0528 - Die Diener des gelben Götzen
ihnen Sandal in den Weg kam.
„Los!"
Die drei letzten Helfer stiegen auf einen kleinen, schwebenden Robot. Die Maschine flog langsam und leise summend unter der Kuppel hindurch und blieb in der Mitte des Raumhafens stehen, genau zwischen dem Pilzraumschiff und dem Rand der Kuppel.
Der kleine Purpurne stieg ab und blieb in der Sonne stehen.
Die Schiffsmaschinen schwiegen.
„Hinein, Sandal!" sagte Tahonka-No.
Sie rannten im Zickzack zwischen kleinen Materialstapeln auf die betreffende Röhre zu, es war jene, die links schwebte.
Tahonka half Sandal hinein, Sandal streckte seinen Arm aus und zog den Knöchernen zu sich hinauf.
Dann kauerten sie sich nieder. Sandal traute diesem Arrangement nicht, er wollte, daß sich der undurchsichtige Vorhang schlösse. Solange sie sichtbar blieben, befanden sie sich in Gefahr.
„Es geht los!" kommentierte der Knöcherne.
Die beiden Geräte schwebten auf ihren Antigravpolstern hoch.
Sie waren hier offensichtlich mit Vorräten für die runden, dicken Wesen ausgerüstet worden. Als Sandal und No ihr Versteck zum erstenmal bestiegen hatten, füllte der Gelbe einen Raum von ungefähr drei oder vier Metern aus. Jetzt waren es schon sechs bis acht Meter. Etwa acht Meter blieben den beiden Freunden noch an Platz.
Sandal murmelte wütend: „Wann schließt sich endlich dieser Vorhang?"
„Keine Ahnung."
Dicht nebeneinander verließen die beiden Röhren den Schatten unter der Kuppel und schwebten geradewegs auf den kleinen Purpurnen zu, der eine Kugel mit einer langen wippenden Antenne in den Händen hielt und mit seinen großen, ungeschützten Augen die Gegenstände beobachtete. Ein fürchterlicher Verdacht stieg in Sandal hoch und ließ sein Herz schneller schlagen.
Er stellte den Bogen aufrecht hin, er paßte gerade in die Höhlung. Nur einige Zentimeter waren über den beiden Spitzen, in denen die Sehne mit der dreifach gedrehten Schlinge eingehängt war. Sandal zog einen Pfeil aus dem Köcher, an dessen Spitze noch das eingetrocknete Blut eines Wachtieres war.
„Was hast du vor, du Wahnsinniger?" fragte der Knöcherne entgeistert.
„Ich versuche nur, lieber etwas zu wachsam zu sein", gab Sandal zurück.
Dicht über dem Boden schwebten die zwei Röhren auf den Purpurnen zu.
Sandal konnte dieses knöcherne Wesen mit der ledrigen Haut und der Schuppenstruktur genau ansehen, auch die Stiefel, die Gürtel, den Haarschopf. Der kleine Purpurne sprach in die Kugel hinein, und als sich die Öffnungen der säulenartigen Särge bis auf zwanzig Meter genähert hatten, deutete er aufgeregt in die eine Röhre hinein.
Sandals Pfeil zischte aus der Öffnung traf den Kleinen in der Brust und warf ihn fünf Schritte weit zurück.
Dann schwebten die Särge weiter, die Energievorhänge schlossen sich langsam, und als das Raumschiff dicht neben ihnen aufragte, schaltete Sandal den Bildschirm ein.
Das Bild vom „Heck" der Särge zeigte ihnen den großen, weiten Platz, der im Licht der Nachmittagssonne lag.
In der Mitte des Platzes unscheinbar klein und in Auflösung begriffen, lag der tote Purpurne.
Dann rasten die beiden Sechseckröhren senkrecht nach oben, vollführten eine scharfe Wendung um neunzig Grad und schwebten in einen Raum hinein. Das Bild auf dem Schirm verdunkelte sich.
„Ein leerer Laderaum!"
„Hoffentlich bleibt er leer!" kommentierte Sandal. „Was wir nicht brauchen können, ist ein Kampf in diesem Schiff."
Seine letzten Worte gingen in dem Aufbrullen der Triebwerke unter. Die Luke des Laderaumes schloß sich, die gesamte große Schiffszelle bebte, und dann merkten die Freunde, daß der Start erfolgte. Das Schiff stieg senkrecht in die Luft, wurde immer schneller, und schließlich blieben nur noch die Vibrationen.
Der Schall blieb hinter dem Schiff zurück.
Sandal grinste breit und legte den Bogen neben sich auf eine der sechs „Wände". Er sagte langsam: „Man hat uns an Bord dieses Schiffes gebracht, das Schiff hat den Planeten Vetrahoon verlassen und befindet sich im Flug. Wir sind vorläufig in Sicherheit, Freund Tahonka-No. Du kennst nicht zufällig das Flugziel?"
Tahonka schüttelte den Kopf und breitete den Proviant aus, den er mitgebracht hatte. Er bestand noch immer zu zwei Dritteln aus Vorräten aus den Magazinen der Ersten Diener. Sie machten sich jetzt keine Gedanken mehr darüber, was geschehen würde, wenn man die Leichen fand und herausbekam, daß jemand in die Hinrichtung des Knöchernen eingegriffen hatte.
„Nein, ich kenne das Ziel
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