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0530 - Der Magus von Zypern

0530 - Der Magus von Zypern

Titel: 0530 - Der Magus von Zypern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mauern, ohne Schutz. Sie hätte am liebsten die Hände vor ihr Knochengesicht geschlagen, unterdrückte das Verlangen jedoch und gab ihren gesamten Körper den Blicken der Männer preis.
    Magus wußte, was in ihr vorging. Sie spürte seine Hand, wie sie sich um ihre Finger schloß. »Das mußt du durchstehen, Jane. Ich habe mit meinen Freunden gesprochen. Sie waren darüber informiert, was sie erwartete, also keine Angst.«
    »Natürlich…«
    Sie gingen durch das Lager. Sehr offen wurde Jane nicht angeschaut. Sie erkannte sehr wohl die scheuen, aber auch nachdenklichen Blicke, mit denen man sie betrachtete.
    Dabei spürte sie das Kribbeln auf ihrer Haut und auch, wie es an ihrem Rücken entlangglitt.
    Manchmal saß die Kehle zu, dann mußte sie sich räuspern. Auch das Sonnenlicht blendete. Staub durchzog fahnengleich die Luft. Sie schmeckte ihn trotz des Schädels.
    Janes Sinne waren sehr angespannt. Sie nahm alles überdeutlich war, als hätte bei ihr auch innerlich eine Veränderung stattgefunden.
    Der Magus blieb stehen. Sie folgte dem leichten Druck seiner Hand und stoppte ebenfalls ihren Schritt.
    »Was hast du vor?« fragte sie leise.
    »Wie ich es dir schon sagte, Jane, es ist allein deine Sache, dem Skelett gegenüberzutreten. Aus diesem Grunde wirst du auch allein zu ihm gehen und…«
    »Ich soll den Weg…?«
    »Nicht den ganzen Weg. Ich werde dich begleiten, aber den Kampf mußt du allein durchführen.«
    »Ich versuche es.«
    »Und ich werde alles daransetzen, um mein Versprechen zu halten.«
    »Ja, dann laß uns gehen.«
    Niemand sprach sie an, als sie den unmittelbaren Bereich der Hütten hinter sich ließen. Zu den beiden Felstürmen mit dem querstehenden Sarg darauf führte ein schmaler, steiniger und an manchen Stellen kaum erkennbarer Pfad hoch. Hier unten im Tal wuchsen noch knorrige Krüppelbüsche. An einigen feuchten Stellen blühte sogar Moos. Es sah aus wie ein weißgrünes Stück Teppich.
    Die Landschaft hatte trotz ihrer Kargheit einen besonderen Reiz, von dem Jane nichts wahrnahm. Schweigend ging sie neben dem Magus von Zypern her und merkte sehr bald, daß es anstrengend sein konnte, einen steilen Pfad hochzusteigen, der selbst kaum Halt gab, denn auf den Steinen rutschte sie hin und wieder ab.
    »Du mußt dich vorbeugen«, sagte der Magus und faßte sie wieder an. »Wir schaffen es gemeinsam.«
    »Ich hoffe…«
    Und weiter schritten sie. Manchmal mußte Jane über im Wege liegende Brocken hinwegsteigen oder sich auf ihnen abstützen, um weitergehen zu können.
    Was ihr blieb, war die Furcht vor dem Unausweichlichen. Sie konnte nicht anders, sie mußte stets daran denken, was auf sie zukommen würde. Gegen ein Skelett kämpfen, das war mehr als ungewöhnlich, und sie fürchtete sich auch davor.
    Je höher sie kamen, um so mehr blieb die Vegetation zurück.
    Schon bald umrahmten sie nur die graue Erde und das harte, manchmal wie angesengt wirkende Gestein.
    Jane mußte eine kleine Pause einlegen und warf einen Blick zurück in das Tal.
    Die Steinhütten schienen geschrumpft zu sein, aus der Höhe sah er jedenfalls so aus. Auch die Menschen dort unten wirkten klein wie Puppen. Wenn sie sich bewegten, sah es zeitlupenhaft aus.
    »Mehr als die Hälfte der Strecke haben wir bereits hinter uns«, erklärte der Magus. Er sprach mit ruhiger Stimme, nicht keuchend oder schweratmend. Obwohl er wesentlich älter war als Jane Collins, machte ihm das Steigen nichts aus.
    Er beendete auch die Pause und führte Jane weiter. »Je schneller du es hinter dir hast, um so besser ist es.«
    Sie nickte nur.
    »Wo bist du mit deinen Gedanken?« fragte er später.
    »Kannst du sie nicht lesen?«
    »Ich müßte raten. Bei John Sinclair?«
    »Ja.«
    »Er kommt.«
    Jane blieb stehen, so sehr hatte sie die Antwort des Mannes überrascht. »Woher weißt du das?«
    »Ich habe es gespürt, und ich weiß auch, daß er nicht mehr weit von uns entfernt ist.«
    »Er… er hat das Lager tatsächlich gefunden?«
    »Noch nicht, er wird es finden, und er wird auch den Sarg sehen. Was dann geschieht, kannst du dir vorstellen.«
    »Das allerdings«, flüsterte Jane. »John kann es nicht zulassen, daß dieses rote Skelett auch weiterhin Grauen und Tod verbreitet. Er wird es vernichten wollen.«
    »Und dir damit deine Chance nehmen. Du befindest dich in einer Zwickmühle, meine Liebe. Merkst du jetzt, daß es falsch gewesen ist, ihm einen Brief zu schreiben?«
    Jane hob die Schultern. »Ich bin mir nicht sicher. Zu John

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