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053 - Der Gast aus dem Totenreich

053 - Der Gast aus dem Totenreich

Titel: 053 - Der Gast aus dem Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Verhältnis mit dem Maestro gehabt haben, machten sich damit zu Lebzeiten zumindest interessant.«
    »Wann entdeckte man die Toten?«
    »Gestern, aber sie müssen schon ein paar Tage dort gelegen haben. Boten jedenfalls keinen appetitlichen Anblick mehr. Jede hatte in der Schädeldecke ein großes Loch. Die Gehirne fehlten. Es sah so aus, als wären sie ausgesaugt worden. Ihre Körper waren vertrocknet, wie mumifiziert.«
    Dorian richtete sich auf. Plötzlich war sein Interesse geweckt. Gespannt fixierte er Sullivan. Seine Sinne waren hellwach.
    Sullivan sprach auch schon weiter. »Ja, es scheint wirklich, als hätten die Mächte der Finsternis einen neuen schaurigen Fall eingeleitet. Aber ich tappe mit meinen Recherchen noch weitgehend im Dunkeln. Was ich herausbekommen habe: Die beiden Mädchen hatten Kontakte zu einem römischen Hexenkult. Niemand weiß Genaues über diese Gruppe. Weiter: Früher, vor rund zehn Monaten, sind auch schon mal zwei Mädchen im Abstand von wenigen Tagen verschwunden. Später wurde ein drittes vermisst. Alle drei hatten ein Verhältnis mit Bertini gehabt, keine wurde wiedergefunden – weder lebend noch tot.«
    Sullivan konzentrierte sich schweigend auf seine Notizen. Plötzlich tippte er mit dem Finger auf seine Unterlagen. »Da habe ich es wieder! Der zweite wichtige Punkt ist, dass Maestro Marco Bertini sein Comeback angekündigt hat. Oder besser – seine Frau hat dazu eingeladen.«
    »Wo lebt die Frau?«
    »Laura Bertini wohnt nach wie vor in der Villa oberhalb der Via Aurelia Antica.«
    »Und sie wurde nie zu den toten und vermissten Mädchen vernommen?«
    »Doch«, erwiderte Sullivan. »Aber es sieht so aus, als habe sie wirklich nichts damit zu tun. Jedenfalls konnte sie mit vorzüglichen Alibis auch den leisesten Verdacht zurückweisen.« Leicht verärgert über die Unterbrechung, fuhr er fort: »Ein Kreis ausgewählter Gäste wurde zu einer Soiree in die Villa gebeten. In einer Woche findet sie statt. Die Öffentlichkeit ist ausgeschlossen, womit vor allem sicherlich die Reporter gemeint sind. Diese Notiz erschien denn auch in keiner Zeitung. Ich habe sie auf sehr verschlüsselte Art übermittelt bekommen.«
    Dorian lächelte. »Dank Ihrer immer noch guten Kontakte, Trevor. Sie brauchen nicht weiterzureden. Ich werde dem Maestro auf den Zahn fühlen – nicht zuletzt, weil ich sein Spiel ungemein schätze.«
    »Jeff Parker ist zur Zeit in Cinecitta und führt Verhandlungen wegen eines Filmprojekts«, erklärte Sullivan. »Vielleicht kann er eine Einladung zur Soiree beschaffen.«
    »Ich nehme Kontakt mit ihm auf.«
    Dorian beschäftigte sich in den nächsten Tagen mit dem Material, das Sullivan ihm zu dem Bertini-Skandal beschafft hatte. Das meiste war ihm schon bekannt. Er las vor allem die allgemeinen Angaben über Bertini mit großem Eifer. Bald war er über Bertinis komplette Lebensgeschichte im Bilde.
    Dann rief er seinen Freund Jeff Parker in Rom an. Der war hocherfreut und versprach, sich um die Sache zu kümmern.
    Gegen Abend – Dorian hatte schon den Flug nach Rom gebucht – wartete Sullivan mit einer neuen Notiz zum Thema Bertini auf.
    »Das Verschwinden einer jungen Frau namens Claudia Marino wird gemeldet«, sagte er. »Sie ist heute Nachmittag nicht an ihrem Arbeitsplatz in der Redaktion einer großen römischen Zeitschrift erschienen. Kein Mensch weiß, wo sie ist. Zuletzt wurde sie in der Redaktion gesehen, und zwar am Tag zuvor. Sie hat keinem hinterlassen, wohin sie sich wenden wollte. Sicher ist nur, dass sie seit ungefähr einem Jahr nach dem untergetauchten Maestro forschte.«
    Dorian war sehr nachdenklich gestimmt, als er sich verabschiedete. Donald Chapman hatte fast den ganzen trüben Tag schlafend in seinem Puppenhaus verbracht; er wirkte zerstreut. Phillip, der Hermaphrodit, lief mit träumerischem Gesichtsausdruck durch das Haus. Er redete unverständliches Zeug und benahm sich tollpatschig.
    Phillip wollte Dorian etwas mitteilen, aber es gelang ihm nicht.
    »Ruhig, Phillip!«, sagte Dorian. »Versuche es noch einmal! Du musst es schaffen.«
    Miss Pickford erschien auf der Bildfläche und nahm den Hermaphroditen unter ihre Fittiche.
    »Lassen Sie ihn!«, sagte sie und schaute Dorian tadelnd an. »Sie machen ihn bloß noch nervöser. Dass das nicht in Ihren Kopf will!«
    Der Dämonenkiller zog es vor, nicht weiter zu drängen. Der mit hellseherischen Fähigkeiten ausgestattete Hermaphrodit hatte wieder seine Orakelfunktion aufgenommen. Es war klar,

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