0531 - Die Flammenhexe
Benutzers überstieg, konnte diesen zumindest töten oder sogar dem unheilbaren Wahnsinn verfallen lassen. Nicole spürte die Gefahr jedesmal in Form des Feuers, das sich durch ihr Bewußtsein fraß. Vermutlich war ihre Kapazität gerade noch so eben ausreichend, wenn sie die Energie des Kristalls nicht vollständig ausschöpfte. Aber sie sah auch ihre und Zamorras Fortentwicklung.
Es hatte einmal eine Zeit gegeben, in der selbst Zamorra nur einen Dhyarra 2. Ordnung benutzen konnte…
Man mußte die Grenzen immer wieder neu antesten, dabei aber so vorsichtig sein, sie nicht zu überschreiten…
Mit dem Kraftfeld ließ sie Zamorra unsichtbar werden und ihn vor sich her zum Hotel schweben.
Unterwegs klaubte sie die fallengelassenen Sachen auf, die sie für ihn mit nach draußen gebracht hatte. Niemand am Empfang dachte sich etwas dabei, als sie sich mit dem Lift nach oben tragen ließ. Zamorra blieb für die Augen des Personals unsichtbar.
Erst, als er auf seiner Hälfte des Bettes lag, ließ sie das Kraftfeld erlöschen. Das Feuer in ihr brannte und schmerzte immer noch, es zeigte starke Nachwirkungen. Sie zerrte Zamorra die alte Kleidung vom Leib und warf sie in den Müllschacht. Dann breitete sie die Bettdecke bis zum Bauchnabel über ihn aus. Sie schaffte es gerade noch, so lange wach zu bleiben, bis die schließlich doch noch von dem mißtrauischen Taxifahrer alarmierte Polizei auftauchte, und führte die beiden Beamten unter Protest zu Zamorra, der nun doch recht unverletzt aussah. »Er schläft«, flüsterte sie.
»Wagen Sie es nicht, ihn zu wecken. Es könnte sein, daß Sie höllischen Verdruß bekommen…«
Man ging wieder.
Der Portier konnte nur aussagen, daß Nicole das Hotel betreten, wieder verlassen und erneut betreten hatte. Nach draußen zu schauen, ob sich etwas auf der Straße abspielte, hatte er nicht eine Sekunde lang für nötig gehalten. Schließlich hatte diesmal niemand geschossen… Und daß Nicole von der Suite aus nach einem Taxi telefoniert hatte, würde sich zwar feststellen lassen, wenn man die Aufzeichnungen des Hotels und auch der Telefongesellschaft überprüfte. Aber warum sollte man das tun, wenn der Mann, den der Taxifahrer draußen auf der Straße gesehen haben wollte, friedlich und unverletzt in seinem Bett lag und schlief?
Daß er atmete, davon hatten die beiden Polizisten sich ebenso vergewissert wie von seiner körperlichen Unversehrtheit, weil sein Oberkörper ja freigelegen hatte und keine Verletzungen aufwies…
Der Anschein sprach also gegen den Alarm des Taxifahrers; der arme Teufel tat Nicole hinterher leid. Aber schließlich ging man nur davon aus, daß er sich geirrt haben müsse und alles auf einem Mißverständnis beruhe.
Kaum waren die Polizisten verschwunden, als Nicole sich ebenfalls erschöpft aufs Bett fallen ließ. Sie hatte sich nicht einmal mehr die Zeit genommen, sich auszuziehen. Sie war todmüde, und in ihr brannte immer noch die Restglut des Dhyarra-Feuers.
Sie schlief länger, als sie eigentlich wollte, und erwachte mit fürchterlichen Kopfschmerzen.
***
Indessen hatte Britt Malcolm entschieden, was sie mit McRaes Auto tun würde, das neben ihrem Porsche in ihrer luziferseidank verschlossenen Garage stand, so daß neugierige Nachbarn den Wagen nicht entdecken konnten. Das Auto konnte unter Umständen zur Mordwaffe werden, um eine der Personen auszuschalten, die sie im Auftrag der Fürstin der Finsternis umbringen sollte. Wenn der Wagen hinterher so aussah, als sei er aufgebrochen und gestohlen worden, und es keine verdächtigen Fingerabdrücke oder Kleiderfasern gab, die darauf hinwiesen, daß sie, Britt Malcolm, jemals darin gesessen hatte… Das ließ sich mittels Magie erledigen. Und nach dem Attentat würde der Wagen in Flammen aufgehen - ebenfalls eine magische Spezialität. Jene, die Spuren zu sichern hatten, würden sich später höchstens einmal darüber wundern, daß es keine sterblichen Überreste des Fahrers gab. Aber vielleicht war er rechtzeitig geflohen, ehe der Wagen verbrannte…
Das war das grobe Gerüst. Feinheiten konnten vor Ort abgeklärt werden. So wurde sie auch das Auto los. Von McRae selbst gab es ja längst keine Spur mehr. Bald würde man ihn vermissen; jemand in seiner gesellschaftlichen und finanziellen Position war ständig gefragt. Man würde auch bei Britt nachforschen; vermutlich gab es genügend Hinweise, die auf sein Verhältnis mit ihr hindeuteten.
Es störte sie nicht; ärgerlicher war schon, daß er sie
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