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0532 - Die Alte von USTRAC

Titel: 0532 - Die Alte von USTRAC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tastete sich durch die Finsternis. Dabei stieß er mit dem Fuß gegen einen schlaffen Körper. Er stieg über ihn hinweg und gelangte an eine Wand.
    Langsam und systematisch suchte er die Wand ab. Jede militärische Installation hatte ein doppeltes Stromversorgungssystem - ein Hauptsystem, das die Versorgung während normaler Zeiten wahrnahm, und ein Sekundärsystem, das in Notfällen einsprang. Im Sekundärsystem hatte jeder Gebäudeteil, unter Umständen sogar jeder Raum, seine eigene Energiequelle. Pollack brauchte nur den Sekundärschalter zu finden, dann würde es wieder hell werden.
    Es dauerte lange, aber schließlich hatte er Erfolg. Ein mattes, gelbes Licht erschien unter der Decke. In seinem fahlen Glanz erkannte Pollack das Chaos, das der Angriff des Posbi-Robots hinterlassen hatte.
    Zwei der metallenen Schreibtische waren zu schwarzen Klumpen geschmolzen. Sie waren noch heiß. Aus der Temperatur des Schmelzgutes schloß Pollack, daß er wenigstens eine Stunde lang bewußtlos gewesen sein mußte.
    Schräg vor ihm lag der blonde Unteroffizier mit den vielen Sommersprossen. Ein Strahlschuß hatte ihn in die rechte Schulter getroffen. Pollack biß die Zähne zusammen. Er hatte sich mit dem Jungen gestritten, aber jetzt, da er tot vor ihm lag, packte ihn der kalte Zorn.
    Der Gang, durch den er gekommen war, lag jetzt in völliger Finsternis, Pollack trat an die Mündung und horchte hinein. Von weit her kam dröhnendes Rumpeln und Poltern. Es schien jedoch nicht aus dem Gang zu kommen, sondern durch das Vibrieren der Wände übermittelt zu werden.
    Der Sergeant wandte sich um. Er erinnerte sich, daß es einen zweiten Ausgang gegeben hatte - den, durch den MynCahit den Raum betreten hatte. Ihn wiederzuentdecken, kostete einige Mühe. Die Wand ringsum war unter Strahlbeschuß plastisch geworden und hatte sich verformt. Einer der beiden in Mitleidenschaft gezogenen Schreibtische hatte sich vor die Öffnung gerollt und war darin steckengeblieben. Außerdem lag allerhand Gerumpel ringsum verstreut, so daß, alles in allem, der Ausgang höchst wirksam getarnt war.
    Pollack begann, den Schutt auf die Seite zu räumen. Er verbrannte sich dabei die Finger, aber das machte ihm nichts aus. Seine Absicht war, die Öffnung freizulegen und auf diesem Wege zu entkommen, denn die Flucht durch den Gang erschien ihm wenig aussichtsreich. Von dorther war der Robot gekommen, und von dorther drangen nach wie vor die rumpelnden Geräusche, die darauf hinwiesen, daß in dieser Richtung nicht alles so war, wie es sein sollte.
    Er sah jedoch bald, daß er das Ausmaß des Schadens unterschätzt hatte. Die Öffnung war zu einem schmalen Spalt zusammengeschmolzen, der seiner massigen Statur nicht genügend Raum ließ. Um ganz sicher zu sein, daß sich auch in Bodennähe kein Ausweg bot, bewegte er den verformten Schreibtisch mit ein paar kräftigen Tritten zur Seite.
    Dabei entdeckte er die untere Körperhälfte des Posbi-Robots, die aus der deformierten Wandöffnung in das ehemalige Büro hereinragte. Er sprang instinktiv zur Seite, aber noch im selben Augenblick sah er, daß die ursprünglich schimmernde Metallhülle des Maschinenwesens blau angelaufen und weiter oben schwarz verfärbt war.
    Dieser Robot bedeutete keine Gefahr mehr. Einer von MynCahits Leuten, vielleicht der Admiral selbst, war ausreichend bewaffnet gewesen, um es mit der Maschine aufzunehmen.
    Diese Erkenntnis hatte zum Resultat, daß Pollack sich ein wenig sicherer fühlte.
    Er packte den Robot an den Beinen und versuchte, ihn aus dem Loch zu ziehen. Er hatte keinen Erfolg. Er sah, daß die schrumpfende Wand den Metallkörper eingezwängt und zusammengequetscht hatte. Der Robot saß so fest wie der Pfropfen in der Flasche. Pollack gab auf und wandte sich wieder der Gangöffnung zu.
    Ob er wollte oder nicht - er mußte sein Glück in dieser Richtung versuchen.
     
    *
     
    Die Lage war ernster, als Orin Ellsmere sie sich vorgestellt hatte. Das lag zum Teil daran, daß niemand auf USTRAC mit einem Aufstand der Posbi-Roboter gerechnet hatte. Gegen Revolten unter der aller Denkfähigkeit beraubten Bevölkerung war man sicher. Jedermann trug einen N-Strahler größeren oder kleineren Kalibers. Aber mit N-Strahlern war Robotern nicht beizukommen - auch wenn ihr Bewußtsein zum Teil organisch war.
    Unter des CheFs sachkundiger Leitung vollzog sich der Rückzug auf MynCahits Hauptquartier in bewundernswerter Ordnung. Von den vierhundert Männern und Frauen waren etwa die

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