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0532 - Todespoker

0532 - Todespoker

Titel: 0532 - Todespoker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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genau«, sagte er. »Und ich weiß absolut, daß dort, wo der Wagen stand, weder ein Kanaldeckel noch ein feuerwehr-relevanter Hydrant steht.«
    »Da haben Sie natürlich recht, Sir«, gestand Spencer. »Sie wissen das, und ich weiß das. Aber der Typ nicht. Er hat nicht mal hingeschaut, sondern mir blindlings geglaubt.«
    »Cops, die lügen«, ächzte Nicole. »Ach, die Welt ist so schlecht…«
    »Nicht lügen, nur ein wenig bluffen. Er hätte ja einen Blick aus dem Autofenster werfen können, der Kollege«, grinste Spencer. »Aber dazu war er wohl nicht clever genug. Aber bevor wir uns jetzt in Nebensächlichkeiten verlieren, kommen wir zum letzten Punkt der Tagesordnung. Ungeachtet der drohenden Odinsson-Akte bitte ich Sie, uns zu helfen. In der letzten Nacht hat es einen Toten gegeben.«
    »Dergleichen geschieht in Städten von der Größe El Pasos bisweilen«, sagte Nicole sarkastisch.
    »Aber das dürfte Ihr Problem sein.«
    »Ich möchte es gern zu Ihrem machen«, gab Spencer zu. »Es ist wie verhext. Ein Zeuge behauptet, fast über den Toten gefallen zu sein. Andere Zeugen sagen, er habe das Lokal betreten, aber niemand hat gesehen, wie er es verließ. Theoretisch müßte er also noch drin gewesen sein, als die Durchsuchung stattfand. War er aber nicht. Weder lebend noch tot. Jemand soll ihm die Kehle durchgeschnitten haben. Können Sie sich vorstellen, wie die Stelle anschließend aussieht, an der das Opfer stirbt? Aber da waren nicht mal mikroskopische Spuren.«
    »Vielleicht haben sich Ihre Zeugen diesen Toten nur eingebildet.«
    »Jedenfalls ist der Lebende spurlos verschwunden. Ich werde das Gefühl nicht los, daß das so ein Fall sein könnte, der auf Sie zugeschnitten ist, Professor.«
    »So ein Fall, wie wir sie zu Hunderten in den Odinsson-Akten finden«, warf Boone trocken ein.
    »Was Spence will, ist, daß Sie diese Aktensammlung um ein neues Exemplar vergrößern«
    Spencer warf ihm einen drohenden Blick zu. »Möchtest du, daß ich dich umbringe?« zischte er.
    »Wenn nicht, halte dich ein wenig zurück, ja?«
    Boone verzog das Gesicht.
    »Ich war selbst vor Ort«, sagte Spencer. »Und… nun, ich kann Sie nur bitten, sich ein Bild von der Angelegenheit zu machen und mir zu sagen, was Sie davon halten.« Sein Blick pendelte zwischen Nicole und Zamorra hin und her.
    »Eine Akte mehr für Odinsson«, sagte Nicole. »Wir gehen Ihnen auf den Leim und liefern uns dabei selbst ans Messer. Hinterher ist der vermeintliche Tote auch uns zuzuschreiben, wie?«
    »Glauben Sie das wirklich?« fragte Spencer.
    Nicole hob die Brauen. »Spielt es eine Rolle, was ich glaube?«
    »Sicher.«
    Zamorra hob die Hand.
    »Unter Zeugen: Nachschauen können wir ja mal. Unsere private Meinung äußern können wir ja auch mal. Aber aktiv werden nur auf ausdrückliche und per Beamteneid nachprüfbare Aufforderung. Einverstanden?«
    Er selbst wußte nur zu gut, daß er auf jeden Fall etwas unternehmen würde, wenn etwas an der Sache auf Dunkelmächte hinwies, ganz gleich, ob Spencer und Boone ihm den Rücken freihalten konnten oder nicht. Auch wenn er sich dabei selbst den Zopf ölte. Aber er sah die Ehrlichkeit in Spencer. Der kam nicht her, um ihn hereinzulegen und T. Odinsson beziehungsweise dem Staatsanwalt und damit dem Gericht auszuliefern.
    »Einverstanden«, sagte Spencer erleichtert. »Wann haben Sie Zeit?«
    Zamorra und Nicole sahen sich an. Gefrühstückt hatten sie - und sonst nichts Konkretes geplant.
    Allenfalls ein Telefonat mit Hawkins war vielleicht ratsam.
    »Sofort«, sagte Zamorra.
    ***
    Na endlich! dachte der Tod erleichtert.
    ***
    Zamorra hängte sich Merlins Stern um den Hals; er trug das Amulett sichtbar unter dem offenen Hemd. Es zu schließen, dafür war ihm das Wetter einfach zu heiß. Er rollte die Ärmel hoch und bedauerte die beiden Polizisten, die leichte Jacken trugen, um damit ihre in Schulterholstern steckenden Dienstwaffen zu verbergen. Während sie zu der heimlichen Spielhölle fuhren, grübelte er über das, was Boone gesagt hatte. T. Odinsson! T. O. ... zu wem aus seiner Vergangenheit konnten diese Initialen passen? Zu dumm, daß Balder niemals über seine Verwandtschaft gesprochen hatte.
    Sie hatten etliche Male zusammengearbeitet und waren sich dabei sehr nahe gekommen, und doch wußte Zamorra nur sehr wenig über den toten Colonel.
    Wofür stand das T.?
    Er dachte an seinen Traum von der Quelle des Lebens . Plötzlich spukten die Worte der Prophezeiung wieder durch seinen Kopf, jene

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