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0535 - Transport ins Ungewisse

Titel: 0535 - Transport ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kommandozentrale entstand ein unbeschreibliches Durcheinander, wenn auch noch keine unmittelbare Gefahr für das Schiff bestand. Sein Kurs würde es aus dem Sonnensystem hinaustragen. Auf den Bildschirmen sah Gucky die GEVARI seitlich vorbeiziehen. Die Space-Jet verhielt sich absolut neutral, änderte weder Kurs noch Geschwindigkeit und verhielt sich somit ganz so, als sei sie ein treibendes Wrack, das rein zufällig in das System eingeflogen war.
    Dann blieb die GEVARI zurück.
    Gucky hatte den Eindruck, daß er seine Pflicht voll und ganz erfüllt habe, aber er nutzte die Gelegenheit, sich noch ein wenig umzusehen. Er würde nicht jeden Tag die Chance erhalten, sich auf einem Schiff der Spinnen aufzuhalten. Leider ergaben seine telepathischen Nachforschungen keinen Hinweis darauf, ob die Spinnen hypnobeeinflußt waren oder nicht. Außerdem fehlte ihm noch die Erklärung dafür, warum er die Gedanken der merkwürdigen Lebewesen nicht empfangen konnte, obwohl sie ohne jeden Zweifel pausenlos etwas dachten.
    Noch während er überlegte, wie er es anstellen sollte, das Rätsel zu lösen, wurde ihm die Entscheidung abgenommen. Im Hintergrund erschien eine weitere Spinne, fuhr plötzlich zwei Tentakel aus und deutete mit ihnen genau auf die Stelle, an der Gucky stand.
    Es war dem Mausbiber klar, was die Geste bedeutete. Man hatte ihn entdeckt, und zwar mit einem empfindlichen Strahlenorter, der den Energie abfluß registriert und geortet hatte.
    Nicht mehr lange, und sie würden ihn in die Enge treiben, unsichtbar oder nicht. Nur noch eilige Flucht konnte ihn retten.
    In Sekundenschnelle entschloß er sich, diese Flucht nicht allein anzutreten.
    Er wollte einen Gefangenen mitnehmen, um seine persönliche Neugier zu befriedigen und festzustellen, ob sein vager Verdacht sich bestätigte.
    Da kam ihm diese Tellerspinne mit den deutenden Tentakeln gerade recht!
    Mit einigen schnellen Schritten durchquerte er den Raum, ohne mit jemandem zusammenzustoßen. Während man ihn in der angegebenen Ecke zu suchen begann, packte er die Tellerspinne an beiden Tentakeln, konzentrierte sich auf den noch zwanzig Millionen Kilometer entfernten zweiten Planeten - und teleportierte.
    Er hatte sich ein wenig verschätzt und rematerialisierte in etwa zwanzig Kilometer Höhe über der Oberfläche, obwohl er intensiv an die Landestelle gedacht hatte. Wahrscheinlich war er durch die unverständlichen Gedankenimpulse seines Gefangenen in seiner Konzentration gestört worden, jedenfalls stürzte er mit ihm zusammen auf die dichteren Schichten der Atmosphäre zu. Und der Gefangene trug keinen Schutzanzug.
    Mit einem hastigen Blick versuchte er sich zurechtzufinden, aber die Landschaft tief unter ihm ermöglichte keine genaue Orientierung. Trotzdem ließ er sich fallen, bremste dann ein wenig ab und spürte erste Luftfetzen an sich vorbeistreifen.
    Eine Kurzteleportation brachte ihn zur Oberfläche hinab.
    Zu seiner maßlosen Überraschung hatte die gefangene Spinne keinen Schaden erlitten. Sie fuhr zwei weitere Tentakel aus dem tellerartigen Körper und versuchte, sich zu befreien. Gucky schaltete den Deflektorschirm ab und wurde sichtbar. Er war etwa so groß wie sein Opfer.
    Für einen Augenblick vergaß Guckys Gefangener jede Gegenwehr. Ihm kam wahrscheinlich erst jetzt zu Bewußtsein, daß sein plötzlicher Überwältiger unsichtbar gewesen war. Gucky ließ ihn los.
    Die Spinne fuhr zwei weitere Stielaugen aus, um den Mausbiber besser betrachten zu können. Sie tat es ungeniert, von unverkennbarer Neugier getrieben. Gucky wußte nicht so recht, ob er sich geschmeichelt fühlen sollte über soviel Aufmerksamkeit seiner Person gegenüber, oder ob er Grund hatte, wütend zu werden. Er entschloß sich, erst einmal abzuwarten, was sein Gefangener unternahm.
    Aber der blieb untätig.
    Das Fehlen jeder Verständigungsmöglichkeit machte sich nun noch unangenehmer bemerkbar als zuvor. Zwar dachte die Spinne noch immer, aber Gucky konnte mit den Impulsen nichts anfangen.
    Dann drehte sich die Spinne um, fuhr die Augen ein Stück ein, und marschierte davon, als hätte sie den Mausbiber total vergessen.
    „He, warte noch ein bißchen!" rief Guckv unwillkürlich und ging hinterher. „Da sind noch ein paar Fragen ..."
    Jedenfalls besaß es Organe für Akustik, denn es blieb stehen und drehte sich wieder um.
    Es!
    Zum ersten Mal seit der merkwürdigen Begegnung dachte Gucky nicht mehr an eirre Spinne oder ein tellerförmiges Lebewesen, sondern einfach an

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