0535 - Transport ins Ungewisse
konnte.
Merkosh und Alaska unterhielten sich leise. Ab und zu mischten sich die Gebrüder Blazon in das Gespräch. In erster Linie ging es um das beabsichtigte Flugziel, um den unbekannten Planeten, dem die Hypnosendung gegolten hatte.
„Nur zehn Lichtjahre?" vergewisserte sich Alaska.
„Hat Alpha errechnet", bestätigte Merkosh. „Auch die Richtung ist festgelegt. Es dürfte also nicht schwer sein, ihn zu finden. So dicht gesät stehen die Sonnensysteme an dieser Stelle des Schwarms auch wieder nicht."
„Eine Linearetappe genügt", warf Bläzon Alpha ein. „Kosum ist der gleichen Meinung. Er hat mir bei der Besprechung geholfen."
„Ihr werdet Schach gespielt haben", bemerkte sein Bruder bissig.
Gucky hatte abseits in einer Ecke gesessen und vor sich hingedöst. Die birnenförmigen Früchte schienen ihm schwer im Magen zu liegen. Jetzt hob er den Kopf, als lausche er. Seine Miene drückte plötzlich Besorgnis aus. Er stand auf und kam zu Alaska.
„Es stinkt", sagte er ernst.
Alaska sah ihn verwundert an. Er schüttelte den Kopf.
„Vielleicht hast du zuviel gegessen", vermutete er.
Aber Gucky zeigte keine entsprechende Reaktion auf die scherzhafte Bemerkung. Er blieb ernst. Langsam setzte er sich, ließ aber dabei die gegenüberliegende Wand mit dem Spalt nicht aus den Augen.
„Wir sollten hier in diesem Raum zusammenbleiben, Alaska."
„Was ist denn los mit dir? Kannst du dich nicht deutlicher ausdrücken? Wer stinkt, und warum sollen wir dann zusammenbleiben?"
„Ich meinte es symbolisch, und zusammenbleiben sollen wir deshalb, weil es bei den Gelben Ärger gibt. Sie können sich nicht darüber einig werden, wer zuerst von hier fortgebracht werden soll. Jeder will bei den ersten achthundert sein."
„Das hätte ich mir denken können", sagte Alaska, sichtlich beruhigt. „Aber das ist ein Grund für uns, auf der Hut zu sein?"
„Vielleicht. Vergiß nicht, daß die Gelben hochintelligent sind.
Notfalls können sie auch mit einem Schiff wie die GEVARI umgehen, sie brauchen uns also nicht unbedingt zur Flucht. Ich habe Corello schon unterrichtet. Er wird alle Luken hermetisch verschließen, falls jemand außer uns versuchen sollte, ins Schiff zu gelangen. Wir bleiben besser hier, um uns ein Bild von den Geschehnissen machen zu können."
Die Gelben werden sich schon einig werden. Wenn nicht, dann müssen sie befürchten, daß keiner von ihnen mitgenommen wird."
Gucky schüttelte ungeduldig den Kopf.
„Der Gruppe, die jetzt meutert, ist es ganz egal, wie wir darüber denken. Sie ist sogar entschlossen, das Schiff mit Gewalt zu erobern, selbst wenn wir dabei getötet werden. Die Gelben, die uns so freundlich empfingen, wurden bereits von ihnen gefangengesetzt."
„Das sind ja unerfreuliche Neuigkeiten", gab Alaska nun zu. „Mit einer Meuterei hatte ich natürlich nicht gerechnet. Das ändert die Lage, wenn es uns auch für unsere Zwecke egal sein kann, welche Gelben wir mitnehmen. Die Hauptsache ist, sie sind infiziert."
„Was ist das eigentlich für eine Krankheit?" fragte Merkosh.
„Keine Ahnung", erwiderte Alaska. „Wir wissen nur, daß die unbekannten Bazillen eine Verformung zu Plasma verhindern.
falls der Teilungsvorgang nicht stattfindet. Außerdem kann diese Krankheit den Geburtenvorgang stoppen, wenn auch der Wunsch zur Teilung bestehen bleibt, wie wir ja selbst erleben.
Immerhin wird sie nicht mehr lebensnotwendig. Das ist genau das, was wir von allen Gelben Eroberern wünschen. Wenn die Krankheit übertragbar ist ..."
„... werden sie alle auch noch zu Telepathen!" gab Gucky zu bedenken.
„Das wäre das kleinere Übel, Gucky. Du hältst den Kopf so schief. Gibt es Neuigkeiten? „ Gucky nickte.
„Und ob! Sie kommen! Eine ganze Horde von ihnen, und sie wollen uns zwingen, ihnen das Schiff zur Verfügung zu stellen."
„Dann bekommen sie Ärger", versprach Alaska und erhob sich.
„Wecke Baiton Wvt auf, Gucky. Der würde auch dann schlafen, wenn die Welt unterginge ..."
*
Die Meuterer versuchten es zuerst mit Drohungen.
Drei von ihnen erschienen in dem Plasmaspalt, mit einer Art Energiestrahler bewaffnet, die sie jedoch nach unten gerichtet hielten. Über Gucky teilten sie mit: „Wir haben beschlossen, eure Hilfe nicht zu sehr in Anspruch zu nehmen und so euren guten Willen nicht zu sehr zu belasten.
Wir werden das Schiff ohne euch zu dem Planeten des Aufbruchs fliegen, es dann aber zurückbringen. Tausend der Unseren werden mitkommen."
Alaska hörte
Weitere Kostenlose Bücher