0535 - Transport ins Ungewisse
Birnen dazu zu überreden, mit uns zu kommen, damit wir sie unter die gesunden Birnen mischen. Es wäre doch ethischer und viel attraktiver, wenn sie uns bäten, das zu tun. Was meinst du?"
„Ich betonte bereits, daß du ins Diploatische Korps des Solaren Imperiums gehörst. So wie ich die Dinge sehe, werden sie uns entgegenkommen und bitten, sie hier wegzubringen. Die Initiative geht somit von ihnen aus. Die Frage ist, wieviel von ihnen wir mitnehmen können."
Kosurn hob die Hand.
„Ein Problem, mit dem wir schon einmal fertig wurden, wenn ich mich recht entsinne. In der Galaxis Gruelfin wurde auch einmal ein Schiff von uns mit Flüchtlingen vollgepackt. Sie wurden wie die Heringe gestapelt und konnten sich kaum rühren, aber sie wurden gerettet."
„Fünfhundert bis achthundert, schätze ich", sagte Baiton Wyt.
„Lagerobst!" kommentierte Gucky trocken.
Sie berieten noch eine Weile und legten ihre Vorgehensweise fest. Die Gelben waren Telepathen, das durften sie nicht vergessen. Auf der anderen Seite wollten sie ihnen wirklich helfen, wenn auch nicht nur aus selbstlosen Motiven.
„Wir werden einige Stunden schlafen, dann verlassen wir die Burg. Kosum wird die GEVARI vorsichtig zur Oberfläche hinabsteuern und in die angekündigte Höhle fliegen. In sechs Stunden. Auf Kokon dürfte dann gerade die Sonne untergehen."
*
Die Energiebahnen blieben zurück, als die große Space-Jet langsam der Oberfläche entgegensank. Das Schiff glitt dicht über gelbe Gebirge dahin und näherte sich der hoch aufragenden Plasmawand, in der ein breiter Spalt sichtbar wurde, der nach Guckys Versicherungen bei seinem Besuch noch nicht vorhanden gewesen war. Es konnte sich demnach nur um die Einflugöffnung zur Landehöhle handeln.
Kosum verringerte die Fluggeschwindigkeit und ging tiefer. Wie eine Flutwelle brachen sich die Gedankenströme des Plasmas und stürzten ins Bewußtsein des terranischen Sonderkommandos.
Die Gedankenflut drückte jubelnde Freude aus, obwohl die Hilfsaktion den unverformten Gelben Eroberern galt, nicht dem bedauernswerten Plasma.
Kosum schaltete den Antrieb ab. Nur auf ihren Antigravpolstern gleitend, näherte sich die GEVARI dem breiten Spalt, hinter dem eine riesige Höhle schimmerte. Ihr Durchmesser betrug nach erster Schätzung mehr als hundert Meter, die Höhe fast fünfzig Meter. Das genügte Kosum zu einer sanften Landung. Er schaltete auch die Antigravfelder ab, als er feststellte, daß der gelbe Boden nicht nachgab.
Ohne Schwierigkeit trug er das volle Gewicht der Space-Jet.
Mehrere Gelbe Eroberer hielten sich zur Begrüßung der Besucher bereit. In würdig - ernster Haltung standen sie da und warteten. Im Gegensatz zu jenem Gelben, mit dem Gucky verhandelt hatte, trugen sie sackähnliche Gewänder, die bis hinab zum Boden reichten.
„Birnen im Schlafrock", murmelte Gucky verblüfft. „So etwas habe ich auch noch nicht gesehen, meine Herren. Vielleicht sollten wir unsere Pyjamas anziehen, um uns den hier gebräuchlichen Umgangsformen anzupassen ..."
Natürlich behielten sie ihre Kampfanzüge an, mit deren Hilfe sie auch extremsten Bedingungen trotzen konnten, sollte das wider Erwarten notwendig sein. Die Helme blieben geöffnet.
„Corello bleibt im Schiff zurück", ordnete Alaska an.
„Als Rückendeckung und Absicherung."
Alaska ging kein Risiko ein, denn niemand konnte die weitere Entwicklung voraussagen. In dieser Hinsicht hatten die Terraner schon manche ungute Überraschung erlebt.
„Von denen sieht einer wie der andere aus", kommentierte Gucky, als sie in der geöffneten Ausstiegsluke standen. „Keine Ahnung, ob der Bursche dabei ist, mit dem ich mich unterhalten habe."
„Mir scheint, das spielt keine Rolle. Obwohl unverformt, haben die Gelben das gleiche Zusammengehörigkeitsgefühl wie das Plasma. Jeder von ihnen weiß, was du mit ihrem Abgesandten gesprochen hast."
Die Gedankenflut des Plasmas wurde schwächer, bis sie verebbte.
Ein starker Einzelimpuls ersetzte sie, nur für Guckv und Corello in allen Einzelheiten verständlich. Umgekehrt würden die Gelben jedes Wort verstehen können, was die Terraner sprachen. Der Mausbiber fungierte daher als einseitiger Dolmetscher.
„Seid willkommen, Freunde unseres Volkes. Die Zeit der Erfüllung naht, und unsere Feinde sind auch die euren. Haß hat sich gespeichert. über die Jahrhunderte hinweg, Haß gegen den Verrat jener, die uns Befehle erteilen. Wir wollen frei sein, wir wollen in Frieden leben und die
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