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0532 - Todespoker

0532 - Todespoker

Titel: 0532 - Todespoker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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freundlichen Ermahnung, doch nichts Unbedachtes zu tun.
    Samtjacke grinste. »Darf ich jetzt wieder meiner Wege gehen?«
    »Sie dürfen, Mac«, versicherte Zamorra. »Und es wäre günstig, wenn Ihre Wege sich künftig etwas von unseren unterschieden.«
    »Ich kenne Sie nicht, und ich kenne Ihre Wege nicht«, sagte Samtjacke. »Sollten Sie mich aber noch einmal mit Ihrer Unverfrorenheit in eine solche Situation bringen, obgleich eigentlich ich es bin, der sich bedroht fühlen muß, dann werde ich nicht einfach still dastehen, über mich Auskunft geben und Auskunft geben lassen, sondern dann hänge ich Ihnen ein Strafverfahren an den Hals. Haben Sie mich verstanden?«
    »Sie können sich ja bei Odinsson beschweren«, schoß Nicole einen Pfeil ab.
    Aber Samtjacke zeigte keine Reaktion. Er drehte sich nur einfach um und stapfte davon.
    Zehn Minuten später stellte Zamorra fest, daß sie wieder verfolgt wurden. Diesmal von einer Frau.
    ***
    »Woher kennen Sie ihn?« fragte Spencer.
    Spengler biß sich auf die Unterlippe. Er schüttelte den Kopf und lachte leise auf. »Was wollen Sie, Sir? Was habe ich mit diesem Zamorra zu tun? Wieso fragen Sie danach?«
    Spencer wußte selbst nicht genau, weshalb er diese Frage gestellt hatte. Er war seinem Instinkt gefolgt - im gleichen Moment, indem er selbst die Bemerkung über »Zauberei« fallen ließ, hatte in ihm eine Alarmglocke angeschlagen, die ihn an den seltsamen Vorfall im Haus Britt Malcolms erinnerte. Das mußte doch auch Zauberei gewesen sein, und deshalb hatte er den jungen Mann mit dem typischen deutschen Akzent nach Professor Zamorra gefragt. Dabei schalt er sich selbst im gleichen Moment einen Narren, aber als es jetzt Wolf Spengler herausgerutscht war, Zamorra zu kennen, klingelte der innere Alarm nur um so lauter und Spencer beglückwünschte sich zu seinem trefflichen Instinkt.
    »Beantworten Sie bitte meine Frage, Wolf. Woher kennen Sie Zamorra?«
    Spengler winkte ab und schien dazu nicht einmal überlegen zu müssen. »Ein Parapsychologe«, sagte er. »Hat ein paar Bücher über Magie, Okkultismus und Dämonologie geschrieben, die ich im Regal stehen habe. Habe sie sogar gelesen. Ist das verboten? Und warum fragen Sie danach? Was haben Zamorras Bücher mit dem Mord an Servantes zu tun?«
    »Ein Mord also.«
    »Sagte ich das nicht? Ihm wurde die Kehle durchgeschnitten.«
    »Nein, das sagten Sie bisher nicht«, erwiderte Spencer gezwungen ruhig. »Sie haben ohnehin bisher sehr wenig gesagt. Das ist Ihr Problem. Mein Problem ist es, daß es hier keinen Toten gibt, auch keine Spuren. Wieso nicht? - Sie kennen Zamorra also nicht persönlich?«
    Spengler schüttelte erneut den Kopf. »Ich sagte es schon - ich habe ein paar seiner Bücher gelesen. Daher kenne ich seinen Namen. Ich bin ihm nie begegnet. Hören Sie schlecht, Sir? Nicht gut für einen Polizisten.«
    Spencer zuckte mit den Schultern.
    »Sie haben jetzt ein Problem, Wolf«, sagte er. »Entweder haben Sie einen Toten gefunden, dann brauchen wir Ihre detaillierte Aussage und werden Sie auch nach Dingen fragen müssen, die nur scheinbar nicht zu diesem Fall gehören. Oder Sie haben blinden Alarm gegeben - dann sind Sie dran wegen Irreführung der Behörden. Auf jeden Fall sollten Sie die Stadt in den nächsten 24 Stunden nicht verlassen. Wo wohnen Sie derzeit?«
    Widerwillig nannte Spengler ihm die Adresse. »Da denkt man, man tut seine Pflicht, und die Falschspieler drohen mit dem Messer, und die Polizei droht mit Verhören…«
    »Mit einer Befragung«, verbesserte Spencer. »Was den Falschspieler angeht - vielleicht sollten Sie uns auch dazu etwas erzählen. Aber das alles ist, wie gesagt, Ihr Problem…«
    Draußen verklangen Sirenen.
    Die Polizei war da.
    Und Detective Spencer verschwand wie ein Schatten in der Nacht.
    ***
    Die Frau, die Zamorra und Nicole verfolgte, stellte sich etwas geschickter an - sie konnte zwar nicht unbemerkt bleiben, aber sie ließ sich nicht so einfach übertölpeln wie der andere Verfolger.
    Zamorra und Nicole kamen überein, nicht mehr zu reagieren. Es hätte zwar noch die Möglichkeit einer telepathischen Befragung gegeben, aber darauf wollte Nicole sich nicht einlassen. Sie respektierte die Privatsphäre anderer; wenn sie ihre telepathischen Fähigkeiten einsetzte, dann mußte schon Gefahr für Leib und Leben drohen, die nur dadurch abgewendet werden konnte, indem die Gedanken anderer »gelesen« und darin wichtige Hinweise gefunden wurden. Aber danach sah es hier

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