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0530 - Der Magus von Zypern

0530 - Der Magus von Zypern

Titel: 0530 - Der Magus von Zypern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht mehr soviel wie zu Beginn unserer Reise. Dafür fluchte er häufiger über die Wegstrecke, und damit hatte er recht.
    Von Straßen konnte man nicht sprechen. Wenn überhaupt, so quälte sich der Geländewagen über Pisten, die anschließend in weite Hänge mündeten oder an Geröllfeldern vorbeiführten, wo gewaltige Steine lagen, als würden sie darauf warten, sich lösen zu können, um den Wagen unter sich zu begraben.
    Wir zogen eine Staubwolke hinter uns her, die die Strahlen der Sonne reflektierte, wie Diamantensplitter. Der hohe Himmel über uns zeigte eine sanfte, beinahe seidige Bläue. Nur im Süden, zum Meer hin, sahen wir langgezogene Wattestreifen, die sich auf dem Himmel verteilten.
    Line Dorchester büßte jetzt für sein opulentes Mahl, denn er geriet stark ins Schwitzen. Immer häufiger wischte er mit einem roten Taschentuch durch sein Gesicht. Die Jacke zeigte unter den Ärmeln nasse Flecken, und wieder fluchte er über das Gelände.
    »Da haben Sie mir was eingebrockt«, wandte er sich an uns. »Das mache ich kein zweites Mal.«
    »Wollen Sie aussteigen?« fragte Suko. »Wir finden den Weg auch allein.«
    Er lachte meckernd. »Ihr findet gar nichts. Das ist verdammt hart.« Er deutete nach vorn und schien den Finger in den Sonnenball zu stecken. »Da oben müssen wir hin.«
    »Es gibt keinen Weg, nicht?«
    »Nein, Inspektor. Nur eine verfluchte Schotter- oder Steinpiste. Betet, daß die Reifen halten.«
    Wir rollten durch ein hochgelegenes Tal und bewegten uns dabei in einer mit Steinen gefüllten Rinne weiter, die mich an ein ausgetrocknetes Flußbett erinnerte.
    Die Hänge waren noch weit von uns entfernt. Manchmal sahen wir einen grünen, krüppelartigen Baumbewuchs. Auf den kahlen Schrägen kam er uns vor wie Oasen.
    Spuren, die Menschen hinterlassen hatten, entdeckten wir nicht, dafür sahen wir plötzlich die Türme, als wir das Ende des kleinen Tals erreichten.
    Sie waren schon gewaltig. Wie zwei breite Finger aus Stein ragten sie in den Himmel. Selbst aus dieser Entfernung war zu erkennen, wie nahe sie beieinander standen.
    Nur den Sarg, der beide Felstürme miteinander verband, entdeckten wir nicht. Dafür waren wir einfach zu weit entfernt.
    »Und jetzt geht es hoch«, sagte Line.
    »Noch höher?« fragte ich.
    Er lachte meckernd. »Ihr könnt auch zu Fuß gehen. Dann erreicht ihr die Türme auf den Brustwarzen kriechend.«
    »Nein, danke.«
    »Ich verzichte auch«, sagte Suko.
    Gegen das, was nun auf uns zukam, war unsere bisherige Fahrt ein Vergnügen gewesen.
    Line Dorchester lenkte den Honda einen Hang hoch. Wenn es so etwas wie einen Pfad gab, so sah er ihn wahrscheinlich nur allein, wir jedenfalls konnten keinen entdecken und kamen uns vor wie auf einem Schüttelsieb.
    An ein ruhiges Sitzen war für uns nicht mehr zu denken. Obwohl die hintere Bank im Fond breit genug war, wurden wir durcheinandergeschüttelt und prallten auch zusammen.
    Oft genug nahm uns der hochgewirbelte Staub die Sicht. Manchmal sprang der Wagen hoch, wie ein Känguruh, er kippte immer wieder zurück, und sein verstärktes Fahrgestell ächzte und knarrte wie ein altes Metallgitter.
    Line sprach mit seinem Fahrzeug. »Bleib ja brav, du alter Japaner. Tu uns den Gefallen. Fall nicht auseinander.«
    Das hofften wir auch, und der Wagen tat uns den Gefallen.
    Mühsam und geschickt von Line Dorchester gelenkt, kletterte er den Hang hoch, der an manchen Stellen verdammt steil wurde, so daß wir Gefahr liefen, nach hinten zu kippen.
    Line schaltete, fluchte, lobte, lachte mal knarrig auf und machte weiter. Dabei vergaß er auch nicht, über sein verschwitztes Gesicht zu wischen.
    Die Sonne stand jetzt links von uns. Ihre Strahlen heizten den Wagen auf, verwandelten ihn in eine regelrechte Bruthölle.
    Wir schwitzten um die Wette. Line hatte viel Knoblauch gegessen, und das war auch zu riechen.
    Wir konnten es kaum fassen, aber irgendwann hatten wir die Höhe erreicht. Die beiden Felsen, auf die es uns ankam, lagen im Glanz der Sonne und flimmerten an ihren Umrissen.
    Wir befanden uns mit ihnen auf einer Höhe, allerdings auf der rechten Seite. Hier war die Schlucht noch breiter. Sie wuchs erst nahe der Türme enger zusammen.
    Ein steiniges Plateau breitete sich vor uns aus. Zur linken Seite hin fiel der Hang ab, der immer steiler wurde und schließlich senkrecht in die Tiefe stach, so daß die Schlucht mit einem Canyon zu vergleichen war.
    Der Honda rumpelte weiter. Staub hüllte uns ein. Die Wolken wanderten

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