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0531 - Die Flammenhexe

0531 - Die Flammenhexe

Titel: 0531 - Die Flammenhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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angenehm gewesen wäre, Gäste zu beherbergen.
    Außerdem gab es in der texanischen Grenzstadt Hotels jeder Kategorie zur Genüge. So hatten sie eine Suite belegt und ließen dafür Sorge tragen, daß sie in der ersten Zeit ihrer Anwesenheit grundsätzlich nicht gestört wurden. Die fremde Sphäre hatte eine Art Dämpfungsfeld besessen, das jede Art von Magie gewaltig störte und reduzierte, ganz gleich, ob sie weiß oder schwarz war. Sowohl Sid Amos als auch Merlin hatten darunter erheblich gelitten, und auch Zamorras und Nicoles latente Para-Fähigkeiten waren ebenso gestört worden wie die Entfaltungsmöglichkeit von Merlins Stern , der handtellergroßen Silberscheibe, die normalerweise die stärkste magische Waffe war, die Zamorra kannte - von Dhyarra-Kristallen einmal abgesehen.
    Der Dhyarra-Kristall hatte dabei zufriedenstellend funktioniert - aber die Kraft, ihn einzusetzen, war enorm gewesen…
    Zamorra und Nicole hatten die Zeit genutzt, sich zu erholen, so wie es vermutlich auch Sid Amos getan hatte - oder besser Sam Dios, wie er sich hier nannte. Nicole, die sich bei dem Abenteuer nicht so sehr hatte verausgaben können, weil sie während des Aufenthaltes in Stygias schwarzem Palast fast die gesamte Zeit über ohne Besinnung gewesen war, stromerte durch die City und durchforstete die Boutiquen nach den neuesten Modehits, die so extravagant wie teuer waren. Die anschließend in der Hotelsuite erfolgende private Modenschau brachte Zamorra erneut an den Rand der Erschöpfung - einmal der Kosten für diesen Einkaufsbummel wegen, und zum zweiten, weil… aber breiten wir den jugendschützerischen Mantel der Verschwiegenheit über jene privaten Dinge, zu denen die beiden sich bei Zamorras Begutachtung der verführerisch scharfen Klamotten hingerissen fühlten.
    Unvermittelt tauchte Sam Dios bei ihnen auf.
    Er war diskret; er ließ sich anmelden, statt unmittelbar in ihren Räumlichkeiten zu erscheinen.
    Es war lange nach Mitternacht, und selbst die beiden »Nachtmenschen« Zamorra und Nicole zeigten bereits erste Ermüdungserscheinungen, unterstrichen von kräftigem Gähnen. Aber man kannte sich; Sam Dios wußte, daß er die beiden um diese Zeit mit hoher Wahrscheinlichkeit noch im Wachzustand antraf.
    »Ich hätte auch anrufen können«, sagte der Ex-Teufel. »Aber das erschien mir als etwas unpersönlich. Ich habe euch eine Einladung zu überbringen. Rhet Riker möchte ein wenig mit euch plaudern.«
    ***
    Überrascht hob Britt Malcolm den Kopf und starrte die Gestalt an, die außerhalb des Feuerkreises materialisiert war. Auf den ersten Blick handelte es sich um eine Frau. Auf den zweiten Blick sah Britt die gewaltigen, fledermausartigen Schwingen, die aus dem Rücken wuchsen, und die leicht gedrehten Stirnhörner. Dunkel über die Schultern fließend war ihr Haar, eiskalt und stechend ihr Blick und nicht vorhanden etwaige Bekleidung.
    »Wer bist du?« stieß Britt überrascht hervor.
    »Wen erwartetest du?« kam die Gegenfrage. Eine Stimme, die nicht nur durch Gehör und Bewußtsein der Hexe hallte, sondern auf unbegreifliche Weise durch ihren gesamten Körper…
    »Ich nahm an, der Fürst der Finsternis werde sich zeigen.«
    »Ich bin der Fürst der Finsternis«, kam es hallend zurück.
    »Du, eine Frau?« staunte Britt. »Was ist daran erstaunlich?« wollte die nackte Teufelin wissen.
    »Du darfst mich Stygia nennen, sofern du nicht selbst den Begriff Herrin vorziehst.«
    »Wäre es unbotmäßig, deinen Namen zu nennen, Herrin?« erkundigte sich Britt vorsichtig.
    »Allerdings«, fauchte Stygia. »Du dürftest es tun, aber ich würde dir dafür das Privileg deines langen Lebens nehmen. Und deshalb ist es deine Lebensrettung, daß du nachgefragt hast. Vielleicht hätte ich sonst auf deine künftigen Dienste verzichtet.«
    »Ich erwarte deinen Auftrag, Herrin«, sagte Britt und verneigte sich mit gespielter Demut. Einem
    Fürsten gegenüber hätte sie sich erniedrigt bis zum Letzten, aber bei einer Fürstin …?
    »Du wirst jemanden töten«, sagte Stygia. »Ich zeige dir sein Aussehen, und ich nenne dir seinen Namen. Er befindet sich in der Stadt, in der du wohnst. Mit deinen gesellschaftlichen Kontakten dürfte es für dich nicht das geringste Problem sein, ihn aufzuspüren.«
    Britt Malcolm senkte den Kopf. »Ich stehe dir zu Diensten, Herrin,« versicherte sie erneut.
    »Ah, du erscheinst mir etwas zu servil«, stellte Stygia fest. »Ich sehe, daß du mir nur ungern gehorchst… aber es wird dir nicht

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