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0532 - Todespoker

0532 - Todespoker

Titel: 0532 - Todespoker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Information anstellt, ist ausschließlich seine Sache. Für's Protokoll: Der Hinweis ist mir so 'rausgerutscht und nicht dienstlich, sondern privat zu behandeln.«
    »Glaubst du, ich laufe sofort los und verpfeife dich bei unserem oberen Rechtsaufseher?« brummte Spencer verdrossen. »Okay, jetzt haben wir also nicht drei, sondern insgesamt vier frohe oder unfrohe Botschaften.«
    Zamorra hatte die beiden Detectives plänkeln lassen. Was für sie dahinter steckte, berührte ihn nicht besonders. Ihm ging es nur um den Fakt an sich.
    T. Odinsson.
    Wofür konnte dieses »T« stehen? Zumindest war jetzt nahezu sicher, daß es sich nicht um einen von den Toten wiederauferstandenen Balder Odinsson handelte. Dennoch blieb die Figur rätselhaft.
    T.Odinsson besaß geradezu ungeheuerliche Mengen an Informationen, an die er selbst als Interpol-Beamter nicht unbedingt herankommen konnte. Der Vergleich mit Colonel Balder Odinsson drängte sich förmlich auf. Aber Balder war doch definitiv tot! Nicole hatte gesehen, wie er starb; sie war dabeigewesen und selbst nur knapp mit dem Leben davongekommen!
    Ein Untoter?
    Oder ein ruheloser Geist, wie es Leonardo deMontagne gewesen war, den die Hölle nach fast einem Jahrtausend wieder ausgespien hatte? Die Seele von Zamorras bösem Vorfahren hatte das Höllenfeuer nicht verzehren können. Asmodis, damals Fürst der Finsternis, hatte ihm einen neuen Körper gegeben und ihn auf die Erde zurückgeschickt, damit er in der Hölle nicht selbst zum Dämon werden konnte. [3]
    Daß diese Wandlung dann später doch stattgefunden hatte, war eine andere Geschichte…
    Aber Balder Odinsson war ein anderes Kaliber. Er war nicht von Natur aus böse gewesen. Im Gegenteil. Er hatte die ungeheure Macht, die er besaß, positiv verwaltet, sie niemals mißbraucht. Er war eine integere Persönlichkeit von hohem ethischen Verständnis gewesen.
    Kein verbissener Rächer…
    Wer aber war nun T. Odinsson?
    »Dürfen wir den Inhalt der beiden anderen Nachrichten auch erfahren?« riß Nicoles Stimme Zamorra aus seinen Gedanken. Er fragte sich, wie sie es geschafft hatte, bei der Sache zu bleiben.
    Sie mußte doch ebenso von den Gedanken an B. Odinsson gefangen sein wie Zamorra selbst.
    Schließlich hatte er in ihrer Gegenwart den Opfertod gefunden!
    »Okay«, ergriff Spencer nun wieder das Wort. »Sie hatten in der vergangenen Nacht mit der Polizei zu tun. Da war jemand, der Sie beschattete.«
    Nicole verließ ihre Position an der Tür und kam näher. »Oh, hat sich das bereits herumgesprochen?«
    »Es gab einen Vermerk«, sagte Spencer. »Unser Computer machte einen Personaldatenabgleich. Dabei stellte sich dann auch heraus, von wem Sie beobachtet wurden, und da wird noch jemand erheblichen Ärger bekommen.«
    »Wer?«
    »Interpol.«
    ***
    Der Kaffee kam und unterbrach das Gespräch für ein paar Minuten; Zeit genug für Zamorra, seine Gedanken wieder in geordnete Bahnen zu zwingen. Nicole und er waren also in der letzten Nacht von Interpol beschattet worden? Also steckte T. Odinsson dahinter! Nicoles Bemerkung gegenüber dem Samtjackenträger, er möge sich bei Odinsson beschweren, war also ein Volltreffer gewesen.
    Nur hatte Samtjacke nicht darauf reagiert. Entweder konnte er sich erstklassig beherrschen, oder er wußte selbst nicht, wem er diesen Nachteinsatz zu verdanken hatte.
    Aber was versprach sich Odinsson davon? Was sollte diese Bespitzelung?
    Verunsicherungstaktik.
    »Was meinen Sie mit dem Ärger?« fragte er.
    Spencer grinste.
    »Interpol trägt ihren Namen zwar, weil sie international arbeitet, kann aber nur mit den nationalen Polizeiorganisationen zusammen arbeiten. Man hätte uns vorher fragen oder zumindest informieren müssen. Das ist aber nicht geschehen, wie ich herausfand. Übrigens wurden Sie bis zu unserer Ankunft vorhin immer noch beobachtet, beziehungsweise die Hotelfassade. Ein junger Mann im Auto auf der anderen Straßenseite…«
    »Ich weiß«, sagte Zamorra. »Zwischenzeitlich war es eine junge Dame.«
    Spencer zuckte mit den Schultern. »Ich habe ihm die Morgenzeitung gekauft, ihm meine Dienstmarke gezeigt und ihn darauf hingewiesen, daß er samt Fahrzeug in den nächsten Minuten abgeschleppt würde, weil der gute Junge nämlich erstens genau über einem Kanaldeckel und zweitens genau vor einem Hydranten parkte. Nun, er zog es vor, seinen Posten aufzugeben.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Seit dem Attentat auf mich vor ein paar Tagen kenne ich die Straßenseite gegenüber sehr

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