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0531 - Die Flammenhexe

0531 - Die Flammenhexe

Titel: 0531 - Die Flammenhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mich geschossen wurde«, korrigierte Zamorra leise.
    »Wo wurden Sie verletzt?«
    »Sehen Sie eine Verletzung?«
    »Aber Sie wurden ins Krankenhaus gebracht und behandelt. Es gibt eine Akte darüber.«
    »Sehen Sie einen Verband? Sehen Sie Operationsnarben?«
    »Sind Sie ein Doppelgänger?«
    Zamorra seufzte. »Ich fürchte, so kommen wir nicht weiter«, sagte er. »Lassen Sie nach dem gelben Porsche Ausschau halten. Davon wird's ja nicht allzuviele geben, oder?«
    »Das Kennzeichen lautet«, warf Nicole ein und nannte die Buchstaben-Zahlen-Kombination.
    Zamorra hob die Brauen, dann nickte er. »Richtig. Und eine rothaarige Frau mit einer Automatik-Pistole, die sie nach dem Schuß auf den Beifahrersitz fallen ließ. Vielleicht gibt's auf dem Polster oder dem Leder Wärmespuren oder Pulverrückstände von der Mündung oder dem Waffenschloß.«
    Spencer machte sich eine Notiz. Kopfschüttelnd sah er Zamorra an. Dann nickte er Nicole zu.
    »Sie scheinen beide zu glauben, daß ich Ihr Feind bin. Das stimmt nicht. Ich will nur diesen verflixt ungereimten Fall klären. Ich werde Ihrem Hinweis nachgehen. Aber ich werde Sie auch weiterhin fragen, wieso Sie in der vergangenen Nacht schwerverletzt und dem Tod näher als dem Leben im Krankenhaus operiert wurden und jetzt hier frisch und munter und unversehrt vor mir stehen können. Ich halte Sie immer noch für einen Zwillingsbruder oder einen Doppelgänger. Sollte das der Fall sein, sind Sie allerdings wegen Urkundenfälschung dran, und das geht nicht ohne Gefängnisstrafe ab - Sie sind als Professor Zamorra ins Krankenhaus gebracht und operiert worden. Entweder Sie oder Ihr Zwilling beziehungsweise Doppelgänger gehen in den Bau.«
    »Ich wünsche Ihnen einen vergnüglichen Rest des Tages«, sagte Zamorra und streckte den Arm aus. »Da drüben hat der Maurer das Loch für die Tür gelassen, als er dieses Hotel baute. Bitte schließen Sie sie leise, wenn Sie hinausgehen. Ich kann im Moment keinen unnötigen Lärm vertragen. Wir sehen uns später, Detective.«
    Spencer verzog das Gesicht. »Darauf können Sie wetten, Professor. Miss?« Er tippte grüßend an eine imaginäre Hutkrempe und verließ die Suite.
    Zamorra gähnte wieder und schüttelte heftig den Kopf, als könne er seine Müdigkeit damit von sich schleudern. Bedächtig ließ er sich in einen Sessel sinken.
    »Wie geht es dir?« wollte Nicole wissen.
    »Ich bin ein hungriger Wolf«, sagte er. »Und ich bin teuflisch müde. Ich glaube, ich werde mir einen ›Zaubertrank‹ zusammenbrauen, der mich wieder fit macht.«
    »Das wirst du lassen«, stellte Nicole nüchtern fest. »Der nächste Zusammenbruch wäre damit vorprogrammiert, und vermutlich noch viel schlimmer in seinen Auswirkungen als der in der vergangenen Nacht. Du wirst essen und trinken, und dann legst du dich wieder hin und schläfst, bist du aufwachst und dich dabei fit fühlst.«
    »Aber die Rothaarige, die auf mich geschossen hat«, sagte er. »Ich habe die Kugel im Flug verfolgt. Kannst du dir vorstellen, was das für ein Gefühl ist? Sich selbst dabei zu sehen, wie man niedergeschossen wird? Sag mal, habe ich mich eigentlich schon dafür bedankt, daß du mir das Leben gerettet hast?«
    »Du hast, aber du kannst es gern jederzeit wieder tun. Allerdings könnte ich mir deine Dankbarkeit nicht nur in Worten vorstellen, sondern auch in Taten.«
    »Schon gut, ich unterschreibe den nächsten Mode-Scheck.«
    »Ich meinte eigentlich etwas anderes. Dafür mußt du aber erst wieder zu Kräften kommen.«
    Sie zwinkerte ihm zu. »Ich werde dir eine Spargelspitzen- und Austern-Diät verschreiben…«
    »Aaahrg! Wildes Weib!« ächzte er. »Was den Porsche angeht: woher wußtest du das Kennzeichen?«
    »Ich dachte mir, daß es wichtig sein könnte, und habe es mir gemerkt. Ich habe, als du zusammenbrachst, kurz in die Amulettsteuerung eingegriffen. Wer ist diese Frau? Warum hat sie auf dich geschossen?«
    »Ich weiß es nicht«, murmelte Zamorra. »Aber ich konnte etwas an ihr spüren. Nein, nicht ich, sondern Merlins Stern. Das Amulett hat dunkle Magie gespürt. Vermutlich ist sie eine Hexe.«
    Nicole pfiff leise durch die Zähne. »Mehr weißt du nicht von ihr?«
    Er gähnte wieder anhaltend und schüttelte den Kopf. »Ich sah nur sie und das Auto. Dann war alles schwarz. Nici, bist du ein Schatz und bestellst mir drei Mittagessen aufs Zimmer? Ich weiß nicht, ob ich es schaffe, mich anzuziehen und in den Speiseraum hinunter zu gehen.«
    »Wird gemacht«, sagte

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