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053 - Schrei, wenn dich der Hexentöter würgt

053 - Schrei, wenn dich der Hexentöter würgt

Titel: 053 - Schrei, wenn dich der Hexentöter würgt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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und stieß
sie einfach zur Seite, so daß sie das Gleichgewicht verlor. Die Handtasche flog
durch die Luft, und die Prostituierte blieb mit gespreizten Beinen auf dem kalten
Boden liegen. Wie ein Rohrspatz mit einer Reihe von nicht wiederzugebenden
Worten schimpfte sie hinter dem Mann her.
    Martinus sah, wie am Straßenrand ein Betrunkener an
seinem Auto hantierte und vergebens versuchte, den Schlüssel in das Schloß zu
stecken. Er erkannte sofort seine Chance und nahm sie wahr. Der Fliehende riß
dem Betrunkenen den Schlüsselbund aus der Hand und versetzte ihm einen Stoß vor
die Brust, daß der Mann drei Meter zurücktaumelte und direkt neben einem alten
Laternenpfahl liegenblieb.
    Martinus warf sich hinter das Steuer des mit einem
holländischen Kennzeichen versehenen Wagens. Es war ein DAF. Er drehte den
Zündschlüssel und startete.
     
    ●
     
    Larry Brent recherchierte im Hauptquartier der
dänischen Polizei in Kopenhagen, als über einen Funkstreifenwagen die Nachricht
von dem Vorfall in dem Bordell eintraf. X-RAY-3 fuhr sofort los, noch ehe die
anderen Beamten sich auf den Weg zu ihren Dienstwagen machten. Er hatte die
Adresse gehört und steuerte direkt das Viertel an. Er sah als einer der ersten
das Blutbad. Doch beide verletzten Damen lebten noch, waren bei vollem
Bewußtsein und konnten Aussagen machen. X-RAY-3 war ernst und verschlossen. Die
Spur des Hexentöters! Es gab keinen Zweifel! Es war sinnlos, sich hier
aufzuhalten und Verhöre, Spurensicherung und die andere übliche Routinearbeit mitzuverfolgen. Es kam darauf an, diesem menschlichen
Ungeheuer, das noch immer auf freiem Fuß war, endlich das Handwerk zu legen. Der
Amerikaner warf sich hinter das Steuer seines knallroten Lotus Europa. Der
Wagen schoß davon wie ein Pfeil. An der Straßenecke stieß er auf die Gruppe,
die sich um einen wild gestikulierenden und schimpfenden Mann bemühte, der kaum
noch auf den Beinen stehen konnte.
    „Er hat meinen Wagen gestohlen – zum Hafen hinunter –
ich habe es deutlich gesehen“, sagte der Betrunkene stammelnd in seiner
Muttersprache. Die wenigen Worte, die Larry verstand, genügten, um ihm zu
zeigen, daß er sich auf dem richtigen Weg befand. Die Spur war noch heiß.
    Er beschleunigte den Lotus. Wie ein Brett lag der
Wagen auf der holprigen Gasse. Die Reifen quietschten auf dem feuchten
Pflaster, als der Wagen scharf in die Kurve ging. X-RAY-3 fuhr so schnell, wie
es die Situation ermöglichte. Seine Sinne waren aufs Äußerste angespannt. Er
raste zum Hafen hinunter und holte wertvolle Sekunden auf. Hatte der Hexentöter
den Plan, sich irgendwo in den Hallen, Lagerschuppen und Hütten oder in dem
Gewirr der Hafenanlagen zu verbergen? Dieses Versteckspiel war nur eine Frage
der Zeit und nicht rentabel für ihn.
    Am Hafen angekommen fuhr Brent am Kai entlang. Seine
fiebernden Blicke versuchten die Dunkelheit zu durchdringen. An einer Kaianlage
war eine Motorfähre festgemacht. Sie war hell beleuchtet. Es war die planmäßige
Fähre, die nach Malmö auslief. Die Passagiere standen an der Reling. Fast alle
hatten ihre Autos verlassen. Aufgeregte Stimmen hallten durch die Nachtluft.
Menschen wiesen mit ausgestreckten Händen auf einen winzigen Punkt im dunklen
Wasser, der sich rasend schnell entfernte. Ein Motorboot?
    Larry Brent begriff die Situation. Der Hexentöter
hatte den Wagen verlassen und in einem der am Kai verankerten Motorboote die
Flucht fortgesetzt. Der dänische Boden war ihm zu heiß geworden. Genau
gegenüber lag am Strand die schwedische Stadt Malmö. War das sein nächstes
Ziel?
    In dieser Nacht konnte es ihm gelingen, abermals in
einem fremden Land unterzutauchen, sogar die Zollstellen auf dem schwedischen
Festland zu umgehen. Es gab zahlreiche Möglichkeiten, gerade hier durch die
weiten Maschen zu schlüpfen, die es zwischen den Grenzen der beiden
skandinavischen Länder gab. X-RAY-3 gab Gas. Er zögerte keine Sekunde länger.
Der knallrote Lotus Europa schoß über die Kaianlage.
    Der Wagen knallte hart auf die Wasseroberfläche. Mit
einem Knopfdruck auf dem umfangreichen Armaturenbrett schaltete X-RAY-3 den
superschnellen Rennwagen in ein Amphibienfahrzeug um. Die Räder standen
fest, die beiden messingverchromten Klappen im Auspuff glitten zusammen und
verhinderten das Eindringen von Meerwasser. Über der Hinterachse öffneten sich
lautlos die beiden quadratischen Einsätze, und zwei chromblitzende Schiffsschrauben
kamen zum Vorschein und begannen sich sofort rasend schnell zu

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