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0531 - Die Flammenhexe

0531 - Die Flammenhexe

Titel: 0531 - Die Flammenhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sie halbherzig. Sie fragte nicht nach speziellen Wünschen von der Speisekarte. Was Zamorra brauchte, waren jede Menge Kalorien. Was ihm schmeckte, wußte sie und konnte daher selbst eine grobe Auswahl treffen. Es ging jetzt auch nicht ums Genießen, sondern darum, so schnell wie möglich wieder Substanz aufzubauen. Nicole ging zum Telefon und wählte den Zimmerservice. Als die Verbindung kam, wandte sie sich einmal kurz nach Zamorra um.
    Er war im Sessel eingeschlafen.
    »Es hat sich erledigt«, sagte sie und legte auf. Dann mühte sie sich mit ihm ab, ihn wieder ins Schlafzimmer zu bringen und ins Bett zu legen. Er würde vermutlich noch mehrere Stunden schlafen, und dabei im Sessel zu sitzen, war nicht sonderlich gut für seinen Körper. Diesmal verzichtete Nicole auf den Einsatz des Dhyarra-Kristalls, sondern mühte sich persönlich ab. Sie wollte nicht schon wieder brennen und später noch stärkere Kopfschmerzen ertragen müssen. Sie war schon froh, daß die Schmerzen jetzt allmählich zurückgingen.
    Aber sie selbst konnte ein Frühstück vertragen - ersatzweise, der Tageszeit angepaßt, ein reichhaltiges Mittagessen. Also suchte sie den Speiseraum auf.
    Später würde sie sich mit Hilfe des Amuletts um das Porsche-Cabrio kümmern. Vielleicht wurde sie mit Magie schneller fündig als die Polizei.
    Und vor allem konnte sie aktiver werden als die Polizei…
    ***
    Nicole machte sich »einsatzklar«. Nach ihrem Mittagsmahl kehrte sie noch einmal in die Suite zurück. Zamorra schlief nach wie vor. Nicole nahm das Amulett an sich. Sie wollte keine Zeit mehr sinnlos vergeuden. Sie mußte etwas tun, um die Spur der Rothaarigen aufzunehmen, um festzustellen, weshalb diese auf Zamorra geschossen hatte. Ohne das Amulett war Zamorra zwar relativ schutzlos, aber als sie die Suite bezogen, hatten sie sie wie immer mit weißmagischen Symbolen geschützt und gesichert. Falls also eine schwarzmagische Kreatur einzudringen versuchte, würde sie das nicht unbemerkt tun können. Es gab garantiert Lärm, von dem Zamorra trotz seines geschwächten Zustands erwachen würde. Und dann konnte er Merlins Stern immer noch zu sich rufen.
    Augenblicklich würde das Amulett in seiner Hand erscheinen, ganz gleich, wo Nicole zu jenem Zeitpunkt mit der Silberscheibe war. Hilflos war er also auf keinen Fall. Außerdem ließ Nicole ihm den Dynastie-Blaster in Griffnähe neben dem Bett, so positioniert, daß er ihn beim Erwachen sofort sehen mußte. Mit dieser Waffe konnte er wahlweise Laserimpulse oder Betäubungsstrahlen verschießen; Nicole hatte die Waffe vorsichtshalber auf »Betäubung« eingestellt.
    Dafür aber nahm sie den Dhyarra-Kristall mit. Zur Not mußte sie eben in den sauren Apfel beißen… aber lieber leiden als sterben!
    Sie bestellte ein Taxi - wieder einmal. Lieber hätte sie einen Mietwagen genommen, aber sie konnte nicht gleichzeitig in Halbtrance die Zeitspur verfolgen und ein Auto lenken. Dann verließ sie die Suite und das Hotel, um auf das Taxi zu warten. Sie hatte den Wagen auf die gegenüberliegende Straßenseite bestellt - zufällig war der Parkplatz an genau der Stelle frei, an der Zamorra gestern die Spur des Porsche aufgenommen hatte. Nicole stieg ein; auf das Ergebnis ihres eigenen Versuchs war sie mehr als gespannt…
    ***
    Detective Spencer tippte dem Mann am Lenkrad auf die Schulter. »Da ist sie«, sagte er. »Mal sehen, was sie tut.«
    Nicole Duval hatte das Hotel verlassen und wechselte zur anderen Straßenseite hinüber. Dort schien sie auf etwas zu warten.
    Das Funktelefon meldete sich. Spencer aktivierte den Hörer.
    »Spence, der gesuchte Porsche gehört einer gewissen Britt Malcolm. Wohnt im Nobelviertel. Keine Berufsangabe. Ist vor ein paar Jahren zugezogen. Schreibst du die Adresse mit, Spence, oder hast du soviel Intelligenz, sie dir so zu merken?«
    »Affe!« brummte Spencer. »Laß hören.«
    Der Mann am Lenkrad hörte mit. »Ist ja gar nicht sehr weit von hier entfernt. Halbe Meile Luftlinie.«
    Spencer seufzte. »So genial, wie unsere Stadtrabenväter geplant haben, bringt uns die Verkehrsführung auf einen Dreißig-Meilen-Umweg durch die ganze Stadt. Die Obertrottel haben sich ein schlechtes Beispiel an Frankfurt-Main, Germany genommen, und winseln jetzt verzweifelt über den unheimlich dichten City-Verkehr, den sie sich in ihrer Supergenialität genauso wie die Germans erst in die Stadt hereingeholt haben, statt erst zu denken und dann Schilder aufzustellen… aber Politiker und

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