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053 - Der Gast aus dem Totenreich

053 - Der Gast aus dem Totenreich

Titel: 053 - Der Gast aus dem Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Zigarette zu haben.
    Das Wasser plätscherte plötzlich nicht mehr.
    Venturini spitzte die Ohren. Was war geschehen? Wenn das Wasser nicht mehr lief, hatte es aller Wahrscheinlichkeit nach jemand abgedreht.
    Er beugte sich vor und hielt Ausschau, konnte aber nichts erkennen. Katzengleich schlich er an der Mauer entlang, lugte um die Ecke und hatte den Zierteich im Blickfeld.
    Der dicke Fisch aus Travertin lastete in den Armen des Knaben; kein Tropfen Wasser kam mehr aus seinem Maul.
    Venturini zog die Brauen zusammen. Irgendetwas stimmte nicht, das spürte er. Er hatte einen sechsten Sinn für solche Dinge. Bewegte sich die Algenschicht?
    Er schaute angestrengt hinüber. Bald war er überzeugt, sich getäuscht zu haben. Es war still, und nichts rührte sich. Noch wartete er, den Dämonenkiller durch den Vogelruf zu warnen.
    Da! Venturini bemerkte die Umrisse einer Gestalt zwischen den Büschen. Sofort zog er den Oberkörper etwas zurück, spähte nur noch sehr behutsam um die Ecke. Drüben raschelte es, und das, was er beobachtet hatte, verschwand.
    Verdammt! , dachte er. Die Sache behagte ihm nicht mehr. Wer lauerte da im Gebüsch? Und wo steckte er jetzt?
    Er verließ die Terrasse, bemüht, kein Geräusch zu verursachen. Hinter einem großen Rhododendron verharrte er. Erneut hielt er Ausschau, aber die Gestalt kam nicht wieder. Er hatte nicht einmal gesehen, ob es sich um einen Menschen oder ein Tier handelte.
    Vielleicht ein Wachhund , dachte er. Aber ein Hund hätte die Fremden gewittert und zumindest geknurrt.
    Was hatte er dann gesehen?
    Ihm war plötzlich kalt. Fröstelnd schlug er den Mantelkragen hoch. Er hoffte, Dorian Hunter würde bald zurückkehren.
    Dann hörte er das Geräusch hinter sich. Was es war, konnte er kaum definieren. Ein Knurren, ein Gurgeln, ein kehliges Schmatzen?
    Er schauderte, fuhr herum. Gleichzeitig holte er das Klappmesser aus der Manteltasche, das er immer bei sich trug.
    »Himmel und Hölle«, flüsterte er.
    Es stand keine zwei Meter von ihm entfernt und hatte die Arme ausgebreitet. Es! Denn es war kein Mensch, sondern ein Ungeheuer in menschenähnlicher Gestalt. Der Schädel ragte bleich und hager aus dem Kragen des Gewandes. Ein Totenschädel war es, denn auf den Knochen hafteten nur noch Haut- und Fleischfetzen. Die Zähne standen übergroß hervor; fast schien es, als grinse das Monster ihn an.
    Die Schauergestalt triefte vor Nässe und stank nach Verwesung. Als sie sich jetzt näherte, spürte Venturini die Kälte, die von ihr ausging. Dürre Hände griffen nach ihm. Der Unterkiefer des Scheusals klappte herunter und wieder hoch, dass es knackte. Das Schlimmste aber waren die Augen des Ungeheuers. Kugelrund lagen sie vor den Höhlen. Sie mussten jeden Augenblick aus diesem grässlichen Antlitz fallen. Böse glotzten sie Venturini an.
    »Stehen bleiben!«
    Venturini hatte es schreien wollen, aber es kam nur leise und krächzend über seine Lippen. Er hob die Hand mit dem Messer. Sie zitterte.
    Das Wesen rückte näher. Noch höher hob es die Arme, und da sah Venturini, wie sein schwarzes Gewand aufklaffte. Zum Vorschein kam ein scheußliches Gerippe, an dem nur noch stinkende Fleischfetzen klebten.
    Venturini gurgelte, stolperte rückwärts. Todesangst stieg in ihm auf. Er war kaum noch einer vernünftigen Handlung fähig. Weg , dachte er. Fliehen, das ist das einzige …
    Er drehte sich um und begann zu rennen. Da stürmte es hinter ihm drein und packte ihn. Venturini wehrte sich voll Grauen, aber es nutzte ihm nichts. Das Scheusal hatte ihn unglaublich hart im Griff. Venturini wand sich mit Mühe aus dem tödlichen Würgegriff, duckte sich und stach mit dem Messer zu.
    Er hatte Knochen getroffen. Ungläubig schaute er auf sein Messer. Die Klinge war glatt abgebrochen.
    Aus der Kehle des Ungeheuers kam ein entsetzlicher Laut.
    Sergio Venturini wollte um Hilfe brüllen, den Dämonenkiller herbeiholen, doch er bekam kein Wort mehr heraus. Die Krallenfinger des Schrecklichen legten sich wie Stahlklammern um seinen Hals.

    Dorian Hunter hatte den Salon erreicht. Schwarze Kerzen steckten in Leuchtern, wie sie Venturini beschrieben hatte. Es waren eigenartige kleine Totenköpfe, wahrscheinlich von Affen. Die Kerzen brannten. Sie verbreiteten bläuliches Licht, und obwohl die Fenster nicht verhangen waren, hatte man den Schein von außen nicht sehen können. Für den Dämonenkiller war dies ein Beweis für das Vorhandensein der Mächte der Finsternis.
    Wo war Laura Bertini? Wo

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