein Knie hoch. Der Söldner verschwand im nahen Gebüsch. Immer noch besser, als tot zu sein.
    »John!« schrie das Mädchen. Es hatte mich gesehen und versuchte verzweifelt, sich loszureißen. Den Umhang hatte man ihr abgerissen. Er lag nicht weit entfernt ausgebreitet am Boden.
    Jetzt war der Kerl dabei, ihr die Kleidung vom Körper zu reißen.
    Ich war im richtigen Augenblick gekommen.
    Mein Treffer hieb ihn nieder. Seitlich und sich mehrmals überschlagend, rollte er den Hang hinab. Irgendwo stoppte ihn ein niedrig wachsendes Gehölz.
    Nachzugehen brauchte ich ihm nicht. Ich kannte meine Treffer und kümmerte mich um Lisa.
    In ihren Augen stand der Schrecken. »Du… du lebst ja!« hauchte sie. »Mon Dieu, ich habe nichts mehr für dein Leben gegeben.«
    Ich winkte ab. »Manchmal bin ich eben nicht totzukriegen. Wie geht es dir?«
    Sie schaute an sich herab und stellte fest, daß sie fast im Freien stand. Ein verlegenes Lachen löste sich aus ihrem Mund.
    Ich lächelte kurz und hob den Mantel auf. »Bitte, Lisa, der muß reichen.«
    »Merci, John.«
    »Geht schon klar.«
    Sie band die beiden Vorderteile des Mantels unter dem Hals zusammen und fragte, wie es weitergehen würde.
    »Für dich gibt es nur eines: den Weg zurück. Geh zu deiner Mutter. Dort kannst du warten.«
    »Kommst du denn zurück?« In ihren großen Augen las ich die dringende Bitte.
    »Das kann ich dir nicht sagen, Kind. Ich weiß nicht, was mich hier noch erwartet.« Ich hob die Schultern. »Außerdem darfst du

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