Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0534 - Der Unsichtbare

0534 - Der Unsichtbare

Titel: 0534 - Der Unsichtbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
wenn sie entstand? Patricia selbst, bar jeder magischen Befähigung, würde einem Angriff dämonischer Wesenheiten an einem anderen Ort, auf sich allein gestellt, keinen Widerstand entgegensetzen können. Sie würde das abgeschirmte Haus nicht einmal mehr für einen Einkaufsbummel verlassen können, und wenn sie ihren Butler schickte, lief der Gefahr, von den Gegnern als Geisel genommen zu werden. Dann war niemand in der Nähe, der in der Lage war, den Dämonischen mit adäquaten Mitteln entgegenzutreten.
    Nicole machte sich auf den Weg zum Gästetrakt; Zamorra nach seinem Erfolg zu fragen, verschob sie auf später.
    Im Gästetrakt waren mehrere Zimmer zu einer Art kleiner Wohnung zusammengefaßt worden.
    Es paßte, daß eine ausreichende Anzahl von Räumen durch Zwischentüren miteinander verbunden waren, so brauchte jemand, der von Zimmer zu Zimmer wollte, nicht umständlich über den Korridor zu marschieren. Das war besonders hilfreich für die Kombination Wohn-, Schlaf- und Kinderzimmer.
    Vor Patricias »Haupttür« blieb Nicole stehen und klopfte an. Sie erhielt keine Antwort, dabei war sie sicher, daß Patricia sich in ihren Wohnbereich zurückgezogen hatte, und auch, daß die Schottin um diese Zeit noch lange nicht daran dachte, zu schlafen. Vermutlich las sie.
    Sollte sie dafür in die Bibliothek gegangen sein und sich dort aufhalten, anstatt das betreffende Buch zu sich ins Zimmer geholt zu haben?
    Nicole klopfte stärker. »Patricia? Pat, bist du da?«
    Immer noch keine Reaktion.
    Da drückte Nicole einfach die Klinke nieder und trat ins Wohnzimmer.
    Sie erhielt einen mörderischen Schlag, der sie gegen die gegenüberliegende Korridorwand schleuderte, und sank zusammen. Vor ihren Augen wurde es schwarz.
    ***
    Zamorra hielt den Dhyarra-Kristall in der einen und die Strahlwaffe in der anderen Hand. Er hatte bis zum allerletzten Moment gewartet, sie aus dem Tresor zu nehmen; die Trestortür schwang bereits wieder zu und schürfte ihm einen winzigen Streifen Haut von der Handkante. Er grinste, rupfte den kleinen Hautfetzen endgültig ab und ignorierte den leichten Schmerz. Warum sollte er eigentlich nicht mal ausprobieren, was passierte, wenn er die 3-Sekunden-Frist überschritt?
    Das war bestimmt interessant!
    Er gab den Öffnungscode wieder ein. Gelassen sah er zu, wie die Tür aufschwang, und legte dann die Hand mit dem Blaster wieder in das Fach. Er zählte die Sekunden. Einundzwanzig, zweiundzwanzig, dreiundzwan…
    Im letzten Moment fiel ihm ein, daß er sich dann anschließend sicher nicht mehr auf dem Dach des Hauptgebäudes erschießen konnte, und er zog die Hand doch noch wieder zurück. Die Tresortür knallte gegen den Blasterlauf und riß ihm die Waffe fast aus den Fingern. Wütend hieb er mit dem Kolben gegen die verkleidende Tapete. Verfluchte Technik, die nicht so wollte wie er!
    Er lehnte sich gegen die Wand. Wieder wollte ihn die bleierne Müdigkeit überkommen. Was hatte er eigentlich tun wollen? Ohne es richtig zu begreifen, hob er die Hand mit dem Dhyarra-Kristall.
    Wie wunderschön der funkelte und leuchtete!
    Vielleicht sollte er mal mit dem Blaster darauf schießen?
    Aber nein. Keine Energie verschwenden. Er wollte sich doch vom Dach schießen! Vorsichtshalber prüfte er nach, daß die Waffe auf Laser geschaltet war, nicht auf Betäubung. Grinsend und ein Lied vor sich hin pfeifend, verließ er das Arbeitszimmer in Richtung der nächsten Treppe.
    Stufe um Stufe stieg er hinauf.
    Schließlich die Dachbodentür. Er stieß sie auf. Wann war er zum letzten Mal hier oben gewesen?
    Damals, nach der Restaurierung des Châteaus. Lange genug hatten die Arbeiten gedauert, nachdem durch einen Zeitreise-Trick der Fürst der Finsternis, aus der Vergangenheit kommend, in der es noch keine weißmagische Abschirmung gab, eingedrungen und große Zerstörungen angerichtet hatte. [4]
    Damals hatte Zamorra die Arbeiten abgenommen und genehmigt. Seitdem war er nie wieder hier oben gewesen. Warum auch? Hier gab es nichts, was von Interesse sein konnte. Nur Staub.
    Nichts, was hier abgestellt wurde, weil es anderswo keinen Platz gefunden hätte. Keinen Platz? Das ganze Château war ohnehin viel zu groß für seine wenigen Bewohner. Aber es war ein Erbe, das er nicht einfach weggeben wollte.
    Er suchte eine Dachluke, durch die er nach draußen klettern konnte, fand sie schließlich. Er steckte den Blaster hinter den Hosenbund, um eine Hand freizubekommen. Die Luke öffnen! Nach außen klappen! Dann sich

Weitere Kostenlose Bücher