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0532 - Todespoker

0532 - Todespoker

Titel: 0532 - Todespoker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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keinesfalls aus.
    »Lassen wir uns die Nacht nicht vermiesen«, schlug Zamorra vor, »und machen wir noch ein wenig weiter. Aber bei Gelegenheit können wir versuchen, sie abzuhängen.« So strolchten sie durch ein paar weitere Lokale, amüsierten sich, soweit es ihre Stimmung zuließ, gönnten sich den Luxus des Geldausgebens, und schließlich bot sich eine Gelegenheit. Sie betraten ein Lokal, in dem Frauen allein keinen Zutritt hatten. Die Show auf der kleinen Bühne war erbärmlich, die Getränkepreise der Bar erschreckend, aber der Laden hatte einen Hinterausgang, und die Verfolgerin blieb draußen, weil sie keine Chance bekam, sich an einen Mann zu hängen, der gerade jetzt die Bar besuchen wollte.
    In späten Nachtstunden erreichten sie wieder ihr Hotel. Ihre Verfolgerin konnten weder Zamorra noch Nicole wieder sehen, aber als Zamorra in der frühen Dämmerung noch einmal die zum ruhigen Innenhof gelegene Suite verließ und ein Fenster an der Frontseite fand, sah er auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Auto stehen, hinter dessen heruntergekurbeltem Fenster eine Frau vor sich hin döste. Die Verfolgerin hatte die Sinnlosigkeit ihrer Bemühungen eingesehen und sich dorthin begeben, wo die Verfolgten über kurz oder lang wieder auftauchen mußten .
    Zamorra grinste. Nicole und er hatten jetzt die richtige Bettschwere; falls die Dame nicht zwischendurch abgelöst wurde, hatte sie noch wenigstens acht bis zehn recht langweilige Stunden vor sich. Schließlich war man nach dem Erwachen ja noch nicht gleich wieder draußen auf der Straße und weiter verfolgbar…
    Mitleid für die Beobachterin konnte Zamorra, der sich schuldlos verfolgt wußte, nicht empfinden…
    ***
    Der Tod war mit dem Fortgang des Geschehens noch nicht völlig zufrieden. Niemand von denen, die es hätten tun sollen, banden das eigentliche Opfer ins Geschehen ein. Zamorra erschien nicht dort, wo er es eigentlich sollte. So konnte der Tod nur die Personen holen, die er ohnehin schon ausersehen hatte und die ihm jetzt Mittel zum Zweck waren.
    Er fürchtete nicht Stygias Zorn, wenn sein Plan nicht aufging. Die Fürstin der Finsternis war unfähig, ihm zu schaden. Aber er ärgerte sich über sich selbst. Vielleicht mußte er sich etwas anderes einfallen lassen.
    ***
    Da die vergangene Nacht recht maßvoll verlaufen war, war das Erwachen diesmal nicht ganz so stressbeladen. Es war früher Mittag, als Zamorra den Brunch vom Zimmerservice in der Suite servieren ließ, das typisch amerikanische Zwischending von Breakfast und Lunch , also Frühstück und spätes Mittagessen… Zwischendurch warf er einen Blick aus jenem Fenster nach vorn zur Straße.
    Das wartende Auto war noch dasselbe, aber jetzt saß ein Mann gelangweilt hinter dem Lenkrad, den Zamorra noch nicht gesehen hatte. Nummer 3, dachte er. Personalprobleme scheinen sie also nicht unbedingt zu haben.
    Er genoß das Essen. Er genoß Nicoles Anwesenheit. Er hatte noch absolut keine Lust, sich in den neuen Tag zu stürzen, als das Telefon anschlug und wiederum die Polizei ankündigte. Spencer und Boone, diesmal gemeinsam.
    »Wir werden diese Invasiontruppen höchstens vorübergehend aufhalten, nicht aber endgültig besiegen können«, seufzte Nicole. »Wir sollten sie also empfangen, um so schneller haben wir es hinter uns. Ich ordere noch einen großen Topf Kaffee und ein paar Tassen. Erstens trinken Polizisten sehr viel Kaffee, und zweitens kann man notfalls mit dem Geschirr werfen.«
    Zamorra nickte und sah Nicole dabei nachdenklich an. Er war nicht sicher, ob Nicole ihre Bemerkung tatsächlich so flapsig meinte, wie sie klang. Man konnte auch die Scherben zur Nahkampfwaffe umfunktionieren… Genau genommen gab es kaum etwas, das nicht verwendbar war, vom Gardinenschal über Kugelschreiber und Teelöffel bis zum Aschenbecher. Zamorra hatte die unterschwellige Empfindung, daß Nicole tatsächlich mit einer physischen Auseinandersetzung rechnete.
    »He, vielleicht wollen sie diesmal wirklich nur den Abschlußbericht des letzten Falles schreiben und darüber mit uns reden«, versuchte er sie zu besänftigen.
    »Habe ich denn etwas gesagt?« fragte sie und verschwand im Schlafzimmer, um in Koffern und Einkaufspäckchen zu wühlen, um geeignete Kleidung auszuwählen. Zamorra steckte schon in Hemd und Hose und hatte mit modischen Riesenproblemchen wenig zu tun.
    Natürlich waren Spencer und Boone schneller als der Zimmerservice. Zamorra bat sie, es sich bequem zu machen. »Kaffee kommt

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