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053 - Der steinerne Dämon

053 - Der steinerne Dämon

Titel: 053 - Der steinerne Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John E. Muller
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der Chauffeur.“
    Das war die beste Lösung.
    Jones drückte auf den Anlasser. Der Motor röhrte in der ruhigen Straße reichlich laut.
    Jones lenkte den Wagen durch Chelsea in Richtung Themse. Die Karosserie klapperte wie ein Karren voller Schrott. Die drei erreichten mit der Leiche einen vereinsamten Kai.
    „Paßt inzwischen auf!“
    Midnight ging zum Kofferraum, während die zitternde Lana und die unglückliche Sally die Dunkelheit mit ihren Blicken zu durchdringen versuchten.
    Jones hob die Leiche heraus und trug sie ans Ufer. Dort ließ er sie zu Boden fallen und sah sich um. Er fand einen zerschlissenen Sack und füllte ihn mit Steinen, die von einer eingefallenen Mauer stammten. Dann holte er einen Strick aus der Tasche und band den Sack an die Füße der Leiche. Es gab ein häßliches gurgelndes Geräusch, als der Sack mit den Steinen die Leiche in die Tiefe zog.
    „Er wird höchstens ein paar Tage dort unten bleiben, aber das ist immerhin noch besser, als wenn man ihn in Sallys Wohnung finden würde.“ Jones wischte sich die Hände ab. „Es geht weniger darum, die Polizei abzulenken. Die Maskierten sollen nicht so schnell herausfinden, was mit ihm passiert ist. Je weniger sie wissen, desto besser.“
    „Da kommt jemand!“ zischelte Sally ängstlich.
    „Schnell in den Wagen!“
    Midnight und die Mädchen stiegen ein, schlugen die Türen zu, und der Motor heulte auf. Irgend etwas pfiff über ihre Köpfe hinweg.
    „Eine Kugel“, sagte Midnight grimmig.
    Sie fuhr durch das Verdeck des Wagens und blieb in der Mauer eines großen Hauses stecken.
    „Wir haben keine Chance“, sagte Sally. „Sie haben uns nach wenigen Metern eingeholt.“
    Midnight lachte ein dunkles, kehliges Lachen. „Was denkst du eigentlich, warum der Motor so laut heult?“
    „Ist er hochgetrimmt?“ fragte Lana.
    „Und wie! Die Karosserie ist absichtlich so mies. Dieses kleine Vehikel kann unter Umständen sehr schnell fahren.“
    Wieder pfiff eine Kugel an ihnen vorbei, dann eine weitere.
    Jones gab Gas, und das Auto lief wie ein Tier um sein Leben. Sie rasten um die nächste Kurve und vergrößerten den Abstand zu ihren Verfolgern.
    „Dieser Mann der Bruderschaft war also nicht allein“, meinte Midnight. „Sonst wären sie nicht schon wieder hinter uns her.“
    „Was sollen wir tun?“ fragte Lana.
    „Hast du die Statue bei dir?“
    „Ja, ich habe sie mitgenommen, als wir die Wohnung verließen.“
    „Gott sei Dank!“ sagte Midnight mit Nachdruck. „Ich dachte schon, wir müßten zurück ins Atelier, um sie zu holen.“
    „Sie vibriert“, stellte Lana fest.
    „Das kann ich mir vorstellen“, meinte Midnight.
    Wieder pfiff eine Kugel an ihnen vorbei. Sie fuhren um die nächste Kurve. Die Tachonadel kletterte in die Höhe, und die Verfolger blieben hinter ihnen.
    Midnight gab noch mehr Gas. Der Motor heulte auf und störte die nächtliche Ruhe. Ein Radfahrer rettete sich gerade noch auf den Bürgersteig, als die beiden Wagen vorbeirasten. Gelegentlich pfiffen ihnen immer noch Kugeln um die Ohren.
    „Legt euch auf den Boden!“ knirschte Midnight.
    Gehorsam duckten sich Lana und Sally, obwohl das Gerüttel des Wagens fast unerträglich war.
    „Hoffentlich fällt die Karosserie nicht auseinander“, keuchte Lana.
    „Ich glaube nicht“, meinte Sally und begann wild zu lachen. Es war pure Hysterie.
    Eine Kreuzung tauchte vor ihnen auf.
    „Haltet euch fest! Ich kann nicht anhalten!“ rief Midnight.
    Er trat das Gaspedal voll durch und entging nur haarscharf einem Zusammenstoß mit einem mit Steinen beladenen Zwölftonner. Der Wagen der Bruderschaft folgte, begleitet vom Geschrei wütender Lastwagenfahrer.
    „Ich glaube, wir hängen sie ab!“ rief Midnight.
    In einer Kurve streifte er einen entgegenkommenden Wagen. Sie verloren einen Kotflügel und die hintere Stoßstange. Die Vordertür schwang auf und schlug gegen die Seitenwand.
    „Kannst du sie schließen?“ rief Midnight über die Schulter.
    Sally lehnte sich über den Vordersitz. „Ich komme nicht ran.“
    „Dann leg dich wieder runter und paß auf die Kugeln auf!“
    Midnight kurvte abwechselnd nach links und rechts. Dann tauchte ganz plötzlich vor ihnen das Heck eines schwarzen Wagens auf, und gleichzeitig kam aus der Gegenrichtung ein Lastwagen, der mit einem riesigen Teil eines Fertighauses beladen war, auf sie zu. Midnight trat auf das Pedal und lenkte den Wagen durch die schmale Gasse. Die offene Tür schlug gegen den schwarzen Wagen und wurde

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