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053 - Der Gast aus dem Totenreich

053 - Der Gast aus dem Totenreich

Titel: 053 - Der Gast aus dem Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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auch in den letzten Sekunden ihrer Flucht keine Panik aufkam. Er stellte Antonia auf die Beine. Dann zeigte er ihr, wie sie durch die flache Öffnung kriechen musste. Gleich darauf krabbelte Caterina Schifano nach draußen. Dorian horchte. Die Hexen kamen herangehetzt. Er konnte sie nicht sehen, doch er wusste, dass sie nicht mehr fern waren.

    Sie standen im Freien. Es regnete nicht mehr, obwohl der Himmel immer noch wolkenverhangen war. Antonia stieß einen Jauchzer aus und umarmte erst Caterina, dann den Dämonenkiller.
    »Wir müssen weiter«, sagte Dorian. »Den Hügel hinauf. Oben steht der Wagen.«
    Er schaute sich um, konnte aber nirgends einen Menschen entdecken. Wo steckte Jeff Parker nur? Wenn eines der Mädchen am Hang ausrutschte, konnte es den Hexen doch noch in die Hände fallen. Es wäre gut gewesen, Beistand durch Parker zu haben.
    Sie liefen über den runden Platz in der Mitte des Amphitheaters und danach die Treppe zwischen den steinernen Bankreihen hinauf. Die Mädchen hatten ziemliche Mühe, den glitschigen Hang hinaufzuklettern. Dorian musste ihnen immer wieder helfen. Einmal glitt auch er aus.
    Sie gelangten zu dem Platz, auf dem die schwarze Limousine der Hexen stand.
    »O Himmel, da ist das Auto wieder!« Antonia schlug die Hände vors Gesicht. »Damit haben sie uns entführt. Es ist alles so schrecklich!«
    Es raschelte hinter der Limousine. Caterina und Antonia stießen gleichzeitig Schreie aus. Dorian hob die gnostische Gemme. Auch ihm fuhr der Schreck durch die Glieder, denn die letzten Ereignisse hatten ihm nervlich zu schaffen gemacht.
    Sekunden später glätteten sich seine Züge jedoch. Hinter dem schwarzen Wagen erschien Jeff Parker. Er grinste und gab ein Handzeichen. Dann tauchten zahlreiche Männer aus der Versenkung auf. Sie hatten Fotoapparate vor den Bäuchen hängen.
    »Wir hatten uns hier versteckt, um die Hexen nicht zu verscheuchen, falls sie erscheinen würden«, erklärte Parker. »Aber wir haben wohl die Chance verpasst. Na, Hauptsache, ihr seid in Sicherheit.«
    Dorian deutete zum Amphitheater hinab. »Ihr tut gut daran, dort unten Aufstellung zu nehmen. Sie können jeden Augenblick aus dem Labyrinth kommen. Wer einen guten Schuss machen möchte, der beeile sich jetzt.«
    Die Bildreporter kamen wie auf ein Startzeichen hin hinter der Limousine hervor und hasteten den Hügel hinab. Ihre Kameras schlugen gegen ihre Bäuche. Es waren mindestens zwanzig Mann, die Parker da aufgetrieben und mitgebracht hatte.
    Dorian wartete mit Jeff Parker und den beiden Mädchen neben der Motorhaube der rätselhaften Limousine.
    »Den Wagen haben die Jungens schon abgelichtet«, erläuterte Parker. »Wenn sie jetzt auch noch die zwölf Furien auf ihre Streifen kriegen … Na, das gäbe vielleicht einen Skandal in Rom! Ich schätze, die Blätter würden in doppelter und dreifacher Auflage verkauft werden. Nach den Beschreibungen, die du mir geliefert hast, sind es wirklich alles Frauen der obersten Gesellschaftsschicht.«
    »Das kann ich bestätigen«, sagte Caterina, und Antonia nickte ernst.
    Sie schwiegen. Stille lastete über dem Amphitheater, Stille, die jählings von einem spitzen Schrei zerrissen wurde. Die Fotoreporter lagen hinter Steinbänken auf der Lauer, hatten die Apparate schon im Anschlag, wollten sich den Moment der Momente auf keinen Fall entgehen lassen. Einer hatte sich selbst zum Anführer erklärt.
    Die erste Hexe kam aus dem Loch gekrochen. Die anderen folgten ihr auf dem Fuße. Suchend blickten sie sich um. Sie sahen grausig aus in ihren schwarzen Kleidern und mit den weißen, stark geschminkten Gesichtern. Lauthals stießen sie grässliche Flüche aus und spuckten um sich. Einige hatten irdene Töpfe mit magischer Flüssigkeit mitgebracht, andere ließen probeweise ihre Messer oder Knüppel durch die Luft sausen. Eine hatte sogar eine lebendige Schlange in der Faust.
    »Jetzt!«
    Der Anführer der Reporter hatte es gerufen. Die Männer kamen aus ihren Deckungen gestürzt. Sie benutzten Blitzlichter wegen der schlechten Witterungsverhältnisse. Beherzt rannten die Journalisten hin und her und suchten nach immer neuen, besseren Positionen, um die Hexen auf die Filme zu bannen.
    Diese kreischten und duckten sich, deckten die Gesichter mit den Krallenhänden ab. Aber es nutzte ihnen nichts. Die Hexen von Rom waren verraten.
    Sie warfen die Waffen weg und ergriffen die Flucht. Die Reporter waren ihnen auf den Fersen. Jeff Parker lief auch los, um das Schauspiel nicht zu

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