0535 - Transport ins Ungewisse
Guckys Übersetzung. Er schüttelte den Kopf, obwohl die Gelben die Geste nicht kannten. Aber sie lasen seine Gedanken.
„Wir werden achthundert von euch mitnehmen, und dabei bleibt es. Auf keinen Fall werden wir zulassen, daß ihr unser Schiff stehlt. Wir haben uns bereit erklärt, euch zu helfen, aber unter Druck setzen lassen wir uns nicht. Wo ist euer Bruder, mit dem wir zuerst verhandelten und mit dem wir die Vereinbarung trafen?"
„Er ist nicht mehr unser Sprecher."
„Aber er ist unser Partner! Wir wollen ihn sehen, und zwar hier und jetzt. Eher werden wir nicht starten."
„Wir können euch zwingen!"
„Dann versucht es!"
Da Gucky die Übersetzung laut sprach, konnten die anderen Terraner der Unterhaltung direkt folgen. Kosum zog mit betonter Lässigkeit den kleinen Nadelstrahler aus der Tasche des Kampfanzuges. Dann sah er die Gelben erwartungsvoll an.
Das überlegene Verhalten ihrer Gäste verwirrte die Gelben. Sie hatten mit einem sofortigen Nachgeben gerechnet, und nun mußten sie feststellen, daß sieben Lebewesen es wagten, sich gegen mehr als dreitausend zu stellen „Wir kommen wieder", versprachen sie und verschwanden.
Gucky sah ihnen nach.
„Und ob die wiederkommen werden!" sagte er und warf Kosum einen Blick zu. „Deine Kinderpistole hat sie sehr beeindruckt, Mentro. Sie holen Verstärkung."
Kannst du feststellen, wo unser ehemaliger Gesprächspartner steckt?" erkundigte sich Alaska bei dem Mausbiber. „Wir sollten uns um ihn kümmern."
„Seine Impulse sind nur schwach wahrzunehmen. Er bittet uns um Hilfe, aber ich habe seinen Standort noch nicht genau anvisieren können. Ich würde sagen, wir sind mitten hinein in eine regelrechte Revolution geraten. Was geht sie uns an?"
„Eine ganze Menge, denn indirekt haben wir sie verursacht, Gucky. Peile also unseren Freund an. Wir müssen ihn befreien."
„Wenn uns die anderen lassen", gab Gucky zu bedenken, konzentrierte sich aber dann wieder auf die schwächeren Impulse.
Baiton Wyt und Merkosh bewachten inzwischen den Spalt, der zur Höhle mit der GEVARI führte. Alaska hatte angeordnet, daß die beiden eine Schließung der Plasmawand mit Gewalt verhindern sollten. Natürlich hätten sie sich auch in die Space-Jet zurückziehen können, aber niemand wollte das Schiff einer Gefahr aussetzen.
„Jetzt habe ich den Burschen!" gab Gucky bekannt. „Er hat Kontakt mit mir und bittet, ihm zu helfen. Soll ich ihn holen?"
„Hoffentlich gibt es keine Parafallen", meinte Kosum besorgt.
„So was kennen die hier nicht" beruhigte ihn Gucky und konzentrierte sich auf die Teleportation, die ihn genau zum Standort des angepeilten Telepathen führen sollte. „Übrigens nähern sich uns etwa fünfzig Meuterer. Paßt also auf ...!"
Damit war er verschwunden.
Nur abwehren!" warnte Alaska. Um Corello brauchen wir uns wohl nicht zu kümmern, Gucky wird ihn informiert haben. Die Gelben wissen nicht, daß er sich noch an Bord aufhält."
„Bald gibt es Backobst", murmelte Baiton Wyt grimmig, aber Kosum drohte ihm mit dem Finger.
„Es wird niemand getötet, Baiton! Wenn es sich auch um Meuterer handelt, so begehen sie kein Verbrechen. Sie folgen nur ihrem Trieb. Wir werden sie nur einschüchtern, das ist alles.
Sie können ja Ihre Fähigkeiten als Telekinet einsetzen, aber nicht zu grob."
„Dann gibt es Fallobst!" meinte Baiton.
Merkosh meldete das Auftauchen der ersten Gelben draußen in der Halle. Sie ignorierten das Schiff und glitten lautlos auf den Raum zu, in dem sich die Terraner aufhielten.
Alaska trat durch den Spalt und hob die Hand. Er wünschte sich, daß Gucky zurückkäme, denn er konnte die starken Telepathieimpulse nicht deuten, die auf ihn eindrangen. Er wußte jedoch, daß man ihn umgekehrt verstehen würde.
„Halt, keinen Schritt weiter!" sagte er laut. „Kehrt um, ehe es zu spät ist! Wenn ihr Gewalt anwendet, vernichtet ihr das Schiff, das eure einzige Rettung darstellt. Seid vernünftig und haltet euch an die getroffenen Vereinbarungen."
Die Bewegung der Angreifer hörte auf. Sie hielten ihre seltsam geformten Waffen noch immer auf die Terraner gerichtet. Was sie erwiderten, konnte Alaska nicht verstehen, aber er sah die Wirkung seiner Worte. Die Gelben Eroberer waren von Natur aus dazu gezwungen, sich langsam zu bewegen. Das wiederum erweckte gerade in dieser Situation den Eindruck, als seien sie besonders vorsichtig. Jedenfalls bemerkte Alaska, daß sie nicht mehr weiter vordrangen, sondern zur Seite auswichen.
In
Weitere Kostenlose Bücher