Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
053 - Der Gast aus dem Totenreich

053 - Der Gast aus dem Totenreich

Titel: 053 - Der Gast aus dem Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
und dem Verschwinden der Mädchen zu tun. Vielleicht ist alles nur auf dumme Zufälle zurückzuführen.«
    »Es ist meine Aufgabe, das herauszufinden.«
    »Ich bin sogar froh darüber. Denken Sie mal an die Sache damals mit Silvia Lualdi! Sie nahm sich das Leben, aber Marco, ich meine, der Maestro, konnte bestimmt nichts dafür.« Sie beugte sich vor, wurde richtig aufgeregt. »Und damit kommen wir zurück zu meiner Freundin Antonia Biasi. Antonia befand sich damals in der Villa, als die Lualdi sich umbrachte.«
    Der Dämonenkiller horchte auf. »Und was sah sie?«
    »Das ist es eben.« Caterina hob die Schultern. »Niemand kriegte es jemals aus ihr heraus. Sie drehte durch. Was sie in der Villa beobachtet hat, muss so furchtbar gewesen sein, dass sie den Verstand verlor. Erst vor kurzem wurde sie aus der Heil- und Pflegeanstalt entlassen, in die man sie einlieferte. Deshalb möchte ich sie auch nicht zur Soiree mitnehmen.«
    »Verstehe. Sie könnte einen neuen Schock erleiden. Doch eines begreife ich nicht. Damals – vor einem Jahr – hätte es doch herauskommen und öffentlich aufgebauscht werden müssen, dass Antonia Augenzeugin war.«
    »Es wurde vertuscht, bevor die Polizei eintraf.«
    »Von den Bertinis?«
    »Ja.«
    »Und Sie, Caterina?«
    »Ich war mit der Familie Biasi einig, dass es Antonia nur schaden würde, wenn ihr Name in den Zeitungen erschien. Darum schwiegen wir alle. Sie sind der Erste, dem ich's erzähle. Sie sehen, ich habe Vertrauen zu Ihnen. Ich weiß auch nicht genau, woran das liegt. Sie haben so etwas – so etwas Besonderes an sich, Dorian.« Plötzlich legte sie eine Hand auf seinen einen Unterarm. »Kann ich nicht du zu Ihnen sagen? Ich komme mir so steif vor bei dem Sie.«
    Er lächelte. »Gern. Wir schließen Freundschaft, Caterina. Du kannst sicher sein, dass ich all das, was du mir erzählt hast, für mich behalte.«
    »Danke.«
    Kurz vor elf kehrte Dorian Hunter ins Hotel La Pace zurück. Caterina hatte ihn in ihrem weißen Alfa Duetto hergebracht und war dann nach Hause gefahren. Ein bisschen enttäuscht hatte sie schon ausgesehen, als er ihr gesagt hatte, dass er noch zu tun hätte. Der große, breitschultrige Mann mit dem sichelförmig herabhängenden Schnauzbart gefiel ihr; das war schon mehr als Freundschaft.
    Dorian tat es auch Leid, aber er musste dem Fall Bertini nun einmal den Vorrang geben.
    Der Nachtportier hinter dem Pult musterte ihn kühl. Sein Gesicht war grau und eingefallen; in den Augen schien kein Leben zu stecken.
    »Im Rauchsalon wartet ein – Herr auf Sie«, sagte er.
    Der Dämonenkiller ging hinüber und begriff, warum der Portier so konsterniert gewesen war. Es war wirklich kein Snob, der da lässig und mit breitem Grinsen auf einem der Sessel saß. Jeff Parker hatte einen zwielichtigen Typen geschickt. Wahrscheinlich war er der Einzige, den er hatte auftreiben können.
    »Hunter?«
    Der Mann stand nicht auf, rekelte sich nur. Sein Mantel war fleckig, die Schuhe grau vor Schmutz. Listige rote Augen musterten den Dämonenkiller ungeniert. Das Gesicht war unrasiert, das Hemd des Burschen stand offen, und zu allem Überfluss hatte er auch noch einen verbeulten, speckigen Hut auf dem Kopf.
    Dorian verzog keine Miene. Man musste den Mann nehmen, wie er war.
    »Falls Sie sich in der Bertini-Villa auskennen«, sagte er, »können wir gleich aufbrechen. Mit wem habe ich denn das Vergnügen?«
    »Sergio Venturini«, erwiderte der Typ und streckte eine schwärzliche Hand aus. »Wir machen das nur gegen Vorkasse, lieber Freund. Parker sagte am Telefon, Sie würden sich nicht lumpen lassen. Wollen doch mal sehen, ob er geflunkert hat oder nicht.«
    Dorian gab ihm fünftausend Lire. »Das ist die Anzahlung. Wenn Sie einen ordentlichen Führer abgeben, gibt es anschließend noch einmal so viel.«
    »Hm. Das Doppelte wäre gerade richtig.«
    Dorian nahm ihm die fünftausend wieder ab. Damit hatte der Bursche wirklich nicht gerechnet. Er klappte den Mund auf und guckte verdutzt auf seine leere Hand.
    »Dann sind wir geschiedene Leute, Venturini.«
    »Moment!« Jetzt stand er doch auf. »Geben Sie den Zaster wieder her! Wir machen das.« Offenbar sprach er gern im Plural, wenn er sich meinte. »Wir haben früher mal elektrische Leitungen in der Villa verlegt. Kenne mich wirklich aus.«
    Dorian reichte ihm den Schein zurück. »Gibt es eine Alarmanlage? Hunde?«
    »Garantiert nicht. Ich schwör's.«
    »Gut. Wir brechen sofort auf und nehmen ein Taxi.«
    »Dann wollen wir

Weitere Kostenlose Bücher