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053 - Schrei, wenn dich der Hexentöter würgt

053 - Schrei, wenn dich der Hexentöter würgt

Titel: 053 - Schrei, wenn dich der Hexentöter würgt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sich auf
die andere Seite rollte. „Angelika?“ flüsterte er.
    Als das Mädchen seinen Namen hörte, öffnete es die
Augen und reckte sich. „Was ist denn?“
    „Hat da eben nicht jemand geschrien?“
    „Ach was, du träumst.“ Mürrisch legte Angelika sich
wieder auf die Seite. Plötzlich hörte sie selbst einen langgezogenen,
qualvollen Schrei, der irgendwo in der Ferne verhallte. Heinz Mertens war
sofort aus seinem Schlafsack. Der junge Mann, dreiundzwanzig Jahre alt und
Architekturstudent, trug einen Wollpullover und Bluejeans. Das Pärchen war vor
drei Tagen aufgebrochen und machte eine Radtour durch die nördlichen Teile
Deutschlands. Die beiden wollten mit den Rädern bis nach Holland.
    Da die jungen Leute das Geld für Übernachtungen in
Hotels und Pensionen und auch die Gebühr für den Campingplatz sparen wollten,
kamen sie auf die Idee, einmal völlig frei und ungezwungen zu reisen und gerade
dort zu bleiben, wo es ihnen gefiel. Sie wußten, daß es verboten war, wild zu
zelten und daß es Gefahren und Risiken mit sich brachte, aber die Abenteuerlust
und die Romantik waren stärker als alle Bedenken. Heinz Mertens verhielt am
Zelteingang, als der langgezogene Hilfeschrei zum dritten und letzten Mal durch
die Nacht hallte.
    Der junge Student spähte in die Richtung, woher der
Schrei kam. Drüben – jenseits des Waldrandes, an dem sie unter einer
geschützten Stelle ihr Zelt aufgeschlagen hatten – sah er den glühenden
Lichtfleck in der Dunkelheit. Wie ein großes, böses Auge leuchtete die
Feuerstelle durch die Nacht. „Da ist doch was passiert. Ich seh‘ mal nach.“
    Als er das sagte, hatte er sofort eine konkrete Vorstellung.
Er dachte daran, daß eventuell ein Wagen von der schmalen Straße abgekommen und
in Brand geraten war. Eine andere Erklärung gab es für ihn nicht. Heinz Mertens
rannte über das feuchte Gras. „Ich komme mit!“ hörte er die Stimme seiner
blonden Freundin hinter sich. Der junge Student rannte, so schnell er konnte.
Einmal stürzte er zu Boden, weil er in der Dunkelheit ein Loch im Boden übersah
und prompt hineintrat. Er erreichte den schmalen Pfad und kam dem Feuerschein
immer näher. Das heftige Prasseln und Knacken der verbrennenden Äste erfüllte
die Luft; Funken sprühten und wirbelten wie Glühwürmchen durch die Nacht, hoch
in den Himmel hinauf. Nur der Tatsache, daß das Gras und die Bäume von den Herbstnebeln
schon so feucht waren, war es zu verdanken, daß die Feuerstelle sich nicht weiter
ausbreitete.
    Der aufgeschreckte junge Mann spürte die Hitze, die
das Feuer ausstrahlte. Er eilte den Hügel hoch. „ Hallo !“ rief Mertens.
„Hallo! Ist da jemand?“ Seitdem er sich vom Zelt entfernte, hatte er keine
Hilferufe mehr vernommen. Er lauschte und wartete auf eine Antwort. Nichts... Da
vernahm er das Knacken eines Astes hinter sich. Mertens wirbelte herum und
starrte in das bleiche Gesicht Angelikas.
    Wortlos ging er den Weg weiter nach oben und stürmte
zwischen den Stämmen hindurch. Die Hitze traf ihn wie der heiße Atem eines
Ungeheuers. Heinz Mertens schirmte die Augen ab, um besser zu sehen. Seit er am
Fuß des Hügels angelangt war, wußte er, daß dieses Feuer von keinem brennenden
Auto stammte. Diesen schmalen, holprigen Weg kam nie ein Fahrzeug hoch. Ein
Flugzeugabsturz? Aber dann hätte man doch eine Explosion hören müssen... Die
ganze Sache schien mit einem mal reichlich mysteriös, und sie wurde unheimlich,
als er und Angelika sahen, was sich da wirklich in den Flammen abspielte. Der
gellende Aufschrei seiner Begleiterin und ihr angstverzerrtes Gesicht sagten
mehr als tausend Worte. Angelika drängte sich an den jungen Mann.
    „Das kann nicht wahr sein, Heinz“, flüsterte sie. Der
rote Feuerschein spiegelte sich auf ihrem totenblassen Gesicht. Schweiß perlte
auf ihrer Stirn. „Sag, daß es nicht wahr ist! Sag, daß wir träumen!“Heinz
Mertens schüttelte den Kopf, wollte zwar etwas sagen, brachte aber keinen Ton
über die Lippen. Mit aufgerissenen Augen starrte er auf das hellodernde Gerüst,
auf den Scheiterhaufen, wo die Balken jetzt nach vorn überkippten. Der
verkohlte Leichnam schlug in den prasselnden Scheiterhaufen.
    Angelikas Nägel krallten sich in den Unterarm von
Mertens. Das Mädchen zitterte am ganzen Körper. Heinz Mertens atmete schwer.
Der Anblick hatte sich wie mit einem Brenneisen in sein Innerstes eingeprägt.
    „Laß uns hier weggehen, rasch!“ bat die junge Deutsche
erregt. Ihre Augen glühten wie im

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