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0532 - Die Alte von USTRAC

Titel: 0532 - Die Alte von USTRAC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war gewonnen. Wahrscheinlich, entschied Ellsmere, war die Verwechslung der Umwelten doch beabsichtigt, um die Findigkeit der Gruppe zu prüfen. Wären sie nicht rechtzeitig darauf gekommen, daß sie der Anzüge nicht bedurften, dann hätte ASAC vermutlich eingegriffen und sie zurück in die Akademie versetzt, bevor die ersten Erfrierungserscheinungen eintraten.
    Nach vier Stunden kam der Trupp in unebenes Gelände, in dem sich hier und dort eine trockene, graugrüne Pflanze aus dem verdorrten Boden erhob. Die Abwesenheit von Wasser schien überhaupt das hervorstechendste Merkmal dieser Welt zu sein. Die Pflanzen standen auf vergleichsweise niedriger Entwicklungsstufe und bestanden in der Hauptsache aus einem kräftigen Stengel, der fünf bis fünfzehn Meter weit in die Höhe ragte und aus dem in unregelmäßigen Abständen seitwärts Blätter von beachtlichem Flächenumfang wuchsen.
    Nach Ellsmeres Schätzung lag das Ziel des Tagesmarsches höchstens noch fünf Kilometer entfernt. Seitdem die Leute die schweren Schutzanzüge abgelegt und zurückgelassen hatten, war das Marschtempo womöglich noch forscher geworden als zuvor. Die Unebenheit des Geländes begann sich jetzt rasch zu verstärken. Ebenso nahm die Dichte des Pflanzenwuchses zu.
    Da Pflanzen, soweit Orin Ellsmere sich auskannte, zu ihrem Dasein Flüssigkeit brauchten, fragte er sich, ob er nicht doch noch auf einen Sumpf treffen werde, nachdem den ganzen Tag über auch nicht ein einziges Geländedetail mit dem Marschplan übereingestimmt hatte.
    Die Unebenheit des Bodens wurde von langgestreckten, leicht gekrümmten Sanddünen bewirkt. Das Wurzelwerk der seltsamen Pflanzen verlieh dem Grund jedoch mehr Halt, als normaler Sand ihn zu besitzen pflegt. Infolgedessen war die letzte Marschstrecke weniger mühsam als erwartet.
    Gegen siebzehn Uhr Munroes-Zeit erreichte die Gruppe den Kamm einer flachen, weitgedehnten Düne, die Orin Ellsmere aufgrund der Angaben seines Marschkompasses für das Ziel halten mußte. Die Überraschung hatte sich nicht eingestellt.
    Es gab keinen Sumpf. Von neuem befiel Ellsmere leichte Unruhe. Der Marschkompaß mochte falsch anzeigen, dann würde der Transmitter sie verfehlen, wenn er sie nach Munroes zurücktransportieren sollte.
    Der Rücktransport war für achtzehn Uhr vorgesehen, Ellsmere nahm sich vor, sich seine Sorge nicht anmerken zu lassen.
    Es hatte keinen Zweck, die Leute vorzeitig in Unruhe zu versetzen. Allerdings würde es nichts schaden, wenn er selbst sich den Kopf darüber zerbrach, was getan werden sollte, wenn tatsächlich etwas schiefging.
    Er begann damit, daß er sich klarmachte, er sei nicht wirklich auf einer fremden Welt, abgeschnitten vom Rest des Universums, einer feindlichen Umgebung ausgeliefert. Er war auf USTRAC. Zwanzig, dreißig oder vielleicht auch fünfzig Kilometer von hier war der Rand der Blase, und draußen lag eine Welt, die von Menschen besiedelt war.
    Das beruhigte ihn. Ein Teil seiner Ängste erschien ihm plötzlich lächerlich. Sollte der Transmitter wirklich nicht zur verabredeten Zeit einsetzen, so galt es nur, ein paar unbequeme Stunden zu überdauern, bis Rettung eintraf. Länger konnte es auf keinen Fall dauern.
    Bei diesem Stadium seiner Überlegungen war Orin Ellsmere angelangt, als er plötzlich einen unangenehmen Geruch wahrnahm. Er sah sich um. Die Leute waren über die Kuppe der Düne verstreut. Manche schlugen mit untergeschlagenen Armen die Hände gegen die Seite, um sich zu erwärmen. Die Sonne stand dicht über dem Horizont. Es wurde empfindlich kalt.
    Der Gestank wurde deutlicher.
    Ellsmere sah Hollingsworth, der sich mit einem der weiblichen Teilnehmer unterhielt, den Kopf in den Nacken legen und die Nase schnüffelnd in die Höhe strecken. Ellsmere trat an eine der eingeborenen Pflanzen heran. Es wurde Nacht. Womöglich strömten die fremden Pflanzengeschöpfe den merkwürdigen Geruch aus, bevor sie sich zur Ruhe begaben.
    Die Hypothese erwies sich rasch als unhaltbar. Es stank in unmittelbarer Nähe der Pflanze nicht mehr und nicht weniger als sonstwo. Ellsmere schritt ein gutes Stück den Kamm der Düne entlang und stellte fest, daß der häßliche Dunst sich überall in gleicher Stärke bemerkbar machte.
    King Pollack kam auf ihn zugeeilt.
    „Ich kenne den Gestank", rief er schon von weitem. „Das ist Schwefelwasserstoff."
    Die Diagnose schien richtig.
    „Wo kommt das Zeug her?" fragte Ellsmere ratlos.
    „Wahrscheinlich eine unterirdische Quelle, die plötzlich

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