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0532 - Die Alte von USTRAC

Titel: 0532 - Die Alte von USTRAC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erreichen, der etwa dreißig Kilometer vom Ausgangspunkt entfernt lag und sich in östlicher Richtung hinter dem Felsenring befand, der zunächst völlig undurchdringlich erschien.
    Die Aufgabe wurde gelöst. Unterwegs kämpften Ellsmere und seine Leute gegen Unbilden der Natur, drastische Temperaturschwankungen, die das Ammoniakeis zum Tauen brachten und in den bisher sicheren Boden trügerische Spalten zauberten, und gegen eingeborene Wesen, die aus der Entfernung wie Felsklötze aussahen, sich bei näherem Ansehen jedoch als Kämpfer entpuppten, die einem Berserker alle Ehre gemacht hätten.
    Einer von Ellsmeres Leuten wurde verwundet. Dafür mußten vierzehn der Fremdwesen daran glauben, die, wie man Ellsmere später versicherte, nach ihrer Intelligenz nicht höher als irdische Mollusken einzustufen waren.
    Der Zielpunkt wurde erreicht. Der Transmitter nahm die Gruppe auf und brachte sie in Sicherheit. Die ungewohnte Anstrengung hatte Ellsmere ermüdet. Er benützte die vierzehnstündige Nacht, um sich nach Kräften auszuschlafen.
    Am nächsten Morgen fand er sich gegen zehn Uhr in der Akademie ein. Seine Gruppe war schon versammelt. King Pollack kam mit breitem Grinsen auf ihn zu, salutierte stramm und erklärte: „Von jetzt an sind die Verhältnisse wieder normal, weil ich wieder dabei bin!"
    Ellsmere erhielt den Einsatzbefehl und entnahm ihm, daß das heutige Ziel die Oberfläche eines heißen Stickstoffplaneten sei.
    Venus im Solarsystem diente als Vergleichsmaßstab. Dem Befehl war eine Karte beigefügt. Der Abmarschpunkt lag in gebirgigem Gelände. Das Tagesziel war das Ufer eines Sumpfes, der selbst wiederum das Zentrum eines zweiten Gebirgsstocks bildete.
    Die Leute traten einer nach dem andern unter den Transmitter.
    Ellsmere bildete die Nachhut. Nachdem er King Pollack unter dem Transmitterbogen hatte verschwinden sehen, trat er selbst unter die leuchtende Brücke und fühlte im selben Augenblick das schwerelose, wirbelnde Gefühl, das für Transmittervorgänge charakteristisch ist.
    Den Bruchteil einer Sekunde später materialisierte die fremde Welt. Ellsmere schaute sich kurz um und wußte augenblicklich, daß etwas schiefgegangen war.
     
    *
     
    Er stand nahe dem Kamm einer lang und sanft abfallenden Sanddüne. Hinter ihm, vor ihm, rechts und links war nichts weiter als Sand, flach, gerillt, und zu Dünen aufgehäuft, wie es die Laune der Natur gewollt hatte. Keine Spur von einem Gebirge.
    Keine Spur von der grellen, blauweißen Sonne, die er nach der Beschreibung zu sehen erwartet hatte. Ein trüber, rötlichgelber Ball hing kraftlos im bleigrauen Firmament. Ellsmere betrachtete das Armbandthermometer an seinem Schutzanzug.
    Zweihundertundsiebzig Grad absolut.
    Drei Grade unter dem Gefrierpunkt.
    Die Leute standen über den seichten Hang der Düne verteilt, keiner von ihnen kannte den Marschbefehl. Aber sie wußten, daß sie eine Hochtemperaturausrüstung trugen, die in diese Umwelt paßte wie ein Schneepflug in den mittleren Kongo.
    Hollingsworth kam die Düne herauf.
    „Da hat einer auf den falschen Knopf gedrückt", hörte Ellsmere ihn über Helmfunk sagen. „Oder denkst du, es könnte ein Teil des Trainingsprogramms sein?"
    Der Gedanke lag nahe. Aus Mangel an besserem Wissen entschloß sich Ellsmere, den Fall so zu behandeln,, als sei er absichtlich herbeigeführt worden. Er rief die Leute zusammen und erklärte ihnen, nachdem er den Wortlaut des Marschbefehls bekanntgegeben hatte, sie sollten sich so verhalten, als befänden sie sich in der von der Marschorder beschriebenen Umgebung, jedoch unter einem hypnotischen Einfluß, der ihnen ein falsches Bild vorgaukelte.
    Er war nicht wirklich überzeugt, daß die Sachlage sich so verhielt. Aber er mußte den Leuten eine Erklärung geben, um sie vor dem Grübeln zu bewahren. Er legte zunächst den Kurs fest und sorgte dafür, daß die Gruppe sich ohne Zeitverlust in Marsch setzte. Inzwischen hatte sich bemerkbar gemacht, daß die Klimaanlage der Schutzanzüge höchst wirksam für Kühlung gegen die vermeintliche mörderische Hitze des Stickstoffplaneten sorgte. Ellsmere selbst fühlte sich wie ein Eisklotz. Er fragte sich, wie die Leute zwölf Stunden überstehen sollten, ohne zu erfrieren.
    Sie marschierten schneller, als der Plan vorgesehen hatte. Das half, den Körper zu erwärmen und die Kälte wenigstens zeitweise zu vertreiben. Die Klimaanlage war fest justiert. Solange der Atemkreislauf arbeitete, wurde das Innere des Anzugs gekühlt.
    Auf

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